14.10.2020 - Abschied von der "Queen of Table Waters": Der Coca-Cola-Konzern stellt ab März den Verkauf seiner Mineralwassermarke Apollinaris ein - zumindest im Einzelhandel.
von Frauke Schobelt
Seit 2006 gehört der Mineralwasserhersteller Apollinaris zur Coca-Cola-Gruppe
, nun verschwinden die Flaschen mit dem roten Dreieck aus den Getränkemärkten. Grund für den Rückzug aus dem Einzelhandel sei der wettbewerbsintensive und schrumpfende Wassermarkt in Deutschland, in dem nur wenig Geld verdient werde, erklärt die Europazentrale von Coca-Cola
mit Sitz in Berlin laut einem Bericht der Wirtschaftswoche
. Der Konzern konzentriert sich stattdessen auf die Wassermarke Vio
. Ganz verschwinden wird die Traditionsmarke - die Mineralwasser-Quelle wurde 1852 entdeckt - aber nicht: Am Standort in Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz werden künftig noch Apollinaris-Produkte für die Hotellerie und Gastronomie hergestellt. 80 Stellen der 320 Stellen dort sollen abgebaut werden.
Für Klaus-Dieter Koch, Markenexperte und Gründer der Managementberatung BrandTrust
, kommt das Aus für die Marke Apollinaris nicht überraschend. Sie habe ihre Anziehungskraft verloren und sei zuletzt "nur noch ein Produkt ohne große Bedeutung gewesen", zitiert ihn die Wirtschaftswoche. Zwischen Discounter-Wässern, Selbstsprudlern und hippen hochpreisigen Marken wie Viva con Agua konnte sich Apollinaris nicht mehr durchsetzen.
Auch andere Standorte will der Coca-Cola-Konzern Medienberichten zufolge verkleinern, schließen oder verkaufen. Insgesamt 485 Jobs sollen wegfallen, an anderer Stelle dafür rund 120 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten kritisiert die Pläne und kündigt Widerstand an. Die Coca-Cola-Gesellschaft ist der größte Getränkehersteller in Deutschland und hat rund 7.500 Mitarbeiter.
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