Technologie

Künstliche Intelligenz in der breiten Masse angekommen

03.05.2024 - Generative KI hat das Interesse der deutschen Öffentlichkeit geweckt: Die Mehrheit der Befragten hat bereits Erfahrungen mit KI gemacht. Welche KI-Tools VerbraucherInnen nutzen und für was sie sie einsetzen, zeigt eine Studie.

von Susan Rönisch

Die Adobe-Studie "Age of Generative AI"   zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen bereits mindestens einen KI-gestützten Chatbot oder Bildgenerator verwendet haben. 1.000 VerbraucherInnen wurden befragt. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der befragten Deutschen hat generative KI bereits genutzt, die meisten im privaten Bereich (76 Prozent), gefolgt von der Arbeit (29 Prozent) und der Hochschulbildung (17 Prozent). Von denjenigen, die generative KI regelmäßig einsetzen, nutzen 37 Prozent sie mehr als zweimal pro Woche.
  • Die häufigsten Anwendungsfälle für generative KI unterscheiden sich je nachdem, ob sie im Beruf, im Privatleben oder in der Hochschulbildung eingesetzt werden:
    1. Arbeit: Schreiben von Entwürfen oder E-Mails (39 Prozent), Recherchen oder Brainstorming (39 Prozent), Zusammenfassen von Besprechungen, Interviews oder großen Textblöcken (38 Prozent).
    2. Persönlich: Als Alternative zur Suche (33 Prozent), um Material zu einem bestimmten Thema zusammenzufassen (31 Prozent), um sich zum Schreiben inspirieren zu lassen (28 Prozent).
    3. Höhere Bildung: Recherche oder Brainstorming (60 Prozent), erste Entwürfe/Zusammenfassung von Material (37 Prozent), Schreiben ganzer Aufgaben (33 Prozent).
  • 83 Prozent der Befragten glauben, dass generative KI das Leben einfacher machen wird, während drei Viertel (75 Prozent) sagen, dass sie in Zukunft mit generativer KI kreativer sein können. Gleichzeitig sind zwei Drittel (66 Prozent) der Meinung, dass generative KI zwar leistungsfähig ist, aber in puncto Kreativität niemals mit einem Menschen mithalten kann.
  • In den nächsten 1 bis 3 Jahren sind die Befragten am meisten davon begeistert, wie generative KI dabei helfen kann, zeitaufwändige Aufgaben zu automatisieren (41 Prozent), Recherchen durchzuführen und Material zusammenzufassen (37 Prozent), Preisvergleiche und Einkäufe zu erleichtern (36 Prozent), neue Fähigkeiten zu erlernen (31 Prozent) und schnelleren und besseren Kundensupport von Unternehmen zu erhalten (26 Prozent).
    Selbst in diesem frühen Stadium erwartet ein beträchtlicher Teil der Deutschen, dass Marken entweder bereits generative KI einsetzen, um Kundenerlebnisse zu bieten, die personalisierter und einfacher zu navigieren sind, oder dass sie diese noch in diesem Jahr nutzen werden.
  • Ein Viertel (25 Prozent) der Befragten erwartet, dass Marken generative KI bereits jetzt in ihren Kundenerlebnissen einsetzen, während 43 Prozent davon ausgehen, dass sie dies noch in diesem Jahr tun werden. Inzwischen sagen 44 Prozent, dass sie eher geneigt sind, bei Marken einzukaufen, die generative KI auf ihrer Website einsetzen.
  • Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten wünschen sich, dass ihre Markenerfahrungen auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.
  • Chatbots sind die häufigste Art und Weise, wie deutsche VerbraucherInnen mit Marken interagieren, die generative KI einsetzen (46 Prozent), gefolgt von Text-Eingabeaufforderungen für automatisch generierte Antworten (34 Prozent) und Anwendungsfällen zur Bilderzeugung beim Anprobieren von Make-up oder bei der Raumgestaltung (18 Prozent).
  • Die VerbraucherInnen glauben, dass generative KI ihre Kundenerfahrungen durch schnelleren/besseren Kundenservice (57 Prozent der Befragten), billigere Produkte/Dienstleistungen (52 Prozent), individuellere Interaktionen auf der Grundlage ihrer Präferenzen (37 Prozent) und die Schaffung spannenderer und kreativerer Erfahrungen (35 Prozent) verbessern kann.
  • 62 Prozent der VerbraucherInnen sind der Meinung, dass Marken generative KI heute auf hilfreiche Weise einsetzen. Es gibt noch Raum für Verbesserungen: 38 Prozent glauben, dass sie nicht so hilfreich ist, wie sie sein könnte.

