Die repräsentativen Ergebnisse der Arbeitszufriedenheitsstudie von AVANTGARDE Experts
, die in Zusammenarbeit mit YouGov
unter 1.050 ArbeitnehmerInnen in Deutschland durchgeführt wurde, zeigen: 83 Prozent der StudienteilnehmerInnen sind eher bis sehr zufrieden mit ihren aktuellen Arbeitsbedingungen. Damit ist der Faktor Jobzufriedenheit in den letzten drei Jahren um 15 Prozentpunkte gestiegen (2022: 68 Prozent, 2023: 79 Prozent). Das resultiert in Loyalität zum Arbeitgeber. Somit ziehen insgesamt 60 Prozent der StudienteilnehmerInnen in den nächsten sechs Monaten keinen Jobwechsel in Erwägung.
Ein Blick auf die Branchen zeigt: mit 92 Prozent ist der IT-Sektor unter den Befragten absoluter Spitzenreiter hinsichtlich der Jobzufriedenheit. Die veränderungsgeprägte Mobility-Branche befindet sich mit 81 Prozent leicht unter dem Durchschnitt. Doch welche Faktoren führen im Wesentlichen zu zufriedenen ArbeitnehmerInnen? Auf Patz eins nennen 56 Prozent das Gehalt, gefolgt von flexiblen Arbeitszeiten (41 Prozent) und dem Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun (34 Prozent). Ebenso zeigt die Studie: Die Mehrheit (64 Prozent) identifiziert sich gut oder sehr gut mit ihrer Unternehmenskultur.
Grafik: Avantgarde Experts
Innovation: Starre Strukturen und fehlendes Budget bremsen aus
Deutschland gilt international als bedeutender Innovationsstandort. Es scheint jedoch, Unternehmen werden künftig verstärkt um diese Vormachtstellung kämpfen müssen. So attestieren nur 16 Prozent ihrem Unternehmen volle Innovationsstärke, laut elf Prozent wird im eigenen Unternehmen nicht an Neuheiten gearbeitet. Doch was hemmt die Innovationskraft? Hier nennen die Befragten zu starre Strukturen (39 Prozent), fehlendes Budget (33 Prozent) sowie fehlende Zeit im Alltagsgeschäft (31 Prozent). Eine weitere mögliche Innovationsbremse ist eine bürokratische Unternehmenskultur (17 Prozent).
Zudem legt die Studie offen: Lediglich 27 Prozent der Fachkräfte fühlen sich über Innovationen im eigenen Unternehmen gut informiert - anders sieht es bei den Führungskräften mit immerhin 40 Prozent aus. Bei einer positiven Fehlerkultur scheint Deutschland auf einem guten Weg zu sein. So bewerten 61 Prozent den Umgang mit Fehlern als (eher) konstruktiv; Spitzenreiter ist erneut die IT-Branche (73 Prozent), das Schlusslicht bildet der Mobility-Sektor (49 Prozent).
Hohe Lernbereitschaft trifft auf geringes Verantwortungsgefühl
Das wertvollste Kapital von Unternehmen sind die Mitarbeitenden. Je besser es gelingt, die Fähigkeiten jedes Einzelnen zu nutzen, desto größer der wirtschaftliche Erfolg. Unternehmen lassen hier jedoch noch reichlich Potenzial liegen: 42 Prozent der Befragten finden, ihr Potenzial ist mit der aktuellen Aufgabe noch nicht ganz ausgeschöpft oder sie fühlen sich sogar unterfordert. Die Bereitschaft Neues zu lernen ist ausgeprägt, denn mehr als die Hälfte (56 Prozent) bewertet neue Herausforderungen als positiv.
Doch die Studie zeigt auch: Nur jeder Vierte (25 Prozent) fühlt sich absolut mitverantwortlich für den Unternehmenserfolg und knapp jede fünfte Führungskraft (18 Prozent) richtet ihr Handeln an eigenem Interesse aus. Ein anderes Bild zeigt sich bei den befragten IT-ExpertInnen: 75 Prozent fühlen sich eher bis absolut mitverantwortlich für den Erfolg ihres Unternehmens - zugleich sind unter ihnen auch besonders viele (77 Prozent), die sich mit der Kultur ihres Arbeitgebers identifizieren.
Grafik: Avantgarde Experts
Fehlende Kritikfähigkeit und Selbstreflexion in deutschen Chefetagen
Gute Führung beruht vor allem auf Soft Skills, finden die StudienteilnehmerInnen. So wünschen sich die Befragten von ihren Vorgesetzten Empathie (35 Prozent), Kritikfähigkeit und Selbstreflexion (32 Prozent) sowie Entscheidungsfähigkeit (31 Prozent). Diese Fähigkeiten scheinen bei der Beförderung jedoch nicht ausschlaggebend zu sein, denn neben einer positiven Grundhaltung (31 Prozent) und Entscheidungsfähigkeit (23 Prozent) bescheinigen die Befragten ihrer aktuellen Führungskraft vor allem Fachwissen (30 Prozent). Hier zeigt sich: Oftmals übernehmen die fachlich besten Mitarbeitenden eine Führungsrolle.
Doch worüber die wenigsten Vorgesetzten verfügen, ist laut Studie Kritikfähigkeit und Selbstreflexion - dies sehen nur 12 Prozent als Stärke ihrer aktuellen Führungskraft. Nicht nur die Ansprüche an Führung befinden sich im Wandel, ebenso die Haltung und Einstellungen zur Arbeit. Dies wird besonders bei verschiedenen Generationen, die im Team aufeinandertreffen, deutlich. Im Umgang mit BerufseinsteigerInnen sehen die befragten Führungskräfte vor allem den sehr starken Fokus auf persönliche Bedürfnisse (37 Prozent), wenig Einsatzbereitschaft (32 Prozent) und die fehlende selbstständige Arbeitsweise (30 Prozent) als Herausforderungen.