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Financial Technology

Fintech-Branche konzentriert Investitionen, wächst aber im Vergleich langsam

Nicht nur die Bitcoin-Währung basierte auf dem Blockchain-Prinzip, inzwischen werden weiter Teile der Finanzbranche Teil des E-Commerce (Bild: Bild: Tim Reckmann / Pixelio)
Nicht nur die Bitcoin-Währung basierte auf dem Blockchain-Prinzip, inzwischen werden weiter Teile der Finanzbranche Teil des E-Commerce

18.03.2016 - Immer mehr Unternehmen der Finanz- und Versicherungsbranche erkennen, wie tiefgreifend sie von der Digitalisierung betroffen sind: Ihre Branchen werden Teil des E-Commerce. Was spätestens mit der virtuellen Währung "Bitcoin" begann, wird zunehmend zu einer Herausforderung für etablierte Finanzinstitute - nicht zuletzt in Deutschland. Damit ändert sich auch die Art und Weise, wie und auf welchen Kanälen Finanzinstitute ihre Produkte vermarkten.

Die Investments, die hierzulande in FinTechs fließen, sind bisher noch überschaubar. Nach einer Studie der internationalen Unternehmensberatung Ernst & Young wurden in Deutschland 2015 1,2 Milliarden Euro in FinTechs investiert. Wenn man die Übernahme der Devisenhandelsplattform "360T" durch die Deutsche Börse hinzuzählt, steigt das Volumen für 2015 auf über 1,3 Milliarden Euro.

Rund 250 FinTech-Unternehmen beschäftigen deutschlandweit etwa 13.000 Menschen - 2014 waren es 219. Die deutschen regionalen Zentren der Branche sind Berlin, Frankfurt am Main und Hamburg. Deutschland ist der zweitgrößte FinTech-Standort in Europa ist, hinter Großbritannien und an vierter Stelle weltweit. Zum Vergleich: In Großbritannien sind nach Informationen der FAZ bereits 61.000 Mitarbeiter in jungen Fintech-Unternehmen tätig beschäftigt.

Zentraler Vorteil der Technologie: Bestehende Prozesse beschleunigen


Der entscheidende Vorteil von FinTechs liegt in der Beschleunigung von bestehenden Transaktionen - ein Aspekt, auf den es insbesondere im globalisierten Finanzgeschäft ankommt, wo Geschwindigkeit ein Wettbewerbsvorteil für sich ist. Dabei hat die Branche unter anderem von der Cloud-Technologie profitiert.

FinTech umfasst dabei sowohl digitale Serviceangebote etablierter Geldinstitute (Online-Banking, TAN-Verfahren, QR-Code-Scan etc.) als auch Websites, die sich als Kredit- oder Anlageanbieter präsentieren und Vergleichsplattformen für Tagesgeldzinsen.

Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Ystats ist eine der am härtesten umkämpften Nischen der Bereich "global online and mobile payments". Die FinTechs "Wirecard" und "Paydirekt" machen hier bereits seit längerem den Zahlungsarten Kreditkarte und Rechnung Konkurrenz. Als Reaktion haben etablierte Kreditkartenunternehmen wie American Express und Visa inzwischen eigene Online-Checkout-Serviceangebote gestartet. Doch auch Konzerne wie Apple, Google und Samsung haben ihre Mobile-Payment-Angebote ausgeweitet, während Facebook einen Peer-to-Peer-Mobile-Payment Service gestartet hat. In die Nische des Mobile-Payments stoßen auch Start-ups wie das Unternehmen "Komfortkasse", das Offline-Zahlungen für den Webshop organisiert oder "Securepay", das mit einem Multichannel-Payment und besonderer Sicherheit für sich wirbt.

Weitere Bereiche, in denen sich FinTechs Nischen erkämpfen, gibt es viele: So sind Rechnungsverarbeitung, der Immobilienkreditsektor sowie Online-Vermögensverwaltung Gegenstand von Innovationen.

Auch die Vermittlung von Krediten ist zu einem besonders dynamischen Gegenstand der Sharing-Economy geworden. Dies ist ein Geschäftsfeld, auf dem sich auch "auxmoney.de" betätigt. Auf dessen Portal werden Kredite zwischen Privatpersonen vermittelt, also das als "Crowdlending" bekannte Prinzip umgesetzt, das sich mit Crowdfunding-Plattformen wie "kickstarter.de" bereits seit längerem etabliert hat. Nach Informationen der "Welt" wurden bei der Vergabe durch Crowdlending allein 2007 etwa 1.000 Kredite mit einem Finanzierungsvolumen von fast 8,1 Millionen Euro über "auxmoney.de" vermittelt. Bei dem Geschäft der privaten Kreditvermittlung ist 2015 bereits ein Volumen von 100 Millionen Euro vermittelt worden und damit eine Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahr. Inzwischen existiert sogar eine eigene Seite (crowdfunding.de), um sich einen Überblick über das breite Angebot an Crowdlendern zu verschaffen.

Tendenziell scheint die Entwicklung aber auch dahinzugehen, Synergien zwischen etablierten Geldhäusern und FinTechs zu erzeugen. So bietet der Anbieter für Softwarelösungen im Bereich Capital Markets Compliance "b-next" neuerdings eine Sprachanalysefunktion seiner CMC:Suite an. Diese soll die Analyse von Telefongesprächen bei Banken, Brokern, Börsen und Händlern automatisch Analysieren und analysieren. Hierdurch gewinne die Branche an Transparenz, verkündete des Start-up. Dadurch könnte die Branche, die durch Manipulationen des Referenzzinses Libors, der Referenzkurse für Währungen sowie Insiderhandel seit 2008 stark an Vertrauen eingebüßt hat, die Einhaltung von Compliance-Regeln ihrer Mitarbeiter prüfen.

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