03.07.2017 - Adressdienstleister prüfen und aktualisieren Adressbestände nicht nur. Sie verstehen ihre Service-Leistungen heute als komplexes Datenmanagement.
von Verena Jugel
Auf die Frage, welche Dienstleistungen die Unternehmen im Zusammenhang mit postalischen Adressen am meisten anfragen, nannten die Adressdienstleis-ter vor allem diese drei Bereiche:
1. Pflege und Bereinigung von AdressbeständenBei der Pflege von Adressbeständen geht es zunächst um das Prüfen des allgemeinen Zustands der CRM-Daten des Kunden, zum Beispiel auf formale Richtigkeit. Anschließend werden die Daten bereinigt, inklusive der Kennzeichnung von Verstorbenen. Die Bereinigung beinhaltet auch das Aufspüren von Dubletten oder die Korrektur falscher Anreden oder unzureichender Adressdaten. Eine weitere Leistung kann nicht zuletzt auch die Ermittlung von aktuellen Anschriften sein, vor allem bei Zahlungsausfällen oder für die Inkasso-Branche.
2. Analyse-VerfahrenUm strukturiertes Wissen aus den Daten zu generieren, geht es im nächsten Schritt dann vorwiegend um Kundensegmentierung, zum Beispiel auch nach Kundenwert und Loyalität. Bestehende Kundendatenbanken werden dafür analysiert und - wichtig für die Neukundengewinnung - die korrekte Zielgruppe definiert. Die Daten werden dafür aufbereitet; das beinhaltet etwa das Vereinheitlichen und Zusammenführen der verschiedenen angelieferten Adressdaten, den Abgleich der vorhandenen Kundenbestände/Negativdaten und die Erstellung der Mailingdatei.
3. AdressanreicherungObwohl sich viele Aufträge um die Ermittlung neuer Potenziale drehen, sind für einen Großteil der Unternehmen vor allem auch zufriedene Bestandskunden wichtig, wie die Befragung ergeben hat. Im Bestandskundenmarketing ist laut den Adressdienstleistern daher die Anreicherung der vorhandenen Kontakte mit zusätzlichen marketing- und bonitätsrelevanten Informationen für das Cross- und Up-Selling gefragt. Das können etwa Personenalter, bestimmte Affinitäten für Produkte oder auch Telefonnummern sein. Fehlendes Wissen in den Kundenbeständen wird so durch Zusatzdaten ergänzt. Weitere Beispiele für Datenanreicherung sind: Region (Bundesland, PLZ, Ort), Branchenkennung, Rechtsform, Handelsregister-Daten, Mitarbeiteranzahl, Umsatzangaben, Fuhrpark, Gründungsdatum oder die Bankverbindung.
Vor diesem Hintergrund betonten mehrere Dienstleister, dass ihre Leis-tungen heute über klassisches Adressmanagement hinausgehen und es sich inzwischen vielmehr um komplexes Datenmanagement handelt. "Unternehmen fragen bei uns vor allem Leis-tungen nach, die über das Angebot reiner Adressen hinausgehen", sagt Petra Weber, Geschäftsführerin Deutsche Post Direkt. "Sie beauftragen das Management ihrer Daten mit intelligenten Data-Mining- und Analyse-Verfahren, automatisierten Prozessen zur Aktualisierung ihrer Kundendaten sowie Daten und Anwendungen, die nahtlos in ihre eigenen Systeme integriert werden können. Zudem erwarten Unternehmen heute, dass sie Zielgruppenadressen genauso einfach und bequem online auswählen und bestellen können, wie sie es vom Online-Shopping gewohnt sind."
"In den letzten Jahren verlangen die Kunden vermehrt nach individuellen Adressmanagementlösungen, also 'Alles-aus-einer-Hand-Paketen‘", schließt sich Carsten Bohnen, Geschäftsführer Deutsche Post Adress, an. "Beispiel Postrückläufer-Management: von der präventiven Aktualisierung über die Annahme, Erfassung und Bearbeitung der Postrückläufer und die automatisierte Adressrecherche bis hin zum Zweitversand der Sendungen - das wären früher ein halbes Dutzend Produkte gewesen, heute ist es eine Komplettlösung." (vj)
Wir haben Adressdienstleister gefragt, wann Werbungtreibende primär ihre Services nutzen.
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