Datenschutz-Report

Deutsche uneins über Datenschutz

22.09.2022 - Das Datenschutzniveau in Deutschland ist viel zu niedrig, meinen 37 Prozent der Deutschen. Ganz im Gegenteil, urteilen 35 Prozent, die es als viel zu hoch einstufen. Diese konträren Ergebnisse förderte der "Datenschutzreport 2022/23" zutage.

von Susan Rönisch

Die meisten Menschen wollen, dass ihre persönlichen Daten geschützt werden. Aber sie glauben nicht, dass die heutige Gesetzgebung dafür geeignet ist, schlussfolgern die Studienautoren von Hamburger Hochsicherheits-Datendienstleisters TeamDrive GmbH   . ihnen zufolge wirke es "wie ein Witz, dass man auf jeder Website die Datenschutzbestimmungen wegklicken muss, bevor man zum Inhalt kommt. Niemand kann ernsthaft erwarten, dass man jedes Mal die juristischen Erklärungen liest. Es ist diese Art von Pseudo-Datenschutz, die viele Menschen frustriert." So ist es kaum verwunderlich, dass laut Umfrage lediglich 12 Prozent das aktuelle Datenschutzniveau als "genau richtig" einstufen.

Zwei Drittel: Privatsphäre ist ein wichtiges Rechtsgut

Zwei Drittel der Befragten bezeichnen die Wahrung ihrer Privatsphäre in der digitalen Welt als ein "wichtiges Rechtsgut für uns alle". Das Gros der Bevölkerung will sich weder vor staatlichen Stellen noch vor der werbetreibenden Wirtschaft digital nackt machen. Aber es herrsche das Gefühl vor, dass der mit dem Datenschutz verbundene bürokratische Aufwand letztendlich gar nicht zu mehr Privatsphäre führt. Immerhin verurteilen satte 60 Prozent der Befragten die geltende Datenschutz-Grundverordnung als "Bürokratiemonster".

EU-weiter Datenschutz ist "richtig und wichtig"

Immerhin hält knapp die Hälfte (48 Prozent) die Schaffung eines einheitlichen Datenschutzstandards in den Ländern der europäischen Union für "richtig und wichtig". Lediglich ein gutes Zehntel lehnt diese Vereinheitlichung ab. 44 Prozent unterstützen ausdrücklich die Schaffung eines EU-weiten Datenraums, also einer länderübergreifenden EU-Cloud, die per se dem hohen Schutzniveau der Europäischen Union entspricht.

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Diskussion:

Vorträge zum Thema:

  • Bild: Christian Bennefeld
    Christian Bennefeld (Initiative datenschutz-zwecklos.de)

    Klarheit in der KI-Kakophonie: Orientierung für die Zukunft

    In seiner Key Note gibt Christian einen Überblick über den aktuellen Stand der KI-Entwicklung und bietet Orientierung in der Kakophonie aus Algorithmen und Innovationen. Wo stehen wir heute tatsächlich? Was können wir in der Zukunft erwarten?
    Christian ordnet die zentralen Entwicklungen ein und zeigt, welche Trends 2025 wichtig werden. Sind es autonome Agenten, Open-source Modelle oder General Purpose AI-Systeme, die bald unsere Arbeit bestimmen? Was passiert mit der KI-Regulierung und dem Datenschutz? Und worauf müssen wir achten, um auch zukünftig auf der Gewinnerseite zu stehen?

    Der kurzweilige Vortrag gibt überraschende Antworten und lädt zum Nachdenken wie Mitdiskutieren ein.

    Vortrag im Rahmen der Zukunftskonferenz 25. am 03.12.24, 09:30 Uhr

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