B2B-Kommunikation

Das sind die 10 Top-Trends im B2B-Marketing 2021

06.01.2021 - B2B-Marketer erwarten eine Customer Experience wie im B2C-Bereich und neue Tätigkeitsschwerpunkte. Marketing Automation und Social Selling sind auf dem Vormarsch.

von Frauke Schobelt

Der Bundesverband Industriekommunikation (bvik)   hat in Zusammenarbeit mit der Hochschule DHBW Mosbach   im November seine Community befragt und zehn Top-Trends im B2B-Marketing 2021 identifiziert. Über 320 B2B-Marketer gaben für das 'Trendbarometer Industriekommunikation' ihre Einschätzung ab.

Die 10 Top-Trends im B2B-Marketing

  • Trend 1: B2B-Kunden erwarten eine B2C-Customer-Experience
  • Trend 2: B2B-Marketer müssen sich neue Soft- und Hard-Skills aneignen
  • Trend 3: Marketing Automation wird zum Standard im B2B
  • Trend 4: Social Selling wird zum etablierten Marketing-Kanal
  • Trend 5: Digitale Vertriebsplattformen werden auch im B2B relevanter
  • Trend 6: Personalisierte Kommunikation wird zum Must-have im B2B
  • Trend 7: Marketing wird zum Treiber von digitalen Transformationsprozessen
  • Trend 8: Künstliche Intelligenz (KI) wird wesentlicher Bestandteil des B2B-Marketings
  • Trend 9: Account Based Marketing (ABM) wird das Inbound-Marketing ergänzen
  • Trend 10: Silo-Strukturen zwischen Marketing, IT und Vertrieb werden aufweichen

Digitalisierung kommt - aber nicht mit Hochdruck

Dabei zeigen sich zum Teil deutliche Trendveränderungen im Vergleich zu den Vorjahren. Bereits 2018 und 2019 war eine deutliche Entwicklung in Richtung Digitalisierung erkennbar. 2020 gibt es jedoch kein Trend-Thema, dass die anderen als Spitzenreiter signifikant überflügelt. Stattdessen finden sich durchgängig hohe Zustimmungswerte für die zunehmende Bedeutung von Marketing Automation, Social Selling sowie digitalen Vertriebsplattformen und auch dem Einsatz von Big Data und KI.

Trotz der disruptiven Erfahrungen 2020 scheinen sich die befragten B2B-Marketer einig zu sein: Die Digitalisierung wird ohne Zweifel kommen und mehr Raum einnehmen, aufgrund mangelnder Ressourcen oder auch fehlender digitaler Unternehmensstruktur jedoch nicht mit dem hohen Druck, den man erwarten würde. Der Schritt zur digitalen Resilienz ist bei vielen Unternehmen noch weit entfernt.

Wissenschaftlich wird das Trendbarometer von Prof. Dr. Seon-Su Kim (DHBW Mosbach) betreut. "Die Industrieunternehmen und Dienstleister sind mindestens kurzfristig tendenziell damit beschäftigt, die direkten Effekte der Pandemie mit eher bewährten und besser einschätzbaren digitalen Instrumenten zu kompensieren. Aufgrund der schnell wachsenden Nachfrage in diesem Bereich sind bereits jetzt deutlich schnellere Entwicklungen sowie ein zunehmend größerer Professionalisierungsgrad zu erkennen", so Kim. "Die Ressourcen und auch der Fokus für den Einsatz oder die Entwicklung von eher innovativeren Tools etwa in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Big Data und weiteren scheinen zu fehlen."

Es bleibe abzuwarten, ob und wann Industrieunternehmen diese Themen stärker in den Fokus nehmen, so der Verband. Für die Unternehmen und Dienstleister sei jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich hier entsprechend zu positionieren und Wettbewerbsvorteile aufzubauen.

Top-Herausforderungen 2021: Digitale Leadgenerierung und Silo-Struktur

"Digitale Leadgenerierung und Marketing Automation gehören zu den wichtigsten Zukunftsthemen für uns Marketer. Denn durch eine automatisierte Kampagnensteuerung lassen sich nicht nur Marketing- und Vertriebsprozesse effizienter gestalten, sondern auch die gesamte Kundenkommunikation auf ein höheres Level heben", bekräftigt bvik-Vorstand Dr. Andreas Bauer, der langjährige Erfahrung als VP Marketing bei verschiedenen Industrieunternehmen hat. Da der Fokus zunehmend auf digitalen Maßnahmen liegt, seien ganz neue Kompetenzen gefragt, entsprechende Skills müssten in diesen Bereichen aufgebaut werden.

Um die Herausforderungen zu meistern, sei zudem eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen unerlässlich. Eine Herausforderung bleibt das Aufbrechen der Silos innerhalb der Unternehmen. Eine Verschmelzung der einzelnen Abteilungen sei in naher Zukunft jedoch nicht zu erwarten, wie die bvik-Befragung bestätigt. Die Gründe hierfür sind gewachsene Gräben sowie Hierarchie-Fragen und teilweise immer noch unterschiedliche Zielauffassungen und -ausrichtungen. Die Notwendigkeit einer intensiveren Zusammenarbeit - vor allem mit dem Vertrieb - wird jedoch seitens der Marketer befürwortet.

bvik-Geschäftsführerin Ramona Kaden plädiert für eine neue Denkweise: "Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und Verzahnung von Marketing, Vertrieb und IT ist elementar wichtig für den Unternehmenserfolg. Die Abteilungen müssen gemeinsam mit den Kommunikationsdienstleistern eine neue Welt der Customer Experience gestalten, die den Kunden echte Kauferlebnisse bietet - ähnlich wie es im B2C längst der Fall ist. Das Silo-Denken gehört nun definitiv der Vergangenheit an. Wir Marketer müssen die veränderte Welt nun als Chance sehen, die es zu nutzen gilt."

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