Das Homeoffice wird immer populärer. Remote-Arbeit wurde 2020 in doppelt so vielen Stellenausschreibungen deutscher Arbeitgeber als Option genannt wie noch 2019. Es ist anzunehmen, dass sich der Trend zum Arbeiten von zu Hause aus fortsetzen wird - offen bleibt noch, mit welcher Intensität.
Dies ist das Ergebnis der Hays-Studie "Arbeitsorte im Wandel
", für die die Index Internet und Mediaforschung GmbH alle veröffentlichten Stellengesuche (Jobportale, Printanzeigen, Karriere-Webseiten) zwischen Januar 2021 und März 2021 auswertete. Der Anteil der Remote-Arbeit hat demnach in den vergangenen vier Jahre im Mittel um 15 Prozent zugenommen.
Im vergangenen Jahr wurden im durchschnitt in neun Prozent der Stellenausschreibungen Remote-Arbeitsplätze angeboten.
Grafik: Hays
Besonders stark ist der Anstieg im dritten Quartal 2020. Hier steigt der Remote-Anteil innerhalb von drei Monaten von neun auf zwölf Prozent. Dieser Sprung nach den ersten beiden Wellen der Pandemie legt den Schluss nahe, dass die positiven Erfahrungen aus dem pandemiebedingten Remote-Arbeiten den Arbeitsmarkt für das Homeoffice geöffnet haben.
Beratung und IT setzen verstärkt auf Homeoffice
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass der Homeoffice-Anteil je nach Berufsgruppe stark variiert. Während 2020 fast jede vierte Stellenanzeige (23 Prozent) aus Branchen wie Consulting, Beratung, IT und Telekommunikation Arbeiten von Zuhause anbietet, sind diese Job-Offerten in Branchen wie Wissenschaft, Aus-/Weiterbildung (5 Prozent) sowie Gesundheit, Medizin und Soziales (2 Prozent) deutlich niedriger, obgleich auch hier ein Wachstum auf niedrigerem Niveau sichtbar wird.
Heruntergebrochen auf Landkreisebene zeigt sich, dass Homeoffice-Angebote besonders häufig im Umkreis von Großstädten zu finden sind. In 32 Stadt- und Landkreisen liegt der Anteil im Jahr 2020 bei über zwölf Prozent, darunter Hamburg, Berlin, Köln, München, Stuttgart, Bremen und Frankfurt am Main. Im Ruhrgebiet sowie im Rhein-Main-Gebiet wird ebenfalls überdurchschnittlich häufig die Möglichkeit geboten, von zu Hause aus zu arbeiten.
Städtische Regionen bieten mehr Homeoffice an
Dagegen wird in ländlicheren Gebieten deutlich seltener Remote-Arbeit in Jobangeboten genannt. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass besonders in den Städten Unternehmen aus jenen Branchen und Berufsgruppen sitzen, in denen das Arbeiten von Zuhause am einfachsten umzusetzen ist. Mit Abstand am häufigsten arbeiten Young Professionals (17 Prozent) sowie akademisch gebildete Fachkräfte (16 Prozent) sowie Führungskräfte (12 Prozent) in 2020 aus dem Homeoffice.
"Dieser Trend bestätigt die Annahme, dass bei den Tätigkeiten der Wissenarbeiter eine hohe Bereitschaft zur Flexibilität, viel Eigenverantwortung sowie Ergebnisorientierung von den Unternehmen vorausgesetzt wird", so Simon Alborz
, Direktor Permanent bei Hays.