11.01.2021 - Unternehmen in Deutschland ziehen Bilanz zu bereits durchgeführten Digitalisierungsmaßnahmen. Ergebnis: In mehr als jedem dritten Unternehmen (38 Prozent) steigen die Kosten. Nur 25 Prozent spüren bereits Einspareffekte, weitere 25 Prozent können noch kein Fazit zu den Auswirkungen auf die Kosten ziehen.
von Dominik Grollmann
Eigentlich wollen Unternehmen durch Digitalisierung Kosten senken und nicht steigern. Allerdings wartet jedes dritte Unternehmen noch auf anvisierte Einsparungen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie 'Potenzialanalyse Reality Check Digitalisierung' von Sopra Steria
in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut
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Die Gründe sind unterschiedlich: Ein nicht zu unterschätzender Posten sind Personalausgaben. Viele Unternehmen haben massiv in den Aufbau von Know-how investiert und beispielsweise Data Scientists und andere Digitalspezialisten rekrutiert. Dazu kommen laufende Kosten nach der Einführung neuer IT-Lösungen, die häufig aufgrund längerer Verträge oder aus Sicherheitsgründen eine Zeitlang parallel zur bestehenden Infrastruktur betrieben werden müssen. Der Mittelstand geht künftig von weiteren Kostensteigerungen aus, so eine Untersuchung der Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW): Insgesamt prognostizieren 28 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), dass die Digitalisierung in den kommenden vier Jahren ihre Kosten erhöht.
Steigende Kosten rechnen sich nur, wenn Unternehmen auf der anderen Seite genügend positive Effekte durch Digitalisierung erzielen. Doch die lassen noch auf sich warten: Auf der Habenseite der Digitalisierungsbilanz verbucht nur jedes fünfte Unternehmen zusätzliche Umsätze, beispielsweise durch neue digitale Dienstleistungen oder durch das Erschließen neuer Kundengruppen. Fast ebenso viele (19 Prozent) konnten ihre Profitabilität in Form höherer Gewinne steigern, unter anderem weil sie mithilfe neuer Technologien Abläufe automatisiert haben.
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