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Vertrauen im Internet: Corona hat Deutsche skeptischer gemacht

06.11.2020 - Verschwörungsmythen und Falschinformationen scheinen ein fester Bestandteil in Social Media zu werden. Das merken auch die Nutzer: Fast 80 Prozent sind gegenüber dem Internet skeptischer geworden. Darunter leiden auch Werbeträger im Web.

von Dominik Grollmann

Vier von Fünf Deutschen (79 Prozent) sind aufgrund der aktuellen Coronakrise beim Surfen im Internet sensibler und skeptischer geworden. Sie achten nun stärker auf Quellen und Absender von Informationen als noch vor der Krise. Das hat die zweistufige Befragung "Online-Vertrauens-Kompass   " des Online-Vermarkterkreises   (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft   (BVDW) unter rund 8.000 Personen ergeben.

"Das grundsätzliche Vertrauen gegenüber dem Internet ist derzeit offenbar nicht das größte. Umso wichtiger ist es, zu verstehen, welchen Medienumfeldern eher Vertrauen entgegengebracht wird und worauf die Nutzer Wert legen", sagt Timo Lütten (G+J Electronic Media Sales), Leiter der Unit Umfeldqualität und Werbewirkung des OVK. 91 Prozent der Befragten sagen, dass ihnen der Schutz ihrer persönlichen Daten im Netz wichtig ist. 81 Prozent wollen online möglichst anonym bleiben und teilen daher zum Beispiel nur wenig in sozialen Netzwerken.



Damit ein digitales Angebot regelmäßig genutzt wird und eine Beziehung zum Nutzer entstehen kann, muss es seriös und glaubwürdig sein - vor allem muss es jedoch vertrauenswürdig sein, das sagen 96 Prozent der Digitalnutzer in Deutschland. Entscheidend für den Aufbau von Vertrauen sind dabei positive Erfahrungswerte, Hochwertigkeit und Inhalte, die den Kriterien von Qualitätsjournalismus entsprechen und transparent in Bezug auf Quellen und Datenschutz sind. Datenschutz ist im Zuge der Verunsicherung durch die Corona-Krise besonders wichtig, da 79 Prozent der Nutzer gegenüber Informationen aus dem Internet sensibler geworden sind und verstärkt auf Quellen und Absender achten.

Die neue Studie "Online-Vertrauens-Kompass" untersucht quartalsweise das Vertrauen in Werbeträger-Kategorien, wie es sich im Verlauf der Zeit verändert und wodurch Vertrauen in digitale Medien entsteht. In bisher zwei Wellen im April und Juli 2020 wurden jeweils 37 digitale Angebote umfassend analysiert. Im April wurden 5.017 Nutzer befragt, im Juli 2.995.

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