Entertainment/Medienutzung

Acht von zehn Smart-TV-Besitzern nutzen VoD/Streaming

05.02.2024 - Streaming befindet sich weiterhin im Aufwind - sowohl exklusiv als auch in Kombination mit linearem Fernsehen: 82,4 Prozent der deutschen Smart-TV BesitzerInnen streamen inzwischen.

von Sebastian Halm

Das sind acht Prozent mehr als im Vorjahr. Die "Heavy User", die über die Hälfte ihrer TV Zeit in Streaming-Umgebung verbringen, streamten im September 2023 durchschnittlich 83 Stunden. Auch die Verwendung der vorinstallierten Smart-TV-Apps stieg weiter: In der ersten Hälfte des vergangenen Jahres wurden in den EU-Ländern Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien insgesamt mehr als 7,1 Milliarden Mal Apps geöffnet. Dies entspricht einem Wachstum von weiteren fünf Prozent im September 2023 gegenüber dem Vormonat August und signalisiert eine zunehmende Verlagerung hin zum app-basierten Fernsehkonsum.

Zuschauer surfen auf der App-Welle

Dabei zeigt sich, dass ZuschauerInnen auf Smart-TVs ein ähnliches Verhalten an den Tag legen wie "Gewohnheitstiere". Betrachtet man die ausschließliche App-Nutzung, so lässt sich feststellen, dass auf 18 Prozent der Geräte dieselbe App täglich genutzt wird. Dabei werden im Durchschnitt regelmäßig zwei Subsription-Video-on-Demand Dienste (SVoD), ein Advertising-based-Video-on-Demand Dienst (AVoD) und ein Broadcast-Video-on-Demand Dienst (BVoD) abgerufen.

Apps fördern die Entdeckerfreude

Mit der Entwicklung Streaming-basierter Apps verändert sich auch das Nutzungsverhalten der StreamerInnen. Denn das Überangebot von Inhalten führte in der Vergangenheit eher zu einer Lähmung. Heute befinden sich Smart-TV-BesitzerInnen durch die App-Verfügbarkeit auf Ent-deckungskurs: 28 Prozent wechseln innerhalb einer einzigen TV-Nutzung durchschnittlich zwischen drei verschiedenen Apps. Wobei zwei Drittel (66 Prozent) anschließend wieder in die erste App zurückkehren.

FAST wächst, während SVoD stagniert

Bei der Betrachtung der gesamten Nutzungsdauer verzeichnet werbefinanziertes Streaming im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 19 Prozent - FAST (Free-AD-Supported-Streaming TV) sogar von 45 Prozent. Broadcast-Video-on-Demand (BVoD) nimmt auf den Geräten insgesamt weniger Zeit in Anspruch, verzeichnet aber ein generelles Wachstum von 29 Prozent. Während Subscription-Video-on-Demand-Dienste (SVOD) nach wie vor die am häufigsten genutzte App-Kategorie ist - 79 Prozent der StreamerInnen rufen SVOD-Dienste auf -, stagniert der Dienst in der Wachstumsrate. Mit nur 1,3 Prozent hat SVOD das geringste Wachstum im Vergleich zu anderen Video-on-Demand-Diensten.

Alter, Uhrzeit und Wochentage bestimmen das Nutzungsverhalten

Deutliche Unterschiede gibt es auch in den Alterskategorien: Generation Z streamt durchschnittlich 1 Stunde und 50 Minuten täglich, Boomer hingegen etwas weniger als eine Stunde. In der Hauptsendezeit, zwischen 20 und 22 Uhr, dominieren lineares Fernsehen, BVOD- und SVOD-Dienste. Im Vorabendprogramm, zwischen 18 und 20 Uhr, werden eher werbefinanzierte Advertising-Video-on-Demand-Dienste (AVoD) abgerufen. Am Wochenende beherrscht Gaming das NutzerInnen-Verhalten in den späten Abendstunden. Auch ein Vergleich der wöchentlichen Nutzung zeigt Unterschiede: unter der Woche wird deutlich weniger Zeit mit SVOD und Gaming verbracht. Am Wochenende hingegen verzeichnen diese beiden Kategorien die meiste Nutzungszeit, was die Tendenz der Deutschen zum "Binge Watching" und zu Gaming-Marathons verdeutlicht. Die Nutzung von BVOD, linearem Fernsehen und AVOD ist über die gesamte Woche gleichmäßiger, steigt aber am Wochenende ebenfalls an.

Grundlage ist eine Business Intelligence-Analyse von Samsung Consumer Electronics   , basierend auf verfügbaren Daten im Zeitraum des ersten Halbjahres 2023. Minimale Sitzungslänge von 3 Minuten, Tizen OS TVs 2016-2023. Streaming-Sitzungen werden, wenn nicht anders angegeben, über H1 23 analysiert.

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