24.06.2019 - Mobiles Arbeiten hat in den vergangenen Jahren zwar stetig zugenommen, verbreitet sich aber nur langsam. So haben 26 Prozent aller Betriebe in Deutschland im Jahr 2018 zumindest einem Teil ihrer Beschäftigten die Möglichkeit geboten, mobil zu arbeiten - also von zu Hause aus im Homeoffice oder von unterwegs. Das hat jedoch nicht nur Vorteile.
von Joachim Graf
Produktivitätsgewinne und bessere Erreichbarkeit der Beschäftigten sind für Betriebe wichtige Vorteile des mobilen Arbeitens. Beschäftigte nennen als wichtigsten beruflichen Vorteil, dass sie zu Hause manche Tätigkeiten besser ausüben können. Für Arbeitgeber wie auch ihre Beschäftigten überwiegen jedoch die persönlichen Vorteile, wie eine höhere Flexibilität der Beschäftigten und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch die Ersparnis von Pendelzeiten ist ein wichtiger Vorteil aus Sicht der Beschäftigten. Zu diesen zentralen Ergebnissen kommt eine Kurzexpertise
, die das ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg gemeinsam erstellt haben.
Obwohl die Vorteile zu überwiegen scheinen, sind es derzeit nur zwölf Prozent der Beschäftigten in privatwirtschaftlichen Betrieben mit mindestens 50 Mitarbeitern/-innen in Deutschland, die zumindest gelegentlich von zu Hause arbeiten. Die fehlende Eignung der Tätigkeiten ist der Hauptgrund, warum der Anteil nicht höher ist. Etwa wird in der Produktion häufig an Maschinen gearbeitet, die mobiles Arbeiten ausschließen. 90 Prozent der Betriebe, die kein mobiles Arbeiten anbieten, nennen die Tätigkeiten ihrer Beschäftigten als Hinderungsgrund. 75 Prozent der Beschäftigten, die kein Homeoffice machen, bestätigen dies. An zweiter Stelle der Gründe gegen mobiles Arbeiten aus Sicht der Betriebe steht die schwierige Zusammenarbeit unter Kollegen (22 Prozent), an dritter Stelle stehen Datenschutzbedenken (16 Prozent).
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