Fachkräftemangel

Welche Rolle KI in Recruiting-Prozessen einnimmt

05.04.2024 - Fachkräfte sind mehrheitlich der Meinung, dass Künstliche Intelligenz (KI) das Recruiting zwar faktenbasierter, aber nicht unbedingt fairer macht.

von Susan Rönisch

Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie von meinestadt.de   zur Akzeptanz von KI im Recruiting, für die das Marktforschungsinstitut Bilendi   insgesamt 3.000 Fachkräfte mit Berufsausbildung befragt hat.

80 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass der Einsatz von KI dazu führt, dass Arbeitgeber offene Stellen "mehr nach Fakten" und "weniger nach persönlichem Eindruck" besetzen. Was auf den ersten Blick nach mehr Fairness klingt, wird jedoch nicht von allen positiv bewertet. So glauben 57,3 Prozent nicht daran, dass KI das Auswahlverfahren für Bewerbende "fairer" macht. Diese Skepsis ist in der Medienbranche mit über 70 Prozent am höchsten, gefolgt vom Bauwesen mit über 60 Prozent. Allerdings trauen 67,7 Prozent KI zu, Bewerbungsverfahren zu beschleunigen. Und 56,2 Prozent sind der Meinung, dass KI Personaler:innen dabei helfen wird, genau die Bewerbenden herauszufiltern, die am besten auf die jeweilige Stelle passen.

KI kein Ersatz für menschliche Interaktion

Die Akzeptanz für den Einsatz von KI in Recruitingverfahren ist immer dann hoch, wenn KI eine unterstützende Funktion übernimmt, ohne dabei menschliche Entscheidungsprozesse vollständig zu ersetzen. 79,4 Prozent haben kein Problem damit, wenn KI für die Erstellung von Stellenanzeigen benutzt wird. 54,1 Prozent halten es für denkbar, dass KI bei der Auswahl von KandidatInnen unterstützt. Das ist zwar eine Mehrheit, allerdings eine deutlich geringere. Würde KI in Form von Chatbots Bewerbungsgespräche mit Bewerbenden führen, sinkt die Akzeptanz auf insgesamt 34 Prozent. Allein bei Beschäftigten in der IT und Datenverarbeitung liegt die Akzeptanz mit 50 Prozent deutlich höher.

Wunsch nach Transparenz

Die Mehrheit der Bewerbenden wünscht sich einen Hinweis darauf, ob Arbeitgeber KI in Bewerbungsverfahren einsetzen. 42,1 Prozent reicht ein allgemeiner Hinweis, 38,5 Prozent möchten hingegen genau wissen, an welcher Stelle KI zum Einsatz kommt. Nur jeder fünften Fachkraft (19,4 Prozent) ist es egal, ob Arbeitgeber KI in Bewerbungsverfahren anwenden.

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