Eine Studie von GetApp
, der Such- und Vergleichsplattform für Unternehmenssoftware, analysiert, wie wichtig deutschen Konsumenten der Schutz ihrer Daten und der Ruf von Unternehmen in Sachen Datenschutz ist und wie dieser digitale Transaktionen beeinflusst. Dafür wurden 1006 Personen befragt, die in den letzten sechs Monaten eine Online-Aktivität getätigt haben, bei der sie persönliche Daten angeben sollten.
Wichtige Erkenntnisse der Studie:
- 33 Prozent der KonsumentInnen würden trotz Misstrauen persönliche Daten an ein Unternehmen weitergeben, wenn sie daraus einen Vorteil ziehen würden, wie z. B. Werbeangebote oder einen bequemeren Zugriff auf die Website
- 58 Prozent finden, dass der Datenschutz im Banken- und Finanzwesen am besten umgesetzt wird. Nur 25 Prozent finden, dass staatliche Behörden den Datenschutz am besten umsetzen.
- 57 Prozent der NutzerInnen verlassen eher die Website, als falsche Daten anzugeben, wenn sie bei einer kostenlosen Demo oder beim Lesen eines Artikels nach ihren Daten gefragt werden.
- Jeder und jede Fünfte hat wegen einer Datensicherheitsverletzung bereits rechtliche Schritte gegen ein Unternehmen eingeleitet. 34 Prozent ziehen es in Erwägung.
Laut der GetApp Studie haben bereits 47 Prozent der VerbraucherInnen aufgehört bei einem Unternehmen zu kaufen, das in der Vergangenheit einen schlechten Ruf in Bezug auf den Schutz ihrer Kundendaten hatte. Digital Trust, d. h. das Vertrauen in die zuverlässigen digitalen Sicherheitsmaßnahmen eines Unternehmens, spielt nachweislich eine wichtige Rolle bei der Entscheidung der VerbraucherInnen, ob sie mit einem Unternehmen Geschäfte machen.
Mehr Vertrauen in Banken als in staatlichen Behörden
Die Mehrheit (60 Prozent) der Befragten würde keine persönlichen Daten an ein Unternehmen weitergeben, dem sie nicht vertraut. Ein Drittel macht es dagegen abhängig davon, welche Vorteile sich für sie ergeben. Wenn sie von der Weitergabe ihrer Daten profitieren (z. B. ein Werbeangebot bekommen oder ihre Kontoinformationen für den bequemeren Zugriff gespeichert werden), geben sie ihre persönlichen Daten auch an Unternehmen weiter, denen sie nicht vertrauen.
Zudem wurde in der Studie deutlich, wie stark das Vertrauen der VerbraucherInnen davon abhängt, in welcher Branche eine Firma tätig ist. So finden 58 Prozent der Befragten, dass der Datenschutz im Bank- und Finanzwesen am besten umgesetzt wird. Für das Gesundheitswesen liegt dieser Wert bei 27 Prozent und in Bezug auf die Regierung, bzw. staatliche Behörden bei nur 25 Prozent.
NutzerInnen verlassen eher die Website, als falsche Daten anzugeben
Persönliche Daten, wie Name und E-Mail-Adresse werden nicht nur beim Kauf eines Produkts oder einer Dienstleistung erfasst. Oft sind diese Daten auch nötig, um auf bestimmte Inhalte wie Whitepaper zuzugreifen, eine Gratisversion einer Software herunterzuladen oder einen Artikel zu lesen. Hier teilen die meisten VerbraucherInnen nur ungern ihre Daten. So würden 57 Prozent stattdessen "oft" bis "immer" die Website verlassen. 56 Prozent würden es ebenfalls "oft" bis "immer" vorziehen, die Aktion abzubrechen, die sie ausführen wollten. Hingegen würden nur 25 Prozent "oft" bis "immer" falsche persönliche Informationen anzugeben, um Zugang zu erhalten.
56 Prozent halten Unternehmen nur für einigermaßen transparent
Die Transparenzpflicht von Unternehmen zur Verarbeitung personenbezogener Daten ist in der DSGVO geregelt. Auf diese Weise will der Gesetzgeber sicherstellen, dass alle Informationen über die Verarbeitung personenbezogener Daten leicht zugänglich und verständlich sind und in einer klaren und einfachen Sprache abgefasst werden. Allerdings empfindet dies nur ein kleiner Teil der Konsumenten so.
Während 23 Prozent der Meinung sind, dass Unternehmen "sehr transparent" darüber sind, wie sie die personenbezogenen Daten der Verbraucher verwenden, sind 56 Prozent der Meinung, dass sie nur "etwas transparent" sind. Dagegen sind 21 Prozent der Meinung, dass die Unternehmen "nicht transparent" sind. Darüber hinaus machen sich 49 Prozent die Mühe, Unternehmen zu kontaktieren und sie zu bitten, die von ihnen gesammelten personenbezogenen Daten zu löschen.
Jeder Fünfte hat bereits wegen eines Datenlecks rechtliche Schritte gegen das Unternehmen eingeleitet
Zu den größten Sorgen der Befragten in Bezug auf Datenlecks zählen für 52 Prozent finanzieller Betrug, z. B. durch das Klonen einer Kreditkarte, für 18 Prozent der Identitätsdiebstahl in sozialen Netzwerken und für 17 Prozent der Eingriff in die Privatsphäre mit Zugriff auf persönliche Fotos und Nachrichten.
43 Prozent gaben in diesem Zusammenhang an, definitiv nicht mehr mit einem Unternehmen Geschäfte zu machen, wenn dieses Opfer eines Datenlecks geworden ist. Abgesehen davon haben auch schon 22 Prozent der Befragten wegen eines Datenlecks bzw. einer Datensicherheitsverletzung rechtliche Schritte gegen ein Unternehmen eingeleitet, und 34 Prozent würden es in Erwägung ziehen.