Anders als klassische Werbung, die das primäre Ziel hat, Unternehmen, Marke oder Produkt im besten Licht darzustellen und so aktiv zum Kauf anzuregen, will Content Marketing mit nützlichen Inhalten um potenzielle Käufer werben und zur Interaktion anregen. Setzt man Content Marketing richtig um, erreicht man bei Zielgruppe und in Suchmaschinen eine deutlich höhere Sichtbarkeit. Natürlich geht es am Ende auch hier um Leads und Conversions. Nur wirkt diese Form der Umwerbung der Kunden subtiler und es gibt eine Handvoll Regeln zu beachten. Daniel Hennig, Director Online-Marketing bei der Digitalagentur Schalk & Friends
, gibt fünf Tipps, wie Content Marketing erfolgreich gelingen kann - in B2C und B2B:
Daniel Henning
Bild: Schalk & Friends
1: Kenne Deine Zielgruppe, deren Bedürfnisse und...
Klingt nach einem alten Marketing-Hut: Nur wer seine Zielgruppe und deren Intentionen und Bedürfnisse kennt, kann die richtige Ansprache definieren und passende Texte schreiben. Doch in einer hauptsächlich digital getriebenen Welt kommen noch ein paar wichtige Gesichtspunkte hinzu: Wer im Vorfeld aus den Zielgruppen detaillierte Personas entwickelt, hat plastisch vor Augen und versteht für sich selbst deutlich besser, wen er eigentlich mit welchen Inhalten erreichen möchte. Nur so ist der Content auch wirklich relevant. In einem nächsten Schritt gilt es, die Suchabsichten dieser Zielgruppen zu identifizieren. Diese und ein tiefes Verständnis der Kundenbedürfnisse bilden die Basis, um Keywords zu definieren. Und erst damit ist die genaue Beschreibung der Zielgruppe und der Themenfindung final abgeschlossen.
2: Regelmäßigkeit und Aktualität im Auge behalten
Menschen lieben neue und aktuelle Geschichten seit jeher. Diese Tatsache sollte man sich auch für Inhalte im Content-Marketing zu Nutze machen. Es gilt daher einen Redaktionsplan aufzustellen, neben Evergreen-Inhalten auch saisonale Anlässe zu berücksichtigen, seine Keywords aktuell zu halten und immer neue zu integrieren, stets die aktuellen SEO-Kriterien im Blick zu haben und alle Texte daraufhin zu optimieren. Das wichtigste: Die Qualität der Inhalte muss unbedingt stimmen. Wer versucht, seiner Zielgruppe mit nicht zielgruppengerechten Texten zu gefallen, die weder in Form noch Inhalt den Erwartungen entsprechen, wird scheitern. Und im schlimmsten Fall seine User vergraulen, da sie sich nicht ernst genommen fühlen. Deshalb: Nicht an der Textqualität sparen und ausreichend und kundige (Fach-)Redaktionen ans Werk setzen.
3: Der Spur im Netz folgen
Auf welche Links klicken die Besucher der Website? Wie weit scrollen sie und wie lange bleiben sie auf der Seite? Die Kombination verschiedener Metriken lassen Aussagen darüber zu, wie die Inhalte einer Website bei den Besuchern ankommen, ob sie Inhalte wirklich lesen oder anschauen oder auch, welche Inhalte etwa kopiert und weiterverwendet wurden. Hier sollten Marketer im Vorfeld genau analysieren, welche Tracking-Möglichkeiten in Frage kommen und für ihre Bedürfnisse relevant sind und entsprechende Tools wie beispielsweise STRG+C-Tracking, Scrolltracking Site Search-Tracking oder Bounce Rate-Tracking einrichten. Und dann gilt: Hinschauen. Und genau analysieren, wie sich die Besucher auf der Seite bewegen und sich verhalten, damit das eigene Engagement daraufhin optimiert werden kann.
4: Vertrauen ist gut, Kontrolle deutlich besser
Wann ist ein Text erfolgreich? Gerade bei Texten sollten Marketer den Erfolg regelmäßig prüfen. Zuvor müssen dazu genaue Content-Ziele und -KPIs definiert werden, denn nur wer klar definiert, wohin er gehen möchte, hat eine Chance, dort auch anzukommen. Durch z.B. SMART Goals (Specific Measurable Achievable Reasonable Time Bound) können im Management des Projekts Kriterien zur eindeutigen Definition von Zielen im Rahmen einer Zielvereinbarung festgesetzt werden, die eine fortlaufende und/oder abschließende Messung des Erfolgs erst ermöglichen.
5: Co-Autoren einbinden und deren Netzwerk nutzen
Diese Maßnahme ist gerade bei sehr inhaltslastigen Websites oder Blogs ideal. Auch wenn die Suche nach einem geeigneten Experten möglicherweise zeitaufwändig ist, kann sich der Aufwand lohnen. Denn zum einen bringt der Gastautor eine neue Meinungen bzw. seine ganz eigene Sichtweise auf das Portal und damit einen inhaltlichen Mehrwert, zum anderen verfügt er selbst über ein Netzwerk, das, wenn er die Inhalte in diesem teilt, nochmals neue Nutzer auf das Angebot aufmerksam macht. Unbedingt im Auge behalten sollte man dabei, dass der ausgewählte Autor auch wirklich passt, damit die Inhalte in der Zielrichtung nicht zu weit von der eigenen Haltung abweichen. Im Idealfall ist der Beitrag auch dem Autor ein Anliegen, so dass das Resultat für beide Seiten stimmt.