Ein Großteil der Befragten Unternehmen in Deutschland und der Schweiz sammelt bereits heute zumindest einfache Kundendaten (58 Prozent) und Produktleistungs- oder Verkaufsdaten (57 Prozent). Etwa zwei Dritteln mangelt es jedoch an der nachhaltigen Integration der Datenanalyse in Unternehmensprozesse. So können sie den Wert der Daten nicht voll ausschöpfen. Weitere Ergebnisse:
- Unternehmen versprechen sich viel von der Datenanalyse: Etwa die Hälfte (51 Prozent) der Befragten hofft durch Advanced Analytics das Kundenverhalten besser zu verstehen.
- Die meisten Unternehmen nutzen Daten, um Probleme zu identifizieren (59 Prozent), jedoch nicht, um ihre Prozesse zu optimieren.
- Durchschnittlich erreichen die befragten Unternehmen auf einer Skala von 1 bis 5 eine Data Maturity (Reifegrad im Umgang mit Daten) von 2,6.
- Der grösste Nachholbedarf besteht in den Bereichen datengetriebene Prozesse und Fähigkeiten.
- Bei der Datenanalyse kommen nach wie vor traditionelle Tools zum Einsatz: 83 Prozent der befragten Unternehmen werten ihre Daten mit Excel aus.
Im Rahmen einer
Studie befragte Namics
300 deutsche und schweizerische Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen in Form eines standardisierten Online-Fragebogens. Um den Reifegrad messbar zu machen, entwickelte Namics ein Konzept nach wissenschaftlichen Standards: Mithilfe des Namics Data Maturity Assessments (NDMA) lässt sich der Reifegrad eines Unternehmens hinsichtlich verschiedener Dimensionen bestimmen und bewerten. Daraus ergibt sich ein übergreifender Maturity Score, der sich auf einer Skala von 1 bis 5 einordnen lässt. Der durchschnittlich erreichte Score von 2,6 zeigt, dass die befragten Unternehmen beim Umgang mit Daten noch Luft nach oben haben.
Data Maturity von Unternehmen - fünf zentrale Ergebnisse
- Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Die befragten Unternehmen erhoffen sich viel von datengetriebenen Anwendungen, tatsächlich von den Daten profitieren aber nur die wenigsten.
- Unternehmen haben den Wert und das Potenzial von Daten erkannt: Die Befragten erheben und speichern bereits viele Daten, lediglich zwei Prozent erfassen überhaupt keine Daten. Vor allem Kundeninformationen und Daten über Leistung von Produkten und Dienstleistungen werden gesammelt.
- Speichern: Ja, Analyse: Nein - ungenutztes Potenzial bei der Datenverarbeitung: Unternehmen werten ihre Daten selten wirklich aus. Die Datenspeicherung wird zum Selbstzweck. Die Mehrheit der Befragten nutzt Daten lediglich dazu, Probleme zu identifizieren, nicht jedoch, um ihre Prozesse datengetrieben zu optimieren.
- Data Maturity ist unabhängig von Land, Branche und Größe: Der Reifegrad der befragten Unternehmen hängt weder von ihrer Mitarbeiterzahl und der Branche, noch von ihrem Land ab. Selbst als besonders fortschrittlich geltende Branchen wie die Informationstechnologie weisen keinen nennenswerten Vorsprung gegenüber anderen auf (durchschnittliche Data Maturity von 2,75).
- Wettbewerbsvorteile durch Data Maturity: Eine hohe Data Maturity wirkt sich positiv auf verschiedene Aspekte aus. Mit ihrer Hilfe können Unternehmen effizienter arbeiten, Fehler vermeiden, Kunden besser verstehen, die eigenen Ziele besser erreichen - und damit die Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Luft nach oben bei der nachhaltigen Datenanalyse und -nutzung
Namics identifizierte zwei Probanden-Gruppen, die sich klar voneinander abgrenzen: Pros (37 Prozent) und Rookies (63 Prozent). Letztere Unternehmen sammeln zwar Daten, integrieren diese jedoch nicht in ihre täglichen Prozesse. Zu den Pros gehören dagegen diejenigen Unternehmen, die hinsichtlich datengetriebener Strategien, Prozesse und Technologien bereits gut aufgestellt sind. Die Studie zeigt: Knapp zwei Drittel der befragten Unternehmen haben den Mehrwert von Daten bereits erkannt, verankern diesen jedoch noch nicht nachhaltig in den unternehmensinternen Prozessen und Strukturen.