IDH Industry Report 2024

Agentur-Ausblick 2024: Handel setzt auf Digitalisierung - aber die Konjunktur macht nicht mit

22.08.2024 - Die Themenfelder Digitalisierung und Change im Marketing spielen im Handel strategisch weiterhin eine große Rolle - die zurückhaltende Konsumstimmung bremst derzeit aber Investitionen massiv ein. Immerhin: Es gibt einen kleinen Lichtblick.

von Dominik Grollmann

Digitale Werbebudgets steigen weiter, am meisten profitieren Social-Media und Influencer-Marketing, aber die zurückhaltender - aber die allgemeine Kosumzurückhaltung verhagelt Agenturen und Werbetreibenden weiterhin das Geschäft. Zu dieser Einschätzung kommt die Initiative Digitale Handelskommunikation (IDH), eine von den drei digitalen Prospektportalen Bonial   , marktguru   und Offerista   ins Leben gerufen Vereinigung, in einer Umfrage unter 50 Marketingverantwortlichen aus allen Handelsbereichen.

Die wichtigsten Ergebnisse des IDH Industry Report 2024:

  • Die Bedeutung und Budgets von digitalen Kanälen steigen weiter: In den letzten Jahren hat sich die Bedeutung der verschiedenen Mediengattungen stark verändert. Digitale Medien haben im Vergleich zu analogen Medien deutlich an Bedeutung gewonnen. Diese Entwicklung wird von 98 Prozent der Befragten bestätigt (2023: 93 Prozent). (Digital) Out of Home gewinnt für 50 Prozent der Befragten an Bedeutung (2023: 49 Prozent). Print-Prospekte verlieren für 67 Prozent an Bedeutung (2023: 53 Prozent), Printanzeigen für 81 Prozent (2023: 78 Prozent). 70 Prozent der Befragten planen definitiv, digitale Kanäle weiter auszubauen, 28 Prozent vermutlich.

  • Die zugehörigen Budgets steigen entsprechend: Während digitale Budgets bei der vergangenen Befragung um durchschnittlich 22 Prozent erhöht werden sollten, ergibt die aktuelle Befragung einen geplanten Budget-Zuwachs von 29 Prozent. Das erhöhte Budget fließt bei 72 Prozent der Befragten unter anderem in Social Media und InfluencerInnen, 61 Prozent wollen mehr in digitale Prospekt- und Angebotsportale investieren und 57 Prozent stecken mehr Budget in Unternehmens-App sowie Online-/Mobile-Display-Advertising.

  • Größte Herausforderung bleibt die zurückhaltende Konsumstimmung: 63 Prozent der Befragten sehen diese derzeit als bedeutenden Einflussfaktor an. Immerhin: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Einschätzung schon leicht verbessert (2023: 67 Prozent).

  • Herkömmliche Printkommunikation schwindet: Der Glaube an die Zukunft der Printwerbung, insbesondere des Print-Prospekts, schwindet weiter. Inzwischen finden 30 Prozent der Befragten, dass Print-Prospekte grundsätzlich durch andere Kanäle ersetzt werden können (2023: 15 Prozent). Für 56 Prozent ist dies teilweise möglich (2023: 78 Prozent). 19 Prozent planen, vollständig auf Print-Prospekte zu verzichten (2023: 13 Prozent), 39 Prozent wollen dies teilweise tun (2023: 49 Prozent). Das freigewordene Marketingbudget soll vor allem in digitale Kanäle umgeleitet werden (94 Prozent).

  • Digitalisierung und Arbeitskräftemangel: Entscheidenden Handlungsbedarf sehen 48 Prozent mit Blick auf die Veränderung der Handelskommunikation und Werbekanäle (2023: 47 Prozent) und 44 Prozent beim Arbeitskräftemangel (2023: 45 Prozent). Weitere Herausforderungen sehen 41 Prozent in der Digitalisierung (2023: 44 Prozent) und 20 Prozent in den steigenden Personalkosten (2023: 31 Prozent). Lieferprobleme betreffen 15 Prozent der Befragten (2023: 13 Prozent). Die Implementierung von Nachhaltigkeit ist für 13 Prozent weiterhin eine Herausforderung.

Weitere Themenfelder: Die Zukunft der Innenstädte, Nachhaltigkeit und digitale Preisschilder

Die Stärkung der Innenstädte wird von 76 Prozent der Befragten als (sehr) wichtig erachtet. Nachhaltigkeit spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle: 61 Prozent achten verstärkt auf nachhaltige Werbekanäle. Digitale Preisschilder sind bei 39 Prozent der befragten Marketingentscheider:innen im Unternehmen im Einsatz, weitere 13 Prozent planen deren Einführung.

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