IFA-Trends 2023: K�nstliche Intelligenz soll neue Impulse bringen

Bild: Felix M�ller / IFA2018

23.08.2023 - Mehr Deutsche nutzen Videostreaming, viele w�nschen sich Einsatz von K�nstlicher Intelligenz und die Bekanntheit des Metaverse steigt kontinuierlich - dies sind die Ergebnisse der Trendstudie "Zukunft der Consumer Technology" die der Bitkom im Vorfeld zur IFA pr�sentiert.

von Dominik Grollmann

Die Ums�tze mit Unterhaltungselektronik gehen in Deutschland zwar leicht zur�ck, doch wachsender Zuspruch f�r KI und Streaming zeigen Perspektiven auf. Laut aktuellen Prognosen des Branchenverbands Bitkom wird der Umsatz mit Consumer Technology in diesem Jahr etwa 8,1 Milliarden Euro betragen. 2022 wurden in diesem Markt noch 8,3 Milliarden Euro, 2021 8,9 Milliarden Euro und 2020 9,3 Milliarden Euro umgesetzt. "W�hrend der Corona-Einschr�nkungen hatten sich viele Menschen neue Ger�te f�r zu Hause angeschafft. Das gab der Nachfrage einen kr�ftigen Schub, f�hrt jetzt aber erwartungsgem�� dazu, dass die Verk�ufe leicht zur�ckgehen. Impulse erwarten wir von neuen Technologien wie K�nstlicher Intelligenz und perspektivisch auch dem Metaverse", sagt Bitkom-Hauptgesch�ftsf�hrer Bernhard Rohleder.

Grafik: Bitkom

Wie der Digitalverband Bitkom in seiner neuen Trendstudie "Zukunft der Consumer Technology 2023 " aufzeigt, werden Flat-TVs im laufenden Jahr mit 3,09 Milliarden Euro erneut den gr��ten Anteil am Markt f�r Unterhaltungselektronik ausmachen. Dahinter folgen Audio- und Video-Zubeh�r mit 1,83 Milliarden Euro, Spielkonsolen mit 0,84 Milliarden Euro, Audioger�te mit 0,8 Milliarden Euro und Digitalkameras mit 0,55 Milliarden Euro. Smartphones weist Bitkom gesondert aus und rechnet sie nicht der Unterhaltungselektronik zu.

Der Bitkom geht davon aus, dass in diesem Jahr in Deutschland 19,5 Millionen Smartphones verkauft werden. Die entsprechenden Ums�tze sollen bei 11 Milliarden Euro liegen, der Durchschnittspreis pro Smartphone betr�gt 565 Euro, das ist ein neuer Spitzenwert.

Klassisches und internetbasiertes Fernsehen fast gleichauf

Eine beliebte Form der digitalen Unterhaltung bei den Deutschen ist und bleibt das Streamen von Videos, Filmen und Serien. Derzeit schauen 95 Prozent zumindest hin und wieder klassisch TV, also das aktuelle Fernsehprogramm, das sie �ber Kabel, Satellit oder Antenne empfangen. Doch die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer, die Videos �ber das Internet streamen, steigt: 84 Prozent der Deutschen ab 16 Jahren konsumieren hin und wieder solche Inhalte - im Vorjahr waren es erst 75 Prozent. Insgesamt nutzen daf�r 75 Prozent Videoportale wie YouTube oder Vimeo.

Ebenfalls beliebt ist zeitversetztes Fernsehen, sprich im Fernsehen bereits gelaufene Sendungen, die in den Apps oder der Mediatheken von Anbietern und Sendern wie Joyn oder Zattoo abgerufen werden k�nnen (63 Prozent). Dahinter folgen Spielfilme und Serien �ber On-Demand-Portale wie Netflix (55 Prozent), Videos in sozialen Netzwerken (40 Prozent), das aktuelle Fernsehprogramm �ber eine Internetverbindung, zum Beispiel in den Apps oder auf den Seiten der Fernsehsender (29 Prozent) und Sportereignisse auf Portalen wie Sky Go oder Dazn (24 Prozent). Filme und Serien per DVD oder Blu-Ray zu schauen, hat dagegen deutlich an Bedeutung eingeb��t - nur noch jede oder jeder Siebte (14 Prozent) nutzt diese M�glichkeit zumindest hin und wieder.

Grafik: Bitkom

Wer Videostreaming nutzt, ist damit in der Regel intensiv besch�ftigt: 9,6 Stunden wird im Schnitt pro Woche gestreamt. 37 Prozent nutzen dabei nur kostenlose Videostreams. Knapp die H�lfte (46 Prozent) ruft Filme und Serien ohne Abo einmalig ab und zahlt daf�r. 32 Prozent nutzen kostenpflichtige Videostreaming-Dienste im Abo. Allerdings wird im Schnitt weniger daf�r bezahlt: F�r Videostreaming-Abos geben die Nutzerinnen und Nutzer durchschnittlich 15,70 Euro im Monat aus, vergangenes Jahr waren es noch 17,90 Euro. Der aktuelle Wert liegt sogar leicht unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 von 16,40 Euro.

Einsatz von KI wie ChatGPT beim Streaming von vielen erw�nscht

Ein Aspekt, der beim Videostreaming an Bedeutung gewinnt, ist K�nstliche Intelligenz. 38 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer von Videostreaming w�nschen sich, einer KI wie ChatGPT schildern zu k�nnen, welche Art von Sendung sie schauen m�chten, sodass diese dann eine Sendung nur f�r sie erschafft. 44 Prozent w�nschen sich, dass eine KI wie ChatGPT eine Sendung automatisch f�r sie startet, nachdem sie ihr gesagt haben, welche Art Sendung sie schauen m�chten. Nur etwa die H�lfte (53 Prozent) w�rde sich daran st�ren, wenn eine KI die Handlung von Serien oder Filmen erstellt h�tte.

