Unternehmen haben im Zuge des Gesundheitsnotstands ihre digitale Transformation beschleunigt und klassifizieren hybride Arbeitsmodelle als beliebt, effektiv und leistungsfähig - und als Grund, weshalb es kein Zurück zum Status Quo geben wird. Gesteigerte Produktivität und verbesserte Zusammenarbeit zählen dabei zu den Vorteilen, welche die neuen hybriden Arbeitsmodelle bieten und die zur neuen Normalität in der Geschäftswelt avancieren. Das geht aus der neuen "Hybrid Work"-Studie
hervor, die das Beratungsunternehmen Reply
erstellt hat.
Abgesehen von einigen Einschränkungen bei der Tele-Zusammenarbeit, die sich durch technologische Innovationen zunehmend minimieren lassen, sieht die "neue Normalität" keine Rückkehr zu physischen Arbeitsplätzen in Vollzeit vor, sondern eine größere Flexibilität und hybride Arbeitsparadigmen. Dieser Ansatz wird die Bürogestaltung, Unternehmenskultur und Erfahrung der Mitarbeiter revolutionieren. Ein Szenario, das den Arbeitnehmern (bessere Work-Life-Balance, höhere Arbeitseffizienz) sowie den Unternehmen (kleinere Büroräume, flexible Arbeitszeiten, Anwerbung von Talenten ohne Standortwechsel) zugute kommt.
Um das Szenario des hybriden Arbeitens zu realisieren, müssen Informationen in der Cloud zugänglich sein und eine unmittelbare sowie nahtlose Zusammenarbeit durch das Einführen geeigneter Tools ermöglicht werden. Auf der Infrastrukturebene treibt Cloud Computing hybride Architekturen voran. Und zwar so sehr, dass die Ausgaben für Public und Private Cloud-Technologien bereits mehr als die Hälfte der derzeitigen globalen Infrastrukturausgaben ausmachen - bis 2024 sollen es zwei Drittel sein.
Hybrid Work ist auch ein Ivestionsthema
Diese Beschleunigung und Migration fördert auch Investitionen in Produktivitätstools, die zunehmend aus Cloud-basierten und intelligenten Technologien bestehen. Die Studie von Reply geht davon aus, dass dieser Markt in den "Europe 5"-Ländern bis 2025 7,6 Milliarden Euro erreichen wird. Der Vorstoß in Richtung Cloud Computing treibt auch den Markt der "Big 5"-Gruppe an, der ein Volumen von 36 Milliarden Euro umfassen soll.
Hyperautomatisierung ist ein weiterer Trend, den der Reply Report hervorhebt: ein Ansatz, der auf Künstlicher Intelligenz basiert und eine Automatisierung auf wertschöpfende Aktivitäten ausweitet. So werden bis 2025 fast die Hälfte der größten globalen Unternehmen ihre Mitarbeiter mit intelligenten Technologien unterstützen, die komplexe Interaktionen erleichtern.
Cybersecurity zählt zu den wichtigsten Grundlagentechnologien für hybride Arbeit. Denn eines der größten Hindernisse ist die potenzielle Anfälligkeit von Unternehmensnetzen. Genau aus diesem Grund ist die Sicherheit einer der wichtigsten Investitionsbereiche im Jahr 2021 - ein Trend, der anhält. Der Markt für die Sicherheit von Endgeräten, d. h. Sicherheitslösungen für PCs, Smartphones, Tablets und andere Unternehmensgeräte, wird bis 2025 in den "Big 5"-Ländern um 45 Prozent und in den "Europe 5"-Ländern um 34 Prozent wachsen.
Nachhaltigkeit und Mitarbeiterbindung werden gestärkt
Ein starker Fokus auf Nachhaltigkeit begleitet das Modell des hybriden Arbeitens: Die Reply Studie zeigt, dass die Arbeitnehmer, insbesondere die neuen Generationen, auf der Suche nach Unternehmen sind, die aus ökologischer Sicht verantwortungsvoll, nachhaltig handeln und den Mut haben, in sozialen und kulturellen Debatten Stellung zu beziehen - mit klaren und messbaren ESG-Standards und -Bedingungen. Was das Wohlbefinden der Mitarbeiter angeht, so werden psychische Gesundheit und Lebensqualität in der hybriden Arbeitswelt neben der physischen Sicherheit an Relevanz gewinnen.
Hybride Arbeitsformen sind zu einem wesentlichen Faktor geworden, um Talente zu halten und dem großen Phänomen der Kündigungswelle entgegenzuwirken. Denn fast die Hälfte der unter 35-Jährigen erwägt laut globalen Daten, ihren Job zu kündigen, wenn sie gezwungen wären, wieder Vollzeit im Büro zu arbeiten. Da sich die Unternehmenslandschaft weiter verändert, sollten Unternehmen ihre Kompetenzen, ihr Fachwissen verbessern und den Zugang zu Fernlernplattformen miteinbeziehen. Schätzungen zufolge werden die Ausgaben der "Big 5"-Gruppe für Lernplattformen bis 2025 um 48 Prozent auf 16 Milliarden Euro steigen, während dieser Wert beim "Europe 5"-Cluster 2 Milliarden Euro erreicht.
Die vollständige Studie kann unter heruntergeladen werden und ist Teil der Reply Market Research-Reihe, die bereits "From Cloud to Edge", "Industrial IoT: A Reality Check" und "Beyond Digital Marketing" umfasst.