09.04.2020 - Statt klassischer Osterkampagnen laufen schon seit Wochen zahlreiche Solidaritätskampagnen, die den Zusammenhalt in der Gesellschaft beschwören und denen danken, die an vorderster Front gegen das Corona-Virus kämpfen. Bei Konsumenten kommt das an.
von Frauke Schobelt
Die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie verlangen den Menschen in Deutschland sehr viel ab. Auch Ostern wird wieder zu einer Belastungsprobe, wenn Familien sich nicht besuchen oder nicht aus dem Weg gehen können, lange geplante Urlaube abgesagt werden, keine Besuche in Gottesdiensten und selbst Ausflüge in die Natur nur eingeschränkt möglich sind.
Die Werbung in dieser Zeit spiegelt diese Stimmung wider. Statt klassischer Osterkampagnen laufen schon seit Wochen zahlreiche Solidaritätskampagnen, die den Zusammenhalt in der Gesellschaft beschwören, die denen danken, die an vorderster Front gegen das Corona-Virus kämpfen und denen helfen sollen, die es am dringendsten benötigen. Die Botschaft: Alles lässt sich besser aushalten, wenn man das Gefühl hat, mit seinem ganz persönlichen Einsatz Teil von etwas Größerem zu sein, dass die Corona-Pandemie und ihre Folgen wirksam bekämpft.
Abstand halten mit #allefüralle
Seit März läuft die Kampagne #allefüralle der Initiative "Deutschland gegen Corona". Sie appelliert mit der Hilfe von großen Partnern an jeden Einzelnen, an einem Strang zu ziehen und Abstand zu halten. Initiator ist die Agentur FischerAppelt
, als Partner dabei sind unter anderem DAK-Gesundheit, Das Futterhaus, Deutsche Bank, Kühne, Unilever, WallDecaux, Der Spiegel, Facebook, FAZ, Gruner + Jahr, Handelsblatt, WirtschaftsWoche und ZDF. Deutschlandweit erinnern Motive an den empfohlenen Abstand von zwei Metern, im TV und in den sozialen Netzwerken außerdem der Spot "Für dich, für mich, für alle"
. Sprecher ist Udo Lindenberg. Weitere Informationen liefert die Website www.deutschland-gegen-corona.org
sowie die Kanäle auf Social-Media-Kanäle.
Sehr groß ist das Bedürfnis, sich bei den besonders betroffenen Berufsgruppen in der Medizin und Pflege für ihren Einsatz zu bedanken. Viele Unternehmen spenden Masken und Schutzkleidung oder stellen sie her. Aber auch andere systemrelevante Berufe, die gerade in der Gesellschaft ein besonders hohes Ansehen genießen, rücken in den Fokus:
Intersport: "Keep the world running"
Sportartikelhändler Intersport
verteilt in den nächsten Wochen kostenlos Sportschuhe an die Berufsgruppen, die während der Coronakrise "Höchstleistungen bringen und dabei viele Extrameilen laufen". Die Initiative wurde gemeinsam mit der Sportmarketingagentur Jung von Matt/Sports konzipiert und umgesetzt. Als Zeichen der Wertschätzung und Solidarität stattet Intersport Pflegekräfte, Supermarktmitarbeiter, Paketlieferanten oder Krankenhausmitarbeiter mit Sportschuhen aus. Nach den Osterfeiertagen werden zunächst in Hamburg ca. 600 Paar Schuhe an ausgewählte Einrichtungen verteilt. In den nächsten Wochen folgen weitere Einrichtungen in Deutschland. Jedem Schuhpaar ist ein LaceTag für die Schnürsenkel mit der Aufschrift "You Keep The World Running" beigelegt. Zur Initiative: www.intersport.de/keeptheworldrunning/
Pro Optik: Neue Brillen als Dankeschön
Die drittgrößte Optikerkette in Deutschland schenkt rund 1,5 Millionen Pflegern, Schwestern und Ärzten in Deutschland eine neue Brille mit Gläsern in ihrer Sehstärke. Die Aktion von Pro Optik
gilt bis zum 15. Mai. 145 Fachgeschäfte nehmen daran teil, 80 Prozent sind weiterhin geöffnet. Berechtigt sind rund 500.000 Ärztinnen und Ärzte und knapp 1,1 Millionen Pflegerinnen und Pfleger in Deutschland. Nötig ist lediglich ein Beschäftigungsnachweis bzw. ein Beleg über die Ausübung des Arzt- oder Pflegeberufs.
Groß ist die Spendenbereitschaft für Menschen in Not, nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch bei Unternehmen. Ein Beispiel:
45 Millionen von PepsiCo
Pepsico
und die PepsiCo Foundation stellen 45 Millionen US-Dollar bereit, um weltweit Menschen und Gemeinschaften zu helfen, die am stärksten vom Corona-Virus betroffen sind. Davon fließen 7,7 Millionen US-Dollar nach Europa. Der Getränkehersteller finanziert Hilfsmaßnahmen, darunter Schutzausrüstung für medizinisches Personal sowie Test- und Screening-Dienstleistungen. Zudem verteilt PepsiCo mehr als 50 Millionen Mahlzeiten an besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen, indem es Lebensmitteltafeln und andere Partner auf der ganzen Welt unterstützt. PepsiCo nutzt dabei sein Vertriebs-Know-how und investiert massiv in Partnerschaften, um rund 1,71 Milliarden Schülern den Zugang zu Lebensmitteln zu ermöglichen.
