Hays-Fachkräfte-Index Q1/2021

Fachkräfte-Nachfrage auf Höhenflug

04.05.2021 - Der Hays-Fachkräfte-Index ist im 1. Quartal 2021 auf seinen höchsten Stand seit Mitte 2019 angestiegen. Innerhalb eines Quartals legte er um 30 Indexpunkte auf 156 Punkte zu. Die gestiegene Nachfrage nach Fachkräften korrespondiert auf der einen Seite mit der aktuellen positiven wirtschaftlichen Lage, ist teilweise aber auch Folge der Corona-Pandemie.

von Susan Rönisch

Befeuert durch die Pandemie werden Life-Sciences-Spezialisten deutlich häufiger als zuvor gesucht. Der Indexwert stieg für diese Berufsgruppe im Vergleich zum Vorquartal um 37 Punkte auf 224 an. Ein Wert, der von keiner der betrachteten Fachkräftegruppen bisher erreicht wurde, so der aktuelle Hays-Fachkräfte-Index  
Neben den Life-Sciences-Spezialisten sind es IT-Fachkräfte, für die verstärkt offene Positionen ausgeschrieben werden. Der IT-Index erreicht mit 187 ebenfalls einen neuen Höchstwert. Die zunehmende Digitalisierung führt einerseits zu einem höheren Bedarf an Datenbank- und Webentwicklern (+51 bzw. +59 Punkte gegenüber dem Vorquartal). Noch stärker im Fokus steht allerdings das Thema IT-Sicherheit. Der Index für IT-Security-Spezialisten weist eine Zunahme von 88 Punkten aus.

Der Sales und Marketing-Index verzeichnet gegenüber dem Vorquartal ein Plus von 36 Punkten und erreicht einen Indexwert von 143. Dieser Wert entspricht dem Niveau von 2018/19 und liegt deutlich höher als vor der Pandemie. Auch hier sind es vornehmlich die mit der Digitalisierung verbundenen Positionen wie Social-Media-, Content- oder SEO-Manager, die überproportional gesucht werden.



Die Berufsaussichten für HR-Experten haben sich ebenfalls deutlich verbessert (+40 Punkte). Der HR-Index erreicht einen Wert von 151. Besonders hoch ist der Bedarf an HR-Business-Partnern (+81 Punkte) und Recruitern (+72 Punkte).

Die Nachfrage nach Finance-Spezialisten und Ingenieure ist nicht in demselben Maß wie für die anderen Spezialisierungen angestiegen (+23 und +19 Punkte). Trotzdem erreichen Finance-Spezialisten annähernd das Vor-Corona-Niveau. Bei Ingenieuren ist es sogar der höchste Wert seit dem 2. Quartal 2019.

Bezogen auf die einzelnen Branchen zeigt sich ein differenziertes Bild: Sowohl in Bezug auf das Vorquartal, aber auch in Relation zum Vorjahresquartal. Im Vergleich zum Vorquartal haben alle Branchen einen erhöhten Personalbedarf. Den stärksten Zuwachs an Stellenausschreibungen gab es im Bau (+59 Punkte), von IT-Unternehmen (+55 Punkte) und dem Handel (+41 Punkte).

Im Vergleich zum 1. Quartal 2020 sind es wiederum die IT-Unternehmen und die Baubranche, die den höchsten Anstieg verzeichnen. An dritter Stelle folgt der öffentliche Dienst. Dieser nimmt eine Sonderstellung im Vergleich zu allen anderen Branchen ein. Der Fachkräftebedarf des öffentlichen Sektors zeigte sich 2020 durchgehend auf einem hohen Niveau und weitgehend unbeeinflusst von der Pandemie. Anders sieht die Bilanz für Finanzdienstleister und Versicherungen aus: Hier ist die Fachkräfte-Nachfrage gegenüber dem Vorjahresquartal rückläufig.



Laut Dirk Hahn , CEO der Hays AG, ist die aktuelle Situation paradox: So betrifft die Corona-Situation jeden mit ihren Einschränkungen viel stärker als Privatpersonen, weniger die Wirtschaft. Entsprechend hat die Nachfrage nach Fachkräften im 1. Quartal 2021 deutlich angezogen. Hierfür gibt es eine Reihe von Gründen: "Einerseits die gute wirtschaftliche Situation mit vollen Auftragsbüchern im verarbeitenden Gewerbe und einem hohen Exportanteil. Aber auch die Folgen der Pandemie mit mehr pharmazeutischer Forschung und einem höheren Digitalisierungsgrad tragen dazu bei: Life-Sciences-Spezialisten und IT-Experten wurden noch nie in diesem Ausmaß gesucht. Und nicht zuletzt waren in den letzten Monaten das Baugewerbe und der öffentliche Sektor ebenfalls Stützen der Fachkräfte-Nachfrage. Wenn wir die 3. Welle brechen können, zum Beispiel durch eine höhere Impfquote, ist der Ausblick für die Entwicklung des Arbeitsmarkts für Fachkräfte weiterhin optimistisch", so Hahn.

Der Hays-Fachkräfte-Index basiert auf einer quartalsweisen Auswertung der index Internet und Mediaforschung GmbH für Hays. Einbezogen werden Stellenanzeigen der meistfrequentierten Online-Jobbörsen, der Tageszeitungen und des Business-Netzwerks XING. Den Referenzwert von 100 bildet das 1. Quartal 2015. Aus Gründen der vereinfachten Lesbarkeit wird nur die männliche Form verwendet. Sämtliche Positionsbezeichnungen gelten grundsätzlich für alle Geschlechter.

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Mehr zum Thema:
Diskussion:

Vorträge zum Thema:

  • Bild: Martin Brahm
    Martin Brahm
    (Schober Information Group Deutschland)

    Data Value Management als Basis für die digitale Transformation in Vertrieb und Marketing

    Um die Themen rund um KI bearbeiten zu können, müssen Unternehmen eine gute Vorarbeit leisten: Mit der richtigen Datenstrategie die KI füttern, um richtige Entscheidungen zu treffen, das Thema hybrider Vertrieb zu bearbeiten aber auch Lösungen wie generative KI einsetzen zu können. Wie man solch eine Strategie umsetzt zeigt der Vortrag anhand von Kundencases aus Travel, Automotive und Retail B2B.

    Vortrag im Rahmen der Zukunftskonferenz 25. Trends in ECommerce, Marketing und digitalem Business am 03.12.24, 11:00 Uhr

Anzeige
www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.neuhandeln.de