Jeder zweite Erwachsene in Deutschland nutzt aktuell Video-Streaming, Video-on-Demand oder Live-/Pay-TV. Vor allem bei jüngeren Zuschauern sind diese Angebote beliebt. Dennoch bleibt die Nutzung des klassischen TV weiterhin fest verankert, wie eine Analyse im Rahmen der Studie "Pricing Lab"des Marktforschungsunternehmens Rogator
und Exeo Strategic Consulting
, für die 1000 Personen ab 18 Jahren befragt wurden.
Akzeptanz für Streaming-Angebote wird weiter steigen
Einen totalen Verzicht auf das klassische TV kann sich demnach nur eine Minderheit der deutschen Bevölkerung (22 Prozent) vorstellen. 56 Prozent der Befragten lehnen dies ab. Allerdings beträgt die Zustimmung zu einem möglichen Ende im Segment der Netflix- sowie der Amazon Prime Video-Nutzer bereits etwa 40 Prozent. Ebenfalls mehr als 40 Prozent in diesen Zielgruppen geben an, "immer weniger klassisches Fernsehen zu nutzen".
"Auch wenn es momentan noch nach einer friedlichen Koexistenz von klassischem TV und Streaming-Angeboten aussieht, wird das vermutlich nicht so bleiben. Neue Angebote wie Apple TV+ und Disney Plus werden die Attraktivität des Video-Streamings und deren Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen", prognostiziert Professor Andreas Krämer, Co-Autor der Studie.
Teilweise haben die klassischen TV-Sender bereits reagiert und folgen mit Mediatheken oder eigenen Internetsendern dem Trend zum selbstbestimmten TV-Konsum. Immerhin 31 Prozent der Befragten nutzen kostenfreie Streaming-Angebote. Die kostenfreien Mediatheken der TV-Sender erreichen dabei einen Anteil von 28 Prozent der Bevölkerung. Im Ranking danach folgen die Bezahldienste Amazon Prime Instant Video (24 Prozent) und Netflix (21 Prozent). Die übrigen Anbieter wie Sky Ticket Entertainment oder Cinema (6 Prozent), Telekom Magenta TV App plus (5 Prozent), Maxdome (4 Prozent) und UnityMedia Kabel BW (4 Prozent) sind bereits deutlich abgeschlagen. Etwa ein Viertel der Konsumenten bezahlen für die Nutzung des Video-Streamings oder für Live-TV.
Video-Streaming ist ein "Generationenthema"
Der Anteil der Personen, die grundsätzlich auf keine Form des Streamings zurückgreifen, liegt in der Altersgruppe unter 30 Jahre bei nur 22 Prozent, im mittleren Alterssegment (30-59 Jahre) bei 42 Prozent und im Alter ab 60 Jahren bei 64 Prozent.
Bei den Nutzerprofilen zeigt sich, dass Netflix-Kunden überproportional berufstätig sind (66 Prozent), weniger als 30 Jahre alt (42 Prozent), eher weiblich (59 Prozent) sind und verstärkt über ein mittleres Einkommen (60 Prozent mit Haushaltsnettoeinkommen zwischen 2.000 und 4.000 EUR monatlich) verfügen. Für Amazon Prime Instant Video ergeben sich sehr ähnliche Nutzerstrukturen. Jeder zweite Netflix-Kunde ist auch Kunde von Amazon Prime Video.
Der Studienbericht kann
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