Osterpakete von Butlers
Aus der Not eine Tugend macht Butlers
. In den derzeit 85 Corona-stillgelegten Filialen und im Lager des Familienunternehmens stapelt sich die Osterware. Als kleine Geste hat Butlers gemeinsam mit der WDR-Moderatorin Bettina Böttinger und verschiedenen Sozial-Einrichtungen deshalb die Regale "geplündert" und Osterpakete für Familien in Not und soziale Einrichtungen geschnürt. Diese werden in den nächsten Tagen verteilt.
Dankeskampagne der Bundesregierung
Die aktuelle Situation erfordert von vielen Menschen im ganzen Land große Opfer. Dafür bedankt sich die Bundesregierung
in einer crossmedialen Kampagne, die in einer ersten Welle vom 2. April bis zum 26. April läuft (Agenturen: Weischer.JvB, add2, Zum Goldenen Hirschen, Dentsu Aegis). Darin spricht die Bundesregierung Familien, Arbeitgebern, alten Menschen, Pflegekräften, Mitarbeitern in Supermärkten und vielen anderen mehr ihre Anerkennung für ihr solidarisches Verhalten in der Corona-Krise aus. Die Printmotive sind in regionalen Tageszeitungen, Publikumszeitschriften, Boulevardmedien und überregionalen Zeitungen zu sehen. Ergänzt wird die Anzeigenkampagne mit Spots auf Digital Audio und im UKW-Radio, dem Podcast "Corona aktuell" sowie Digital Display mit Tagesfestplatzierungen auf Nachrichtenumfeldern, digitalem Bewegtbild und Ads auf Social Media.
#DeutschlandSagtDanke: Kampagne der Werbewirtschaft
Anfang April startete auch die Kampagne #DeutschlandSagtDanke aus der Werbewirtschaft, die die Agentur RaphaelBrinkert
entwickelt und umgesetzt hat. Unterstützt wird sie verbandsseitig von Organisation der Mediaagenturen (OMG), dem Content Marketing Forum, der Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA), Screenforce, der Organisation der Werbungtreibenden im Markenverband (OWM) sowie dem Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW). Medien wie ARD Sales & Services, Discovery Networks, Disney Channel, Facebook, ProSiebenSat.1, Radiozentrale RMS, Sky Networks, Score Media, Tele 5 und das ZDF beteiligen sich, ebenso die Produktionsfirmen mypony und nhb. Außerdem unterstützt als erste Marke Vodafone die Kampagne. Zum Start in den sozialen Netzwerken rufen unter anderem die Sängerin Sarah Lombardi und Social-Media-Ikone Hans Sarpei zum Mitmachen auf. Geplant sind außerdem TV- und Radio-Spots sowie Plakate. Informationen gibt es unter www.deutschlandsagtdanke.org
. Die gesamte Kampagne kann frei und kostenlos genutzt werden.
Aldi: #gemeinsamgehtalles
Aldi Nord
und Aldi Süd
bedanken sich mit einem gemeinsamen TV-Spot bei ihren mehr als 83.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in der aktuellen Krise "Außerordentliches leisten", wie es in einer Mitteilung heißt. In dem Spot kommen Mitarbeiter und Kunden zu Wort, aber auch andere Branchen und Ärzte berichten, wie sie sich engagieren. Unter dem Motto #gemeinsamgehtalles rufen die Discounter ihre Communities über sämtliche Kanäle dazu auf, sich in ihrem Umfeld einzubringen. Der Spot ist auch auf den YouTube-Kanälen von Aldi Nord
und Aldi Süd zu sehen (Kreation: McCann, Media: PHD). Beide Unternehmen nutzen zudem ihre große Reichweite, um auf gemeinnützige Nachbarschaftshilfen aufmerksam zu machen. Auf Webseiten
finden Kunden Informationen und Tipps sowie Kontaktadressen zu Nachbarschaftsinitiativen wie nebenan.de
und wirgegencorona.com
. Als kleine Geste verteilt Aldi Süd Ostern außerdem 155.000 Schokoladenartiel an Helfer und bedürftige Menschen. Kooperationspartner sind Deutsche Rote Kreuz und die "Die Arche".
Penny: #Erstmalzuhause
Mit den Kampagnen #erstmalhelfen
und #erstmalzuhause dankt Lebensmitteleinzelhändler Penny
seinen Mitarbeitern in Märkten und Logistik und richtet nun den Fokus auf Familien und alle Zuhausebleiber (Agentur: Serviceplan Campaign). Im Mittelpunkt der Social-Media-Kampagne unter dem Motto #erstmalzuhause steht ein Spot
, der den herausfordernden Alltag von Eltern und Kindern in ihrem Zuhause während der Corona-Krise zeigt. Erzählt wird aus der Sicht der Kinder. Auf Instagram werden die Follower aufgerufen, eigenen Content, der sie Zuhause mit der Familie zeigt, mit dem Hashtag #erstmalzuhause und dem Tag @pennydeutschland zu posten. Ein weiterer Spot
huldigt allen Stubenhockern - mit wohldosiertem Humor.
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