11.11.2022 - Die meisten Unternehmen haben sich dem Ziel von Netto-Null-Emissionen verpflichtet, allerdings besteht weiterhin eine Kluft zwischen den langfristigen Ambitionen und konkreten Maßnahmen. Mit anderen Worten: Viel wird geredet, fast nichts getan, weil: Bringt doch nichts für den Gewinn. Glaubt das Management zumindest. Mächtigster Hebel für echten Wandel sind die eigenen MitarbeiterInnen.
von Sebastian Halm
Einer Studie zufolge unterschätzen EntscheidungsträgerInnen weithin den unternehmerischen Nutzen von Klimaschutzmaßnahmen; lediglich jeder fünfte sieht ihn als gegeben an.
Nachhaltigkeitsziele werden durchaus in Geschäftsstrategien integriert und weltweit sagen fast zwei Drittel (64 Prozent; in Deutschland 60 Prozent) der ManagerInnen, dass Nachhaltigkeit auf der Agenda jedes Mitglieds der Geschäftsführung ihres Unternehmens steht. Es klafft jedoch noch immer eine Lücke zwischen den Ambitionen und konkreten Maßnahmen zum Klimaschutz: Erst knapp die Hälfte (49 Prozent, in Deutschland 51 Prozent) hat eine Reihe von Klimaschutz-Initiativen für die nächsten drei Jahre definiert. Nur etwas mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Befragten weltweit - in Deutschland fast die Hälfte (46 Prozent) - gibt an, dass ihr Unternehmen das Betriebsmodell hin zu mehr Nachhaltigkeit umgestaltet. Insgesamt belaufen sich die Investitionen in Dekarbonisierungsaktivitäten bei Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 20 Milliarden US-Dollar auf durchschnittlich 0,41 Prozent des Gesamtumsatzes. Kleinere Unternehmen mit einem Umsatz zwischen einer und fünf Milliarden US-Dollar investieren mit durchschnittlich 2,81 Prozent ihres Gesamtumsatzes mehr. Zum Vergleich: Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung lagen bei 500 der größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen im Jahr 2020 bei durchschnittlich vier Prozent.
Die Studienergebnisse zeigen, dass es vielen Unternehmen an einer kollektiven Vision sowie an funktionsübergreifender Koordination ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen mangelt und dass die unterschiedlichen Teams noch immer isoliert voneinander arbeiten. So geben beispielsweise weltweit nur 43 Prozent - in Deutschland 49 Prozent - der Befragten an, dass nachhaltigkeitsbezogene Daten verfügbar sind und innerhalb der gesamten Organisation zugänglich gemacht werden. Bei 61 Prozent der Unternehmen in Deutschland stehen diese Daten auch für externe Stakeholder wie Investoren, Aktivisten, Regierungsstellen und Konsumenten zur Verfügung. International ist dies bei 48 Prozent der Fall. Weniger als die Hälfte (47 Prozent) der Unternehmen weltweit, in Deutschland exakt die Hälfte (50 Prozent), wirbt gezielt neue Talente mit starken Nachhaltigkeitskompetenzen an.
Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling
Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de