Konzern

dm-Gründer Götz Werner ist gestorben

Götz W. Werner ist im Alter von 78 Jahren gestorben. (Bild: dm / Alex Stiebritz)
Götz W. Werner ist im Alter von 78 Jahren gestorben.

09.02.2022 - Im Alter von 78 Jahren starb am Dienstag der visionäre Konzerngründer, der mit der Drogeriemarktkette dm einen Milliardenkonzern aufbaute.

von Frauke Schobelt

Die dm   -"Arbeitsgemeinschaft" trauert um ihren visionären Gründer. Dem Drogeriegeschäft blieb Götz W. Werner sein Leben lang treu. Er wurde als Sohn eines Drogisten 1944 in Heidelberg geboren. Er absolvierte eine Drogistenlehre in Konstanz und trat nach abgeschlossener Ausbildung zunächst in die väterliche Drogerie Werner ein. Seine Ideen fanden dort jedoch keinen Anklang, also verließ er 1969 seine Heimatstadt Heidelberg und trat in das Karlsruher Unternehmen Drogerie Roth ein. Da er sich auch dort mit seinen Ideen nicht durchsetzen konnte, entschloss sich Werner 1973 mit dm-drogerie markt ein eigenes Unternehmen zu gründen.

Seine Maxime der "permanenten, konstruktiven Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen" und der daraus erwachsende Wille, das Unternehmen immer wieder zu verändern, prägten den Erfolg von dm maßgeblich mit, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Der Drogeriekonzern ist heute in 14 europäischen Ländern aktiv und hat mehr als 66.000 Menschen Mitarbeitende, davon rund 42.000 in Deutschland. dm ist mit einem Umsatz von 12,3 Mrd. Euro Marktführer in Europa. In Markenwert-Rankings belegt dm stets vordere Plätze, ebenso in Umfragen zum Thema Kundenservice. In der Pandemie hat dm zudem massiv in Omnichannel-Services investiert   und konnte seinen Umsatz deutlich steigern.

Die operative Verantwortung und den Vorsitz der Geschäftsführung gab Götz Werner 2008 an seinen Sohn Christoph Werner ab. Danach widmete er sich verstärkt der Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens, für die er in vielen Vorträgen und Diskussionsbeiträgen warb. In ihr sah er einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, um auch in Zeiten zunehmender Globalisierung, Digitalisierung und Automatisierung den Menschen Freiraum für Eigeninitiative zu ermöglichen und die Teilnahme wie die Teilhabe am Leben der freien Bürgergesellschaft zu ermöglichen. "Dass er die Vollendung dieser Idee nicht mehr erleben würde, war ihm stets bewusst. Gleichwohl hat er sich dafür mit großer Energie eingesetzt, weil er sie für sich als richtig und sinnvoll erkannte", heißt es in der Mitteilung zu seinem Tod.

Sein Gründerwissen gab die Gründerlegende Werner auch gerne an junge Menschen weiter: Die Universität Karlsruhe beauftragte ihn im Mai 2005 mit der Leitung des Interfakultativen Instituts für Entrepreneurship und verlieh ihm den Professoren-Titel.

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