17.09.2021 - Die Weltwirtschaft brummt, vor allem die Wirtschaft in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften wächst mit steigender Impfquote. Doch der Konjunkturmotor in Deutschland stottert.
von Susan Rönisch
Die KonjunkturforscherInnen des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung
senken die Prognose des Wachstum des Bruttoinlandprodukts für 2021 von 3,2 auf 2,1 Prozent. Grund dafür Lieferengpässe und Materialknappheit, welche die deutsche Industrie belasten. Außerdem entwickelt sich privater Konsum noch verhalten. Erst im kommenden Jahr könnte die deutsche Wirtschaft mit einem Plus von knapp fünf Prozent Fahrt aufnehmen, wenn Engpässe überwunden und Infektionszahlen nachhaltig gesunken sind.
Weltweite Engpässe bei Vorleistungsgütern lassen die heimische Industrie - trotz starker Nachfrage aus dem In- und Ausland - nicht in Gang kommen. Entsprechend hat auch der Export an Schwung verloren und stagniert vorerst. Bei den Dienstleistungsunternehmen, die im Sommer zwar von einer beruhigten Infektionslage profitiert haben, ist aufgrund steigender Inzidenzzahlen im Winter zwar mit erneuten Dämpfern zu rechnen. Die ExpertInnen unterstellen aber, dass es nicht zu so starken Einschränkungsmaßnahmen wie im vergangenen Winter kommen wird, da die Impfstrategie Wirkung zeigt.
Wenn sich um den Jahreswechsel herum der Produktionsstau nach und nach auflöst, dürfte die deutsche Industrie im Auftaktquartal 2022 durchstarten. Ist die Pandemie wie unterstellt ab Frühjahr mehr und mehr überwunden, schwenken auch die gebeutelten Dienstleistungsunternehmen wieder auf Erholungskurs und der Konsum wird deutlich zur Wirtschaftsleistung beitragen. Entsprechend haben die DIW-KonjunkturforscherInnen die Prognose für das Jahr 2022 auf 4,9 Prozent angehoben.
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