Die steigenden Corona-Fallzahlen beeinflussen erneut die Einstellungsverfahren von Unternehmen, die wieder verstärkt auf Online-Formate setzen. Doch diese verlaufen nicht immer reibungslos. Laut einer Studie von ClickMeeting
, einer Plattform für Webinare und Online-Meetings, haben viele Arbeitsuchende bereits technische Probleme bei einem Online-Vorstellungsgespräch erlebt: 56 Prozent berichten dabei von eher geringfügigen Beeinträchtigungen, beispielsweise mit der Bild- oder Tonqualität während der Sitzung. Bei 9 Prozent jedoch waren die Störungen so schwerwiegend, dass das Vorstellungsgespräch sogar abgebrochen und neu angesetzt werden musste. Um Störungen und Internetausfälle zu vermeiden, überprüft die weit überwiegende Mehrheit der Befragten Geräte und Online-Verbindung vor dem Vorstellungsgespräch auf ihre Funktionstüchtigkeit: 54 Prozent handhaben dies immer so, 27 Prozent oft und 10 Prozent zumindest manchmal.
Für die Studie wurden 550 Menschen in Europa befragt, die bereits mindestens einmal an einer Online-Rekrutierung teilgenommen hatten.
Dresscode nur im Bereich der Webcam
Auch das richtige Outfit spielt beim Online-Vorstellungsgespräch eine wichtige Rolle. 59 Prozent der Befragten unterscheiden dabei nicht zwischen einem Online-Vorstellungsgespräch und einem Präsenz-Termin: Sie achten bei der Vorbereitung genauso auf ihr Aussehen wie bei einem persönlichen Treffen. Andere Jobsuchende sehen dies bei Remote-Sitzungen etwas legerer: Mehr als ein Drittel (36 Prozent) achtet hier beispielsweise nur auf den von der Kamera erfassten Bereich. Knapp jede zwanzigste befragte Person (4 Prozent) macht sich generell weniger Gedanken um die optische Wirkung.
40 Prozent empfinden ein Online-Vorstellungsgespräch als weniger stressig
Auch in anderer Hinsicht unterscheiden sich Online-Vorstellungsgespräche weniger von Gesprächen vor Ort. So empfinden 34 Prozent der TeilnehmerInnen beide Arten eines solches Gespräch als gleich stressig. Weitere 10 Prozent geben an, dass ein Vorstellungsgespräch bei ihnen generell keinen Stress verursacht. Immerhin 40 Prozent erleben ein Online-Vorstellungsgespräch als weniger stressig. 15 Prozent hingegen empfinden die Online-Variante in dieser Hinsicht belastender.
Zuerst online, dann vor Ort: Hybrider Bewerbungsprozess wird bevorzugt
Danach gefragt, welchen Ablauf des Bewerbungsprozesses sie bevorzugen, zeigen sich viele Umfrage-TeilnehmerInnen offen für ein hybrides Modell: 39 Prozent wünschen sich im ersten Schritt ein Gespräch per Videokonferenz, um die Unternehmensvertreter zu einem späteren Zeitpunkt dann persönlich zu treffen. 25 Prozent bevorzugen ein reines Online-Modell, während 22 Prozent sich von vornherein für ein Präsenztreffen entscheiden würden, wenn sie die Wahl hätten.
"Online-Vorstellungsgespräche werden von vielen Jobsuchenden sehr geschätzt, vor allem in den ersten Phasen einer Bewerbung. Und dies nicht nur deshalb, weil der größte Vorteil in der Zeitersparnis bei der Anreise zu einem Vorstellungsgespräch gesehen wird (57 Prozent). Geschätzt wird auch die Möglichkeit, von überall aus an dem Einstellungsverfahren teilnehmen zu können (24 Prozent)", erklärt Sandra Kolanczyk
, HR Business Partner bei ClickMeeting.
Arbeitssuchende schätzen die Zeitersparnig bei Online-Vorstellungsgesprächen.
Grafik: ClickMeeting