12.07.2021 - Mit sinkender Inzidenz und steigenden Impfzahlen wächst bei vielen Deutschen die Hoffnung auf ein Ende der Corona-Krise. Von Politik und Wirtschaft erwarten sie Konzepte, um den Arbeitsmarkt wieder anzukurbeln und von ihren Arbeitgebern mehr Unterstützung bei der Digitalisierung.
von Frauke Schobelt
Die Stimmung in Deutschland wird optimistischer: Beinahe die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) glaubt, dass das Schlimmste der Coronakrise mittlerweile überstanden ist. Die gesamtwirtschaftliche Lage empfindet die Mehrheit der Befragten jedoch weiterhin als unsicher. 59 Prozent rechnen damit, dass die Arbeitslosigkeit noch steigen wird und wünschen sich von Politik und Wirtschaft entsprechende Konzepte, wie beispielsweise Weiterbildung oder Angebote zur Umschulung, um dem entgegenzuwirken. Dies geht aus einer Umfrage der Unternehmensberatung von Rundstedt
in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Innofact AG hervor, für die im Juni 2021 rund 1.000 Männern und Frauen befragt wurden.
Zwar wird beinahe täglich über Kurzarbeit und Einsparungen bei Unternehmen berichtet, doch das wird von den Beschäftigten vergleichsweise gut weggesteckt. So gibt nur jeder Vierte an, deshalb verunsichert zu sein und im Job mehr Einsatz zu zeigen als sonst. Waren es in einer von Rundstedt Umfrage im Juni letzten Jahres noch 56 Prozent, die einen Jobwechsel für zu riskant hielten und trotz Unzufriedenheit keine Neuorientierung in Betracht zogen, so sind es in der aktuellen Befragung nur noch knapp 46 Prozent. Nur rund 18 Prozent geben an, von Stellenabbau im Unternehmen betroffen zu sein. Bei 24 Prozent hat es grundlegende Umstrukturierungen und einen harten Sparkurs gegeben, der noch Folgen haben könnte.
In Zeiten von Homeoffice ist die Digitalisierung schneller fortgeschritten als je zuvor. Zwar ist fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) der Meinung, dass sie vom Arbeitgeber gut durch die Krise gebracht wurden. Aber ein Drittel der Beschäftigten ist der Ansicht, Corona habe gezeigt, dass ihr Arbeitgeber zu wenige Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen biete, die über die im Jobprofil beschriebenen Aufgaben, Tätigkeitsfelder und Kompetenzen hinaus gehen (33 Prozent). Und immerhin jeder fünfte Beschäftigte gibt an, durch die rapide Digitalisierung im Arbeitsumfeld (Videokonferenzen, Computer im Homeoffice) den Anschluss verloren zu haben und erhofft sich mehr Unterstützung vom Arbeitgeber (22 Prozent). Mehr als die Hälfte sind der Meinung, dass die Erfahrungen der Coronakrise für Weiterbildungsprogramme genutzt werden sollten, die die Beschäftigten weiterbringen.
Die Ergebnisse im Detail:
Wie nehmen Menschen in Deutschland die Änderungen auf dem Arbeitsmarkt in ihrem direkten Umfeld wahr? Wie schätzen sie die zukünftige Lage der Wirtschaft ein? (n= 1.000)
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