Cyberkriminalität

Umfrage: Fast jeder Zweite hat Angst vor Datenmissbrauch

Dass Unbefugte ihre Daten missbrauchen, ist die größte Sorge der deutschen InternetnutzerInnen (Bild:  Dr StClaire auf Pixabay)
Dass Unbefugte ihre Daten missbrauchen, ist die größte Sorge der deutschen InternetnutzerInnen

06.04.2023 - Sorgen bereiten den Deutschen aber auch Schadprogrammme und Fake-Shops. Zum Schutz davor setzen immer mehr InternetnutzerInnen auf Passwort-Manager und die Zwei-Faktor-Authentifizierung.

von Christian Gehl

Mahnungen und Inkasso-Forderungen für Waren, die nicht bestellt wurden, können eine schlimme Folge von Identitätsdiebstahl sein. Fast die Hälfte aller InternetnutzerInnen in Deutschland machen sich darüber Sorgen. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des IT-Sicherheitsunternehmens Eset   aus Jena, durchgeführt von dem Marktforschungsunternehmen Omniquest   . Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Infektion der Geräte mit Schadsoftware (25,8 Prozent) sowie der Betrug bei Online-Käufen durch Fake-Shops (20,6 Prozent). Doch wie sehen die Schutzmaßnahmen aus? Wird die Zwei-Faktor-Authentifizierung genutzt, um das Online-Konto zu schützen? Auch hierauf gibt die aktuelle Befragung Antworten.

"Gerade der Diebstahl der persönlichen Identität ist für Internetnutzer ein Horrorszenario und wird immer mehr zum Problem. Es werden im Namen des Opfers Verträge abgeschlossen oder Waren bestellt und bis man den Betrug bemerkt hat, ist es längst zu spät", erklärt Michael Schröder , Manager of Security Business Strategy bei Eset. "Der Schutz der eigenen Daten ist daher von enormer Bedeutung. Ein Passwort allein zum Schutz des Logins reicht heute nicht mehr aus. Ein Passwort-Manager ermöglicht erst eine komfortable Nutzung komplexer und sicherer Kennwörter und sollte zur Standardausstattung gehören. Auch die Zwei-Faktor-Authentifizierung sollte immer aktiviert sein. So haben Cyberkriminelle keine Chance."


Auch Schadprogramme bereiten große Sorgen

45,5 Prozent der Befragten sind besorgt, dass sie Opfer von Identitätsdiebstahl oder vom Missbrauch ihrer persönlichen Daten werden könnten. Jeder Vierte (25,8 Prozent) fürchtet sich vor einer Infektion mit Schadprogrammen, jeder Fünfte vor Betrug etwa durch Fake-Shops. Interessanterweise spielt Ransomware bei Privatanwendern eine geringe Rolle. Nur 8,1 Prozent befürchten, dass sie von solchen Verschlüsselungstrojanern betroffen sein könnten.

Mehr als ein Drittel nutzt immer die Zwei-Faktor-Authentifizierung

Wie wichtig der Schutz der Zugangsdaten ist, scheint immer stärker auch in den Köpfen von Internetnutzern angekommen zu sein: Mehr als jeder Dritte (34,2 Prozent) setzt bei jeder Gelegenheit auf die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Das ist ein Zuwachs von 6,4 Prozent im Vergleich zur Umfrage aus dem vergangenen Jahr. Weiterhin setzt rund die Hälfte der Befragten (45,8 Prozent) zumindest teilweise auf die Anmeldung in zwei Schritten. Lediglich jeder Fünfte verzichtet noch komplett auf die Nutzung von 2FA zum Schutz seiner Zugangsdaten. Im Vergleich zum letzten Jahr ist das ein Rückgang um sechs Prozent.

Über 30 Prozent setzen Passwort-Manager ein

Die Anforderungen an ein sicheres Kennwort wachsen. Ein Passwort-Manager ist ein hilfreiches Werkzeug, um im Kennwort-Dschungel die Übersicht zu behalten. Die Vielzahl an Kennwörtern ist für Internetnutzer nur noch schwer zu merken. Jeder Dritte setzt auf einen Passwort-Manager (30,6 Prozent) - das ist ein Anstieg um fünf Prozent im Vergleich zur Eset-Umfrage 2022. 21,4 Prozent der Internetnutzer haben ein klassisches Notizbuch im Einsatz, um sich ihre Passwörter aufzuschreiben. 32,2 Prozent der Befragten haben angegeben, dass Sie sich ihre Passwörter ohne Hilfsmittel merken. Den Browser als Speicherort für die Kennwörter nutzen nur 9,2 Prozent. Nur 6,6 Prozent nutzen identische Passwörter für mehrere Online-Dienste.

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