Arbeitsplatzmodelle

Compliance und Kosten bestimmen Hybrid-Working-Strategien

13.04.2023 - Wie erfolgreich flexible Arbeitsplatzmodelle funktionieren können, ist nunmehr in der Praxis bewiesen. Was Unternehmen aber noch umtreibt, sind die damit verbundenen Compliance- und Kostenfragen. Beides hängt zusammen, und beides wurde oft nicht ganzheitlich angegangen. Jetzt ist es an der Zeit, bestehende Widersprüche aufzulösen bzw. Potenziale integrierter Lösungen zu nutzen.

von Holger Dörnemann

Ein sicherer und wirtschaftlicher Betrieb von Hybrid-Working-Umgebungen braucht eine integrierte Gesamtsicht. Ansonsten werden Compliance- und Sicherheitsanforderungen sowie der Hardware- und Softwarebetrieb auf Anwenderseite isoliert von einzelnen Teams betrachtet und bearbeitet. Die Folge: unnötig teure und komplexe Teillösungen. Diese Problematik ist nicht neu. Doch mit Hybrid Working ist nun häufig die Schmerzgrenze überschritten, wie von Nexthink durchgeführte und beauftragte Untersuchungen zeigen.

So hat eine Studie von IDC   bei deutschen Unternehmen gezeigt, dass zwar die Kosteneinsparungen für Remote bzw. Hybrid Working sprechen. Andererseits gibt es auch zahlreiche Herausforderungen: hohe Anschaffungskosten, hohe Komplexität, Bedenken in Bezug auf Sicherheit, Datenschutz und Compliance, veraltete Strukturen, Prozesse und Verantwortlichkeiten sowie Probleme bei der Verwaltbarkeit von Endgeräten und Lösungen.

Mit Blick fürs Ganze automatisieren

Digital Employee Experience (DEX) als IT-Disziplin geht diese Fragen integriert und mit Automatisierung an: In Echtzeit werden Telemetrie- und Performance-Daten aller Endgeräte im Unternehmensnetz automatisiert erfasst und analysiert - auf Netzwerk-, Applikations- und Hardware-Ebene. Die umfassenden Erkenntnisse daraus beschleunigen in umgekehrter Richtung die nötigen Maßnahmen - im Idealfall vorausschauend und ebenso automatisiert anhand hinterlegter Prozesse.

Hierin liegen wirkungsvolle Hebel, um in Hybrid-Working-Umgebungen - neben einem störungsfreien Betrieb - einen Sprung nach vorne sowohl in der Kosteneffizienz als auch in der Compliance zu erreichen. Die Unternehmens-IT wird dieses Potenzial - längst überfällig - ausschöpfen. Das wären zum einen die Einsparpotenziale:
  • Weniger Handarbeit: Entlastung des Helpdesks und der Client-Management-Teams von zahlreichen manuellen Routinen und Ticket-Bearbeitungen
  • Weniger Ausfälle: Automatisierung bzw. Predictive Troubleshooting verhindern IT-Störungen und beschleunigen die Störungsbehebung. Denn im internationalen Durchschnitt wie auch in Deutschland sind Mitarbeiter mit etwa zwei IT-Problemen pro Woche konfrontiert, was für jeden einzelnen über zwei Wochen im Jahr an Arbeitsausfällen ergibt.
  • Weniger Energieverbrauch: Erkennen der Ursachen für unnötigen Energieverbrauch bei Geräten, Hardwarekomponenten und der IT-Infrastruktur.
  • Weniger Hardwareverschwendung: Mithilfe von DEX-Scoring ungenutzte Geräte erkennen oder solche, deren Lebenszyklus - oft allein durch optimierte Konfiguration oder CPU-Update - verlängert werden kann. Ein Krankenhaus sparte dadurch rund 900.000 US-Dollar an Neuinvestitionen.
  • Weniger Überraschungen: Vereinfachte unternehmensweise Roll-outs von Software oder Upgrades - etwa auf Windows 11 - durch optimierte Hardware-Vorbereitung. Ein deutscher Hersteller konnte so über 37.000 IT-Support-Stunden einsparen.
  • Weniger Softwarekosten: Identifizierung von ungenutzten Software-Lizenzen. Wie eine Nexthink-Studie zeigt, haben etwa 95 Prozent der IT-Leiter keine Transparenz dazu, ob Mitarbeitende die ihnen zur Verfügung gestellten Tools auch einsetzen. Bei einem Preis von 100 Dollar pro Anwendungslizenz für 10.000 Lizenzen, sind das bei 500 Mitarbeitenden, die ihre Lizenzen nicht nutzen, fast eine Million Dollar pro Jahr, die eingespart und neu zugewiesen werden könnten.

Der gleiche integrierte DEX-Ansatz unterstützt die Anforderungen nach lückenloser Compliance. Als wichtigste sind hier folgende Aspekte zu nennen:
  • Weniger Unbekannte: Identifizierung und Zuordnung alle Endgeräte im Unternehmensnetz, so dass Zugriffe nur durch autorisierte Hardware möglich sind.
  • Weniger Schleichwege: Erfassung sämtlicher Netzwerkverbindungen, die ein Client initiiert. So ist transparent, welche Applikationen Verbindungen zu welchen Zielen aufbauen. Geschieht dies in nahezu Echtzeit in Verbindung mit historischen Informationen, ist das Nachverfolgen und Aufspüren von Compliance-Verletzungen einfach.
  • Weniger Lücken: Kontext schaffen aus der Gesamtsicht auf die Telemetriedaten. Dies ist die Grundlage für Predictive Analytics, um neben akuten Bedrohungen auch potenzielle Sicherheitslücken auf Geräte-, Netzwerk- und Applikationsebene vorausschauend zu erkennen und zu beheben.
  • Weniger Schlampereien: Automatisiertes Patch-Management, das Endgeräte und die darauf installierte Software kontinuierlich auf dem aktuellen Stand hält und Security- und Compliance-Tools auf Funktionalität prüft.

Ein integriertes Management hybrider Arbeitsplatzumgebungen löst die grundlegenden Herausforderungen, um Compliance-Anforderungen und Kosteneffizienz gleichzeitig in Einklang zu bringen. Wir werden daher in den nächsten zwölf Monaten verstärkt Initiativen für Digital Employee Experience sehen, die den Weg hin zu einer nachhaltigen Work Transformation ebnen.


Holger Dörnemann (Bild: Nexthink)
Holger Dörnemann

ONEtoONE-Autor Holger Dörnemann ist Solution Consultant Director Central Europe bei Nexthink   .

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