Beim Audiostreaming bewegt sich die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer auf dem Niveau des Vorjahres: Rund zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent) streamen zumindest hin und wieder Audio-Inhalte (2022: 67 Prozent). Am h�ufigsten werden daf�r Audiostreaming-Dienste (59 Prozent) und Video-Plattformen (58 Prozent) genutzt, gefolgt von speziellen Podcast-Streaming-Services (35 Prozent), Internetradios (30 Prozent) und Anbietern von H�rbuch- und H�rspiel-Diensten (19 Prozent). Dabei h�ren die Nutzerinnen und Nutzer von Audiostreaming-Diensten am liebsten Musik (89 Prozent), dahinter kommen Podcasts (54 Prozent) sowie H�rb�cher und H�rspiele (34 Prozent). 62 Prozent nutzen mindestens einen kostenpflichtigen Audiostreaming-Dienst (2022: 55 Prozent). Aber auch hier gehen die monatlichen Ausgaben zur�ck: Waren es 2022 durchschnittlich 13,10 Euro, sind es aktuell noch 11 Euro, die Nutzerinnen und Nutzern kostenpflichtiger Audiostreaming-Dienste ausgeben.

Viele teilen Abos mit anderen Haushalten

Nach wie vor gro� ist der Anteil derer, die Abos und die Kosten daf�r mit anderen teilen, die nicht im selben Haushalt leben. Die H�lfte der Personen, die einen kostenpflichtigen Audiostreaming-Dienst nutzt (50 Prozent), gibt an, dass sie ihr Audiostreaming-Abo ausschlie�lich allein oder nur mit Personen in ihrem Haushalt teilt. Bei den Nutzerinnen und Nutzern kostenpflichtiger Videostreaming-Abos sind es sogar nur 36 Prozent. Der Gro�teil der Nutzerinnen und Nutzer kostenpflichtiger Videostreaming-Abos teilt sie mit Menschen au�erhalb des eigenen Haushalts oder profitiert umgekehrt selbst davon, dass andere ihr Abo mit ihr bzw. ihm teilen. Dass das Teilen von Audio -und Videostreaming-Abos mit anderen Personen au�erhalb des eigenen Haushalts zumeist nicht erlaubt ist, wissen nach eigenen Angaben nur 29 Prozent der Befragten, die Audio- oder Videostreaming-Dienste nutzen. Eine Mehrheit von 55 Prozent sagt, sie w�rden ihr Audio- oder Video-Abo k�ndigen, wenn ihr Streaming-Anbieter das Teilen von Abos technisch einschr�nken w�rde.

Mehr als die H�lfte will in virtuelle Realit�t abtauchen

Ein Segment mit Wachstumspotenzial sind Virtual-Reality-Brillen: 20 Prozent der Befragten sagen, dass sie eine solche Brille schon mal genutzt haben und dies in Zukunft wieder tun wollen. 39 Prozent haben noch keine Erfahrung damit gemacht, wollen eine solche Brille aber ausprobieren. Ein Drittel (33 Prozent) hat nicht vor, eine VR-Brille zu nutzen, nur 6 Prozent haben sie ausprobiert und wollen sie aber nicht weiter nutzen. 91 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer von VR-Brillen verwenden sie f�r Gaming (2022: 79 Prozent), gefolgt von virtuellen Reisen an andere Orte (77 Prozent, 2022: 63 Prozent) oder um Filme und Serien zu schauen (70 Prozent, 2022: 67 Prozent). Auch f�r die Wohnungs- und Hausplanung kommen VR-Brillen verst�rkt zum Einsatz (28 Prozent, 2022: 11 Prozent).

Kann das Metaverse Gleichberechtigung f�rdern?

VR-Brillen sind neben K�nstlicher Intelligenz eine der Schl�sseltechnologien f�r die Nutzung des Metaverse. Nachdem das Metaverse im industriellen Umfeld zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, kommt es inzwischen auch in der Breite der Gesellschaft an. Laut Bitkom-Erhebung haben 41 Prozent der Deutschen schon mal von dem Begriff Metaverse gelesen oder geh�rt - 2022 waren es erst 27 Prozent. Die Zahl derer, die mit dem Begriff nichts anfangen k�nnen, ist von 67 Prozent auf 55 Prozent gesunken. Allerdings haben zwei von drei Deutschen (65 Prozent) Angst, dass durch das Metaverse eine Parallelwelt entsteht. 62 Prozent glauben, dass es im Metaverse noch schwieriger sein wird, herauszufinden, mit wem man es tats�chlich zu tun hat. 56 Prozent sind �berzeugt, dass sich das Metaverse nicht durchsetzen wird.

Auf der anderen Seite sagen etwas mehr als ein Drittel (36 Prozent), dass sie das Metaverse nutzen w�rden, wenn sich dort viele ihrer Freunde und Bekannten aufhalten. Knapp ein Viertel aller Befragten (24 Prozent) glaubt, dass das Metaverse sogar Gleichberechtigung f�rdern kann, weil sich Menschen dort unabh�ngig von ihrer Herkunft und ihrem Verm�gen begegnen - im Vorjahr waren es nur 17 Prozent.

Bild: Peter von Bredow

Peter von Bredow
(Tealium)

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