29.07.2019 - Die Output AG hat eine Alternative zur gedruckten Dialogpost vorgestellt. Der Bitkasten soll als "medienbruchfreier digitaler Briefkasten" nicht nur umweltfreundlicher als der Papierbrief sein, sondern noch schnell wie eine E-Mail, rechtsverbindlich wie ein Postbrief und effektiver als ein Unternehmensportal sein.
von Christina Rose
Der Klimawandel zwingt uns, den kompletten Personentransport auf den Kopf zu stellen. Zudem wurde in Deutschland die Energiewende eingeläutet und CO2 ist bei Unternehmen jeglicher Couleur ein Thema. Der analoge Postversand jedoch wird nur begrenzt in Frage gestellt. Dabei handelt es sich hier um ein gigantisches Volumen von 17,87 Milliarden Briefsendungen pro Jahr. Briefe, deren Papier produziert und die transportiert werden müssen. Ist das in Zeiten der Friday for Future Bewegung und Fahrverboten in Innenstädten überhaupt noch zeitgemäß?
Allein die Herstellung von 500 Blatt DIN A4 Frischfaserpapier benötigt 7,5 kg Holz, 130,2 l Wasser, 26,8 kw/h Energie und beachtliche 2,6 kg CO2. Rechnet man das auf das Postvolumen von 17,87 Milliarden Briefsendungen in Deutschland hoch, erhält man 94.000.000 Tonnen CO2.
Bisherige Versuche, die papiergebundene Kommunikation zu reduzieren, waren nicht erfolgreich. Unternehmen haben folglich auf eigene Lösungen gesetzt und Unternehmensportale entwickelt, bei denen der Kunden seine Post abholen kann. Die Abrufquoten jedoch sind meist unbefriedigend. Ein weiterer Ansatz ist, die bereits analog versandte Post durch Dienstleister zu digitalisieren. Dies ist allerdings mit Gebühren für den Empfänger verbunden und spart kein einziges Blatt Papier.
Unsere europäischen Nachbarn sind hier schon viel weiter. Der Vorreiter ist Estland. Dort erhält jeder Bürger von Geburt an eine ID-Card, die eine persönliche ID-Nummer, eine lebenslang verfügbare E-Mail-Adresse und eine digitale Signatur beinhaltet. Damit lassen sich heute bereits 99 Prozent aller Behördengänge digital abwickeln. Durchschnittlich braucht ein Bürger gerademal 15 Minuten bis zur Firmengründung und schätzungsweise drei Minuten für die Steuer. Aber nicht nur Estland, sondern auch Länder wie Dänemark und Schweden "leben" Digitalisierung - sinnvoll und nachhaltig.
Ähnlich der ID-Card unserer europäischen Nachbarn bietet der neue Personalausweis in Deutschland digitale Identifikationsmöglichkeiten. Kombiniert mit Lösungen wie dem Bitkasten
der Output AG
, könnte der digitale Versand der Post auch hierzulande funktionieren. Die digitale Zustellung über den Bitkasten erfolgt über die Identifikation mit dem Personalausweis oder über die Zweifaktoren-Authentifizierung und über die Postadresse des Empfängers. Damit übernimmt der Bitkasten das Funktionsprinzip des klassischen Briefkastens. Der Versender entscheidet, wie lange die Post digital im Bitkasten vorgehalten werden soll. Nach Ablauf dieser gesetzten Frist des Versenders wird die Post über den Bitkasten automatisch gedruckt und analog zugestellt.
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