10.10.2019 - Blogs - einst die Online-Tagebücher sendungsbewusster Kommunikatoren - machen Kommunikation vielfältiger und haben sich längst zu einem wesentlichen Bestandteil von Markenstrategien entwickelt. Wie man den Spagat zwischen Markenpositionierung und themenbezogenem Expertenmedium schafft:
von Christina Rose
Wer einen eigenen Blog betreibt, weiß: Es braucht Zeit, Muße und Leidenschaft für ein Thema. Wer dies für sein eigenes Unternehmen macht, braucht zudem Gestaltungsraum. Denn im Unterschied zu einer Corporate Website mit Markenbotschaften stehen bei einem Blog andere Inhalte im Vordergrund. Blogs bieten die Gelegenheit, in einem weniger streng regulierten Umfeld als der Homepage und frei vom Performance-Zwang Geschichten zu erzählen und Themen zu besetzen. Der Blogger verbindet dabei Storytelling mit Persönlichkeitsorientierung. Im besten Fall positioniert man sich als themenbezogener Ratgeber.
Die Sichtbarkeit bei einer hochaffinen Zielgruppe ist durch die Zentrierung auf ein spezielles Thema gegeben. Denn während sich Homepages in der Regel für Marke und Absatz im SEM positionieren, bietet der Blog Gelegenheit, sich um verwandte Themen herum aufzustellen und hier Sichtbarkeit zu generieren: Ein Schraubenhersteller bloggt sich etwa mit DIY-Anleitungen in die obersten Suchtreffer, ein Küchenmaschinen-Fabrikant mit Rezepten.
Doch laut SEO-Spezialist Sistrix
steht die gemessene SEO-Performance von Corporate-Blogs im direkten Widerspruch zu den Top-Prioritäten der Unternehmen beim Inbound-Marketing. Laut der Studie 'State of Inbound 2018'
von Hubspot
konzentrieren sich Marketer auf die Verbesserung der SEO-Präsenz und die Erstellung von mehr Blog-Inhalten, auf die Nutzer in den organischen Suchergebnissen stoßen können. Allerdings gelingt 76 Prozent der besten Corporate-Blogs dabei nur eine unterdurchschnittliche Performance. Laut Sistrix könne "nicht davon ausgegangen werden, dass weniger erfolgreichen Unternehmensblogs die Strategie 'SEO-Erfolg über Blogs' im Schnitt besser gelingt". Um die organische Sichtbarkeit in den Suchergebnissen effektiv zu steigern und Nutzer zu gewinnen, sei es notwendig, sich nicht nur zu den Inhalten, sondern auch ausführliche Gedanken über das Content-Format und die konkrete Ausgestaltung zu machen. Es gelte, das passende Content-Format zu finden, um die Suchintention der Zielgruppe bestmöglich zu befriedigen.
Für Siemens beispielweise ist das Karrierenetzwerk LinkedIn ein wichtiger Kanal, erklärt Markus Weinländer
, Head of Product Management Simatic Communication Modules bei Siemens Digital Industries
. Weinländer erstellt als Corporate Blogger Texte und Videos über Themen, die seine Kunden aus der verarbeitenden Industrie besonders umtreiben: Die Digitalisierung und Wege zur Industrie 4.0. "Hier gibt es viel Bewegung und auch Verunsicherung", so Weinländer. Die Erwartungshaltung seiner Leser ist es deshalb, für die Zukunft Orientierung zu erhalten. Sein Bereich zeichne sich durch sehr langfristige Kundenbeziehungen aus. Um diese zu stärken und den Kundendialog auszubauen, setzt Siemens nun verstärkt auf eigene Mitarbeiter, die als Botschafter für die Firma fungieren. Was die Fachexperten auszeichnet: ihre hohe Glaubwürdigkeit.
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