19.06.2018 - Das Dialogmarketing ist weiter im Aufwind: Mit einem Zuwachs von knapp vier Prozent und einem Plus von 700 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr wird es zum Wachstumsmotor des Werbemarktes. Das ist das Ergebnis des Dialogmarketing Monitors 2018 der Deutschen Post.
von Christina Rose
Dialogmedien wie Online-Marketing, Werbesendungen und Telefonmarketing sind mit einer Steigerung auf 18,8 Milliarden Euro besonders stark gewachsen und haben einen Anteil von 45 Prozent am Werbemarkt (+1 Prozentpunkt). "Der Trend geht sehr klar hin zu intensiven, individuell aufgebauten Dialogen mit jedem einzelnen gewonnenen Kunden", interpretiert Ralph Wiechers, Senior Vice President Dialogmarketing und Presse Deutsche Post das Ergebnis.
Ziel sei der Aufbau langfristiger und werthaltiger Kundenbeziehungen. "Die Entwicklung geht also weg vom Zielgruppenmanagement und hin zum Kundenmanagement - das beobachten wir über viele Branchen hinweg", so Wiechers. Vor allem Branchen des E-Commerce, wie Webshops von Online-Reiseanbietern oder Marktplatz-Anbietern, gingen derzeit in großen Schritten diesen Weg. Endkundenkontakt aufzubauen und zu pflegen wird wichtiger. Dialogmedien rücken so ins Zentrum der Kundenkommunikation.
Aufgeschlüsselt nach Anteilen der einzelnen Dialogmedien ergibt sich folgendes Bild: Von den insgesamt 18,8 Milliarden Euro entfällt knapp die Hälfte auf Onlinemarketing. Hier hat sich Social-Media-Marketing als beliebtestes Instrument etabliert. Es wird von fast jedem vierten deutschen Unternehmen eingesetzt und zeigt eine steile Wachstumskurve: mehr als 150.000 neue Nutzer im Jahr 2017 und ein Ausgabenwachstum von fast zehn Prozent - so viel wie bei keinem anderen Onlinemedium.
Das Marktvolumen des Social-Media-Marketings liegt mit 1,1 Millionen Euro allerdings weiterhin unter demjenigen der anderen Onlinemedien. Auch SEA, Display und Video Advertising sowie EMail- Marketing legen zu. Das größte Stück des digitalen Werbekuchens hat mit fast vier Milliarden Euro das Suchmaschinenmarketing. Auf Platz zwei folgt die Display und Videowerbung mit fast drei Milliarden Euro. Gut ein Drittel aller Ausgaben im Dialogmarketing machen volladressierte Werbesendungen aus, also Mailings oder Kataloge mit vollständiger Adresse und persönlicher Ansprache.
Der Anteil von teil- und unadressierten Werbesendungen (9,4 Prozent) und Telefonmarketing (6,4 Prozent) ist vergleichsweise gering. Die Ausgaben für klassische Medien (Anzeigen, Fernsehspots, Beilagen, Plakate und Außenwerbung sowie Werbung im Radio und Kino) sind mit 0,6 Prozent eher schwach gestiegen. Das Netto-WerbemarktVolumen lag 2017 bei 41,6 Milliarden Euro, was einem Plus von zwei Prozent entspricht. Die Spendings bei physischen Mailings stiegen am stärksten: um 400 Millionen Euro auf insgesamt 8,3 Milliarden Euro. Werbesendungen liegen jetzt fast gleichauf mit Printanzeigen (8,4 Milliarden Euro), nach Online-Marketing (9,4 Milliarden Euro) und noch vor TV-Werbung (7,3 Milliarden Euro). "Die Entwicklung bestätigt, dass physische Werbesendungen nach wie vor der relevante Kanal sind, wenn es um eine personalisierte Kundenansprache geht", sagt Wiechers.
Der Trend zu personalisierter Briefpost wird sich voraussichtlich noch verstärken. Denn seit Inkrafttreten der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) Ende Mai wird das Direktmarketing über EMails komplizierter. Viele Bestandskundenadressen verlieren ihre Gültigkeit für die Ansprache. Diesen drohenden Reichweitenverlust können postalische Mailings wenigstens teilweise auffangen. Denn auch im Rahmen der Regelungen der DSGVO können quasi alle Bestandskunden adressiert werden. Und zwar mit personen- oder kundenspezifischen Mailings, die zu einem erheblichen Teil auf Online-Daten basieren.
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