Studie

Studie: Verantwortung für Digitale Transformation wandert vom CEO zum Digitalverantwortlichen/CDO

16.02.2018 - Nur noch acht Prozent der Entscheider in deutschen Unternehmen sehen die Hauptverantwortung für die Digitale Transformation beim CEO, so die aktuelle Horváth & Partners-Studie "Digital Value 2018".

von Joachim Graf

Digitalisierung ist Chefsache - davon war 2016 immerhin mehr als jedes dritte Unternehmen überzeugt. In 37 Prozent der Firmen lag die Hauptverantwortung für die Digitalisierung beim CEO, dem Vorsitzenden des Vorstandes bzw. der Geschäftsführung. Heute, wo die Digitalisierung Einzug in nahezu alle Lebensbereiche gefunden hat, müsste dieser Anteil noch deutlich höher liegen, könnte man vermuten. Doch das Gegenteil ist der Fall: Nur noch acht Prozent der CEOs werden als hauptverantwortlich für Entwicklung und Umsetzung der Digitalstrategie gesehen. Mit zunehmendem Digitalisierungsgrad ist die Einbindung des Firmenchefs zur Leitung einzelner Projekte gesunken, da diese immer häufiger funktionalen Führungskräften zugewiesen wird.

IT-, Strategie- und Digitalchefs immer stärker in der Verantwortung

"Vor zwei Jahren haben viele Unternehmen auf oberster Führungsebene noch an ihrer Digitalstrategie gefeilt, in großen Teilen war sie nicht vollends umsetzungsreif", sagt Dr. Michael Kieninger, Sprecher des Vorstands von Horváth & Partners. "Heute fokussieren sich die Unternehmen auf die Umsetzung digitaler Maßnahmen, und diese legen sie in die Hände funktionaler Führungskräfte." Haben sich CEO und CIO die Digitalverantwortung 2016 mit jeweils 37 Prozent und 34 Prozent noch mehr oder weniger untereinander aufgeteilt, steht der IT-Leiter mit 35 Prozent jetzt an erster Stelle, gefolgt von neuen Protagonisten: dem Strategiechef (CSO) mit 19 Prozent und dem Digitalchef (CDO) mit elf Prozent. Vor zwei Jahren spielten diese Positionen noch kaum eine Rolle, weil sie in vielen Unternehmen auch gar nicht vorhanden waren.

Aus Expertensicht ist die Übertragung der Verantwortung für die Umsetzung digitaler Maßnahmen an Führungskräfte mit funktionaler Zuständigkeit in jedem Fall ratsam. Doch sollten strategische Fragestellungen der Digitalisierung unbedingt im Zuständigkeitsbereich des CEO verbleiben, der die gesamte Unternehmensstrategie im Blick hat. "Liegt die Digitalisierung vollständig in der Hand von IT- und Digitalexperten, droht die Gefahr, dass das Unternehmen die Möglichkeiten nur technikgetrieben angeht", so Kieninger. "Technische Lösungen sollten aber immer nur Mittel zum Zweck sein, das Unternehmen insgesamt voranzubringen, etwa durch optimierte Vertriebskanäle, Produktivitätssteigerung, oder Wissensvorsprung."

Die Unternehmen sollten auch nicht dem Trugschluss unterliegen, es gehe bei der Digitalisierung nur noch um Umsetzung und Feintuning bereits geplanter Projekte. "In vielen Bereichen hat die Digitalisierung noch gar nicht richtig angefangen. Da braucht es neue Visionen, wie ein Unternehmen in der Zukunft erfolgreich sein kann", sagt der Horváth-Experte. Auf diese Weise könnte es den Unternehmen gelingen, mit Hilfe der Digitalisierung nicht nur effizienter zu werden, sondern auch neue Erlösmodelle oder Geschäftsfelder aufzutun.

Für die Studie wurden im Auftrag von Horváth & Partners rund 210 Entscheider auf C-Level, C-1 sowie Digitalisierungsentscheider befragt. Das Marktforschungsinstitut Krämer führte im August 2017 Telefoninterviews (Computer Assisted Telephone Interview (CATI) durch. Die Teilnehmer der Studie stammen aus Unternehmen ab 500 Mitarbeitern und mit einem Jahresumsatz ab 250 Millionen Euro in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es handelt sich um Unternehmen der Branchen Automotive, Chemicals, Consumer Goods, Financial Industries, Industrial Goods & High Tech, Oil, Pharmaceuticals, Retail, Telecom, Transportation, Travel, Logistics.

CDOs sind eine der Kernzielgruppe von ONEtoONE. Mehrere hundert namentlich bekannten CDOs aus dem deutschen Mittelstand gehören zu den Beziehern.

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Diskussion:

Vorträge zum Thema:

  • Bild: Martin Brahm
    Martin Brahm (Schober Information Group Deutschland GmbH)

    Data Value Management als Basis für die digitale Transformation in Vertrieb und Marketing

    Um die Themen rund um KI bearbeiten zu können, müssen Unternehmen eine gute Vorarbeit leisten: Mit der richtigen Datenstrategie die KI füttern, um richtige Entscheidungen zu treffen, das Thema hybrider Vertrieb zu bearbeiten aber auch Lösungen wie generative KI einsetzen zu können. Für diese Anforderungen hat Schober die Plattform udo entwickelt, eine modulare Lösung, deren Vorteile anhand von Kunden Cases aus Travel, Automotive und Retail B2B vorgestellt wird.

    Vortrag im Rahmen der Zukunftskonferenz 25. am 03.12.24, 11:00 Uhr

Anzeige
www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.neuhandeln.de