B2B und B2C

Was Banken im Marketing und Sales von Consumer-Marken lernen sollten

14.01.2022 - Getrieben von Neobanken, niedrigen Zinsen und Filial-Sterben steht Banken und Versicherungen ein herausforderndes Jahr bevor. Unabhängig vom weiteren Verlauf der Pandemie müssen sie sich die Frage stellen, wie sie es schaffen, neue Kunden zu gewinnen, Bestandskunden zu halten und mit diesen mehr Umsätze zu generieren.

von Christina Rose

Eine zentrale Rolle spielt hierbei die intelligente Nutzung der Digitalisierung. Diese müssen dabei nach Meinung von Echobot   in eine durchdachte Strategie eingebunden werden. Als Vorbilder könnten hierzu einige Consumer-Marken dienen, denen dies in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich gelungen ist.

Carolina Bräuninger , Sales Development SaaS & Insurance bei der Echobot Media Technologies GmbH aus Karlsruhe empfiehlt Banken und Versicherungen aus Sicht von Sales & Marketing für das kommende Jahr:

  • Strategische Markenentwicklung updaten
    Fintech-Startups, Neobanken und ähnliche Unternehmen, die erst in den vergangenen Jahren gegründet wurde, haben keine "Marken-Altlasten". Digitalisierung, Internet, Mobilität und Cloud - all das kennen sie seit dem ersten Tag und haben dies in ihrer Marken-DNA. Klassische Banken und Versicherungen sind - nicht ohne Grund - häufig noch an der eigenen Historie verhaftet. Für die etablierten Player ist es höchste Zeit, die eigene Marke neu zu denken und diese in konkrete Maßnahmen in Sachen Sales und Marketing zu überführen.

  • Bits & Bytes und Emotionen
    Viele Consumer-Marken haben es vorgemacht: Marken und Produkte müssen mit Emotionen aufgeladen werden - und dies gelingt in erster Linie über digitale Medien. Das Internet erlaubt erstmals den direkten Austausch zwischen Bank und Kunde, eine sehr individuelle Ansprache sowie die Messbarkeit von Kommunikation in Echtzeit.

  • Innovationen wagen
    Neuheiten wie die Payment Services Directive2 (PSD2)-Schnittstelle laden Banken und Drittanbieter ein, innovativ zu werden und den Kunden neue Angebote zu machen. In der Praxis erweisen sich viele Banken aber noch als eher konservativ und zurückhaltend. Hier wird Potenzial verschwendet. Technologien wie PDS2 müssen als Chance verstanden werden - damit werden Banken auch für junge, technik-affine Personen wieder interessanter, die kein Interesse an einer klassischen Ausbildung im Bankwesen haben.

  • Menschen verstehen
    Banken verfügen über hochqualifizierte MitarbeiterInnen, deren Potenzial viel besser genutzt werden muss. Nahezu alle klassischen Aufgaben am Schalter können Maschinen übernehmen - und die Kunden stören sich nicht daran. Der "Faktor Mensch" sollte vor allem aber dort zum Einsatz kommen, wo er den Unterschied macht: In der persönlichen Kundenansprache und in der direkten Beratung bei besonders schwierigen Anliegen. Idealerweise gelingt es, durch "digitale Vorarbeit" dann den direkten Kontakt zwischen Kunden und Mitarbeiter so erfolgreich wie möglich zu gestalten.

  • Apps neu denken
    Lange Zeit haben Banken mobile Apps nur als die kleine Schwester der Website betrachtet. Dies ist aber grundlegend falsch und muss dringend überdacht werden. Durch die Mobilität und das sich stark veränderte Nutzerverhalten von Bankkunden in den vergangenen Jahren müssen Banken ihre App-Strategie neu denken und dabei auch die Marketing- und Sales-Chancen miteinbeziehen.

  • Kunden abholen
    Bestands- und Neukunden finden Banken nahezu überall - aber immer weniger in der Bankfiliale. Darauf gilt es nun endlich zu reagieren. Partnerschaften mit anderen Dienstleistern, Handelsunternehmen oder Konsumgüterherstellern können ein erfolgreicher Weg sein, um Menschen zu erreichen, zu denen sonst keine Verbindung hergestellt werden konnte. Nur wenn es Banken gelingt Banking als Network zu verstehen, finden sie Anschuss an eine Welt, in der Kunden mobiler, digitaler und anspruchsvoller denn je sind.

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    Vortrag im Rahmen der Dialog.Konferenz.24 am 03.09.24, 09:30 Uhr

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