Mediennutzung

Digitale Spaltung innerhalb der älteren Generation

04.03.2022 - Silver Surfer unterscheiden sich deutlich von anderen Onlinenutzenden, was den Zugang zu und die Nutzung von digitalen Medien betrifft.

von Susan Rönisch

81 Prozent der Personen ab 60 Jahren sind zumindest selten online. Doch sinkt der Anteil der Onlinerinnen und Onliner deutlich mit steigendem Alter. Bei den Personen ab 80 Jahren ist jede/-r Zweite online, in der Altersgruppe ab 85 Jahren sind dann allerdings knapp zwei Drittel nicht oder zumindest nicht selbstständig in der digitalen Welt unterwegs. Die Nicht-Nutzung wird vor allem mit einem fehlenden Bedarf begründet, bspw. weil die klassischen Kommunikations- und Informationsmedien als ausreichend angesehen werden oder ein persönlicher Mehrwert nicht erwartet wird. Aber auch Sicherheitsfragen und mangelnde Unterstützung sind als Hinderungsgründe relevant. Zwei Fünftel der Offlinerinnen und Offliner trauen sich die Nutzung des Internets nicht zu.

Personen ab 60 Jahren nutzen das Internet vor allem für Kommunikation und Information. 81 Prozent der Onlinerinnen und Onliner nutzen mindestens einmal in der Woche Suchmaschinen, drei Viertel WhatsApp oder andere Dienste für Kurznachrichten, 70 Prozent schreiben oder empfangen E-Mails und 68 Prozent informieren sich im Internet über Nachrichten/Aktuelles. Dies sind Ergebnisse der SIM-Studie 2021   (SeniorInnen, Information, Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest.

Das Informationsverhalten der älteren Generation ist deutlich von der Sozialisation mit den klassischen Medien wie Fernsehen und Tageszeitung geprägt. Vor allem beim aktuellen Weltgeschehen oder bspw. beim Thema "Corona", ist das Fernsehen die erste Informationsquelle, bei regionalen Themen ist hingegen die Tageszeitung wichtigste Informantin. Allerdings ist das Internet bereits eine wichtige Alternative bei der Suche nach Informationen und liegt bei allen abgefragten Themengebieten unter den Top 3 der relevanten Informationsquellen. Bei der Information zu neuen Produkten oder zu einem aktuellen persönlichen Problem ist das Internet bereits erste Priorität.

Obwohl das Internet bei vielen älteren Personen bereits Teil des Alltags ist, gibt es weiterhin große Defizite und Unsicherheiten im Umgang mit digitalen Geräten. Nur etwa jede vierte Person attestiert sich gute oder sehr gute Kenntnisse im Umgang mit einem Computer / Laptop oder dem Internet (je 24 Prozent), noch geringer wird die eigene Kompetenz bei Smartphone (22 Prozent) oder Tablet (17 Prozent) eingeschätzt. Nach Schulnoten betrachtet, geben sich die Befragten im Durchschnitt die Note 3,8 für die Smartphonekompetenz. Dies zeigt den enormen Bedarf an weiteren, kontinuierlichen und nachhaltigen Bildungsangeboten für ältere Menschen. Die Angaben geben aber auch einen Hinweis darauf, dass diese digitalen Geräte und Medien Defizite in der Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit für diese Zielgruppe aufweisen.

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Mehr zum Thema:
Diskussion:

Vorträge zum Thema:

  • Bild: Tim Wessel
    Tim Wessel
    (team neusta)

    Countdown zur digitalen Barrierefreiheit - was 2025 auf Unternehmen zukommt

    Barrierefreiheit - ein Thema, das plötzlich ganz oben auf der Agenda steht. Ab dem 28. Juni 2025 wird die digitale Welt durch neue, komplexe Anforderungen und strenge Strafen auf den Kopf gestellt. Doch keine Sorge: Diese Herausforderung ist keineswegs neu. Seit den frühen 2000ern setzen sich führende Unternehmen intensiv mit der Thematik auseinander. Was bedeutet das für euch? Ihr habt die Chance, mit den richtigen Lösungen nicht nur die Anforderungen zu erfüllen, sondern digitale Produkte noch erfolgreicher und inklusiver zu gestalten. Barrierefreiheit ist keine unüberwindbare Hürde, sondern ein echter Erfolgsfaktor für die digitale Zukunft. Erfahrt, wie ihr Barrierefreiheit 2025 souverän angehen könnt - und dabei auch noch davon profitiert!

    Vortrag im Rahmen der Zukunftskonferenz 25. Trends in ECommerce, Marketing und digitalem Business am 03.12.24, 11:30 Uhr

Anzeige
www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.neuhandeln.de