11.05.2023 - Die Unternehmen in Deutschland nutzen verstärkt Daten im eigenen Unternehmen, sind aber zugleich zurückhaltender beim Teilen eigener Daten mit Dritten geworden.
von Sebastian Halm
Aktuell sagen 12 Prozent der Unternehmen, dass datengetriebene Geschäftsmodelle ausschließlich oder sehr stark zu ihrem Geschäftserfolg beitragen, vor einem Jahr waren es erst 7 Prozent. Und 22 Prozent erwarten, dass Daten in zwei Jahren ausschließlich oder sehr stark zum Geschäftserfolg beitragen werden, vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 14 Prozent. Die Unternehmen sehen auch deutliche Fortschritte auf ihrem Weg in die Datenökonomie. So sagen 9 Prozent, dass sie zu den Vorreitern gehören - nach gerade einmal einem Prozent im Jahr 2022. 23 Prozent sehen sich im Mittelfeld (2022: 16 Prozent). Nur noch 14 Prozent haben sich noch gar nicht mit dem Thema datengetriebene Geschäftsmodelle auseinandergesetzt, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (24 Prozent).
Aber während 30 Prozent Daten von anderen Unternehmen nutzen - ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr mit 22 Prozent - stellen nur noch 17 Prozent der Unternehmen anderen eigene Daten zur Verfügung, vor einem Jahr waren es noch 21 Prozent. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 602 Unternehmen ab 20 Beschäftigten aus allen Wirtschaftsbereichen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom
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Viele Unternehmen, die keine Daten anbieten, haben Angst, dass die Daten gegen ihren Willen genutzt werden könnten (47 Prozent). 17 Prozent haben Sorge, dass feindliche Staaten direkt davon profitieren könnten, 15 Prozent haben Angst, dass versehentlich Geschäftsgeheimnisse weitergegeben werden und 13 Prozent wollen Wettbewerber nicht stärken. Jenseits dieser Bedenken geht mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Unternehmen, die keine Daten anbieten, davon aus, dass der Datenschutz dies nicht erlaubt. Rund ein Drittel (35 Prozent) ist sich unsicher, ob das Teilen rechtlich möglich ist. Ein Viertel (26 Prozent) verzichtet darauf, weil die Daten nicht direkt kompatibel sind, 7 Prozent kennen keinen passenden Partner, 6 Prozent haben Schwierigkeiten, sich mit möglichen Partnern zu einigen und für 13 Prozent ist das Daten-Teilen wirtschaftlich nicht attraktiv.
Unternehmen, die als Daten-Anbieter auftreten, tun dies aus unterschiedlichsten Motiven. 39 Prozent wollen damit helfen, bessere Lösungen etwa für gesellschaftliche Herausforderungen zu ermöglichen. Ein Fünftel (22 Prozent) sagt, es sei zur Daten-Bereitstellung verpflichtet. 71 Prozent profitieren aber direkt vom Daten-Angebot: 35 Prozent, erzielen damit Umsätze, 34 Prozent bekommen auf diese Weise selbst Daten von anderen und 30 Prozent gewinnen neue Kunden. 6 Prozent geben an, dadurch Kosten zu senken.
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