Künstliche Intelligenz

Zwei von drei Kunden misstrauen Chatbots

01.10.2019 - Während Marktforscher 2019 als Jahr der Chatbots ausgerufen haben, sind Nutzer weitaus skeptischer. Nur etwa neun Prozent der deutschen Kunden glauben, dass Maschinen die persönliche Beratung ersetzen können.

von Christina Rose

Kostenreduzierung, schnelle und individuelle Kundenbetreuung und Rund-um-die Uhr Service sind nur einige Gründe, warum immer mehr Online-Shops bei der Bewältigung von Kundenanfragen Chatbots einsetzen. Dank des Fortschritts von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz gehen Experten mittlerweile davon aus, dass 2019 das Jahr für Chatbots sein wird. So sagt beispielsweise das Forschungs- und Beratungsunternehmen Gartner voraus, dass bis zum Ende diesen Jahres 85 Prozent des Kundenkontakts von Chatbots und Machine Learning Anwendungen übernommen wird.

Laut einer kürzlich vorgenommenen Umfrage der Bewertungsplattform Trustpilot   mit insgesamt fast 2000 Teilnehmern, zeichnet sich aus Verbrauchersicht allerdings ein etwas weniger positiv anmutendes Bild ab. Fortschritt hin oder her - Kunden sind von der Beratung durch Chatbots alles andere als überzeugt.

Demnach haben 35 Prozent der Befragten, im Vergleich zur persönlichen Kundenberatung, kein Vertrauen in Chatbots. Weitere 29,6 Prozent gaben sogar an, aus Misstrauen nicht mehr in Online-Shops einzukaufen, die ausschließlich auf computergenerierten Kundenservice setzen. Im Vergleich: Nur magere 4,9 Prozent sind der Meinung, dass der Bot einen besseren Service bietet, und gerade mal 10 Prozent sehen keinen Unterschied zwischen Mensch und Maschine.


Grund hierfür dürfte sein, dass Antworten die von Chatbots generiert wurden von vielen Menschen als unbefriedigend und im schlimmsten Fall als unzutreffend wahrgenommen werden. So gaben 45,6 Prozent der Umfrage-Teilnehmer an, dass sie in der Vergangenheit nicht die richtigen Antworten auf individuelle Fragen erhalten haben. 22,7 Prozent ließen es gar nicht erst auf den Versuch ankommen und brachen die "Unterhaltung" direkt ab. Dem gegenüber stehen lediglich knapp 15 Prozent, die mithilfe der automatisierten Beratung schnell Hilfe erhalten haben oder aber zumindest an die entsprechenden Mitarbeiter für das jeweilige Anliegen weitergeleitet wurden.

Keine Angst vor Chatbot-Übernahme in der Zukunft

Wenig überraschend ist daher, dass nur die wenigsten davon ausgehen, Chatbots könnten zukünftig die menschliche Kundenberatung komplett ersetzen (6 Prozent) oder gar einen besseren Job machen als der Mensch (3 Prozent). Bei Fragen, Problemen und Anliegen möchte scheinbar die Mehrheit der Deutschen nicht auf den persönlichen Kontakt verzichten. Denn ganze 55 Prozent der befragten Teilnehmer bestätigten, dass sie bei Chatbots den menschlichen Faktor vermissen.

Wirklich Sorge davor, dass Chatbots die menschliche Beratung komplett ersetzen könnten, haben 32,1 Prozent der Befragten. Mit 52,1 Prozent sehen die meisten allerdings keine Gefahr einer Chatbot-Kundenservice-Übernahme in naher Zukunft.

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Mehr zum Thema:
Diskussion:

Vorträge zum Thema:

  • Bild: Martin Brahm
    Martin Brahm
    (Schober Information Group Deutschland)

    Data Value Management als Basis für die digitale Transformation in Vertrieb und Marketing

    Um die Themen rund um KI bearbeiten zu können, müssen Unternehmen eine gute Vorarbeit leisten: Mit der richtigen Datenstrategie die KI füttern, um richtige Entscheidungen zu treffen, das Thema hybrider Vertrieb zu bearbeiten aber auch Lösungen wie generative KI einsetzen zu können. Wie man solch eine Strategie umsetzt zeigt der Vortrag anhand von Kundencases aus Travel, Automotive und Retail B2B.

    Vortrag im Rahmen der Zukunftskonferenz 25. Trends in ECommerce, Marketing und digitalem Business am 03.12.24, 11:00 Uhr

Anzeige
www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.neuhandeln.de