Gro�es Informationsbed�rfnis zum Ukraine-Krieg

Bild: geralt / Pixabay

24.03.2022 - Die Bev�lkerung eint ein gro�es Informationsbed�rfnis zum Ukraine-Krieg: So gibt es niemanden, der sich nach eigenen Angaben nicht �ber die aktuelle Lage informiert. Viele nutzen eine gro�e Auswahl von Medienangeboten.

von Sebastian Halm

98 Prozent beziehen ihr Wissen �ber den Krieg aus Radio oder Fernsehen, 82 Prozent aus pers�nlichen Gespr�chen und mehr als die H�lfte der Menschen (51 Prozent) aus Printmedien. Im Internet dominieren Online-Nachrichtenseiten (62 Prozent) als wichtigste Newsquelle, gefolgt von sozialen Netzwerken (42 Prozent). Mit Videoclips informieren sich 27 Prozent �ber den Krieg, 19 Prozent greifen auf Messenger-Dienste und 18 Prozent auf Podcasts zur�ck. Lediglich 10 Prozent informieren sich in Blogs und 5 Prozent auf Webseiten von Ministerien oder Beh�rden �ber das aktuelle Geschehen.

Die Zeit, die Menschen im Internet auf Informationssuche verbringen, ist seit Kriegsbeginn gestiegen. 63 Prozent der Social-Media-Nutzerinnen und -Nutzer in Deutschland geben an, soziale Medien h�ufiger zu verwenden - und zwar durchschnittlich 33 Minuten mehr am Tag. 27 Prozent nutzen soziale Medien genauso h�ufig wie zuvor. Lediglich 9 Prozent nutzen soziale Medien seltener; und zwar im Durchschnitt 23 Minuten weniger am Tag.

Mehr Aktivit�t in Social Media

Dabei haben die Menschen auch ihre entsprechenden Aktivit�ten gesteigert. 51 Prozent aller Social-Media-Nutzerinnen und -Nutzer vergeben aktuell mehr Likes, 48 Prozent teilen h�ufiger Inhalte. Knapp die H�lfte (44 Prozent) gibt an, mehr Content zu konsumieren, 37 Prozent hinterlassen mehr Kommentare. Zudem gibt ein Viertel der Nutzerinnen und Nutzer (25 Prozent) an, selbst mehr Beitr�ge zu verfassen.

Dabei unterstreichen die Befragten die wichtige Rolle sozialer Netzwerke im Ukraine-Krieg. 70 Prozent der Internet-Nutzerinnen und -Nutzer begr��en, dass soziale Medien den Ukrainerinnen und Ukrainern mehr Sichtbarkeit f�r ihre Lage geben. 56 Prozent f�hlen sich durch soziale Medien n�her am Geschehen. Gleichzeitig belastet es mehr als die H�lfte (52 Prozent), dass sie in den sozialen Medien mit so viel Leid und Elend konfrontiert werden. Viele d�rften die intensive Auseinandersetzung aber auch als Anlass nehmen, die Menschen in der Ukraine zu unterst�tzen: 53 Prozent geben an, dank sozialer Medien schnell und effektiv Hilfe leisten zu k�nnen - zum Beispiel mit Spenden oder der Organisation von Unterk�nften.

Viele Menschen finden es schwierig, Informationen �ber den Krieg richtig einzuordnen: 57 Prozent best�tigen das. Bei der Informationssuche kommen viele seit Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine mit Fake News in Kontakt. Insgesamt sind es 56 Prozent - 15 Prozent h�ufig, 25 Prozent gelegentlich und 16 Prozent zumindest hin und wieder. 39 Prozent hatten nach eigenen Angaben noch nicht mit Fake News zu tun.

Wachsende Sorge vor Desinformation im Netz

Viele Nutzerinnen und -nutzer zeigen sich grunds�tzlich besorgt �ber die Verbreitung von Falschinformationen in den sozialen Medien zum Krieg (73 Prozent). 85 Prozent sind der Meinung, es sollte bereits in der Schule gelehrt werden, wie man Falschmeldungen und Fake-News identifizieren kann. Bisher geben allerdings lediglich 28 Prozent an, fragw�rdige Informationen im Netz mit sogenannten "Faktencheckern" zu �berpr�fen.

Um der Verbreitung von Falschinformationen entgegenzuwirken, wollen 68 Prozent, dass russische Propaganda-Medien, die den v�lkerrechtswidrigen Angriffskrieg unterst�tzen und rechtfertigen, hierzulande verboten werden - 47 Prozent stimmen dieser Forderung g�nzlich zu, 21 Prozent eher. Allerdings spricht sich auch knapp ein Viertel (23 Prozent) dagegen aus. Das bereits erfolgte Sendeverbot von Russia Today und anderen russischen Medien in der EU bezeichnete Rohleder als "�berf�lliges gemeinsames Signal", warnte allerdings davor, dass die gesperrten Inhalte �ber andere Domains den Weg zur�ck nach Europa finden k�nnen. Rohleder: "Die Beh�rden m�ssen jederzeit wachsam sein und neue Domains unverz�glich sperren. Dar�ber hinaus ist wichtig, die Medienkompetenz der Menschen in Deutschland und Europa zu st�rken. Hier sollte auch die Politik ansetzen und daf�r sorgen, dass die F�higkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit Quellen besser vermittelt wird."

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgef�hrt hat. Im M�rz 2022 wurden 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Umfrage ist repr�sentativ.

Bild: Anke Kisters

Anke Kisters
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