Bild: Andrej Utochkin/Julia Janus
VerbraucherInnen freuen sich, wieder Läden besuchen zu können, aber auch noch ein gewisses Sicherheitsbedürfnis. Zugleich haben sie inzwischen Vertrauen in Omnichannel-Lösungen gefasst. Das ist Ergebnis einer Umfrage, für die das auf Supply Chain- und Omnichannel-Lösungen spezialisierte Unternehmen Manhattan Associates
, 2.084 Personen Konsumenten in Deutschland zu ihrem Einkaufsverhalten nach dem Lockdown im Juni befragen ließ.
Grafik: Manhattan Associates
Knapp die Hälfte empfindet die noch bestehenden Infektionsschutzmaßnahmen wie Abstands- und Maskenpflicht nicht als hinderlich beim Einkaufen. Allerdings ist das Shopping mehrheitlich noch eher Mittel zum Zweck als eine Freizeitbeschäftigung: 53 Prozent der Befragten gab an, den Einkauf derzeit nicht als erholsamen Ausflug zu betrachten, 66 Prozent empfinden Gedränge in Supermärkten oder Geschäften derzeit als störend. 37 Prozent der Befragten vermeidet es derzeit noch komplett, in Einkaufszentren zu gehen. 42 Prozent kaufen immer noch lieber online ein anstatt im Geschäft. Dabei haben über zwei Drittel der Umfrageteilnehmer Verständnis für Versand-Verzögerungen aufgrund des hohen Bestellaufkommens.
Shopping mit Strategie
Die deutliche Mehrheit der Befragten geht nicht einfach spontan ins Geschäft (55 Prozent), sondern plant ganz genau, was sie vor Ort kaufen will (76 Prozent). 71 Prozent möchten zudem sicherstellen können, dass das Verkaufspersonal und die anderen Kunden die festgelegten Corona-Maßnahmen einhalten. Die neu erlernte Option "Einkauf mit Termin" kommt bei den Verbrauchern nicht so gut an: Nur gut ein Viertel findet dieses Angebot attraktiv.
Grafik: Manhattan Associates
Die Umfrage zeigt auch, welche Vorzüge der physische Einkauf den Konsumenten bietet: Die Möglichkeit, ein Produkt persönlich prüfen zu können, ist für 69 Prozent der Befragten der Hauptgrund für den Gang ins Geschäft. Eine hervorragende und persönliche Beratung wird von 48 Prozent der Befragten positiv bewertet, aber auch als Zeichen der Dankbarkeit dafür erwartet, dass sie sich trotz der Einschränkungen ins Geschäft begeben. 45 Prozent der Befragten geht es nicht in erster Linie darum, die Ware direkt mitnehmen zu können. Es reicht ihnen, wenn das Personal dafür sorgt, dass sie sie zeitnah bekommen - etwa in der gewünschten Farbe beziehungsweise Größe.
"Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass Konsumenten während des langen Lockdowns die Stärken und Schwächen von stationärem und Online-Handel genau kennengelernt haben", sagt Pieter Van den Broecke
, Managing Director Benelux and Germany bei Manhattan Associates.
"Händler sollten sich dessen bewusst sein und alle Vertriebskanäle - nahtlos verbunden - stets optimal realisieren. So können sie das Vertrauen der Kunden in das funktionierende Zusammenspiel der Lösungen weiter stärken und im Falle erneuter Einschränkungen deren Wünsche verlustfrei auffangen."