Im Einzelhandel glauben die VerbraucherInnen, dass generative KI das E-Commerce-Erlebnis wesentlich weiterentwickeln und bestimmte, seit langem bestehende Einschränkungen (z. B. die Unmöglichkeit, Produkte physisch zu testen) beseitigen wird.
  • Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Befragten gibt an, dass generative KI ihr Online-Einkaufserlebnis bereits verbessert hat. Etwa die Hälfte (48 Prozent) der Befragten gibt an, dass sie wahrscheinlich generative KI-Tools einsetzen werden, um den Kauf von Kleidung zu unterstützen.
  • 70 Prozent der Befragten glauben, dass der Einsatz generativer KI zur Erstellung von Bildern, auf denen sie ein Produkt tragen, ihr Vertrauen in den Kauf steigern kann. 54 Prozent der Befragten wünschen sich, dass Marken ihre Kaufhistorie oder andere Daten nutzen, um das Einkaufserlebnis für ihre Bedürfnisse relevanter zu gestalten.
  • Am meisten freuen sich die VerbraucherInnen über das Potenzial der Künstlichen Intelligenz, Websites zu ermöglichen, die automatisch Produkte nach ihren Bedürfnissen filtern (36 Prozent der Befragten), relevante Geschenke auf der Grundlage eines Themas vorschlagen (36 Prozent), Ideen für besondere Anlässe vorschlagen (34 Prozent), ein individuelles Produkt auf der Grundlage ihrer Spezifikationen entwerfen (34 Prozent) und Produktbewertungen zusammenfassen (33 Prozent).

Im Reisebereich wünschen sich die Befragten Bequemlichkeit durch den Einsatz generativer KI, ein Hinweis darauf, dass die VerbraucherInnen die Recherche und Buchung von Reisedienstleistungen als umständlich oder zu komplex empfinden.
  • Wenn es um den Einsatz von generativer KI im Reisebereich geht, finden fast alle VerbraucherInnen die folgenden Anwendungen ansprechend: einen Vergleich der Preisoptionen für Reisen (90 Prozent), relevante Reiseoptionen auf der Grundlage der gewünschten Reiseroute und des Budgets (88 Prozent) und das Herausfinden der Arbeits- und Öffnungszeiten von Hotels und Restaurants (87 Prozent).
  • Bei der Online-Buchung einer Dienstleistung wird der Einsatz von generativer KI als hilfreich für Hotels (41 Prozent), Flüge (34 Prozent), eine Kombination von Reiseoptionen (34 Prozent), Restaurants (33 Prozent), Ausflüge (32 Prozent), Züge (31 Prozent) und Autos (24 Prozent) angesehen.

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Vorträge zum Thema:

  • Bild: Christian Bennefeld
    Christian Bennefeld
    (Initiative datenschutz-zwecklos.de)

    Klarheit in der KI-Kakophonie: Orientierung für die Zukunft

    In seiner Key Note gibt Christian einen Überblick über den aktuellen Stand der KI-Entwicklung und bietet Orientierung in der Kakophonie aus Algorithmen und Innovationen. Wo stehen wir heute tatsächlich? Was können wir in der Zukunft erwarten?
    Christian ordnet die zentralen Entwicklungen ein und zeigt, welche Trends 2025 wichtig werden. Sind es autonome Agenten, Open-source Modelle oder General Purpose AI-Systeme, die bald unsere Arbeit bestimmen? Was passiert mit der KI-Regulierung und dem Datenschutz? Und worauf müssen wir achten, um auch zukünftig auf der Gewinnerseite zu stehen?

    Der kurzweilige Vortrag gibt überraschende Antworten und lädt zum Nachdenken wie Mitdiskutieren ein.

    Vortrag im Rahmen der Zukunftskonferenz 25. Trends in ECommerce, Marketing und digitalem Business am 03.12.24, 09:30 Uhr

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