03.05.2017 - Beacons sind eine noch neue, derzeit viel diskutierte Entwicklung im Retailmarketing. Ihr Einsatz ist mit hohen Erwartungen, aber auch Unsicherheiten verknüpft. Eine genauere Betrachtung der technischen Hintergründe und Möglichkeiten hilft bei der Orientierung, wie Philipp Kratochvil (CANCOM) in diesem Gastbeitrag erläutert.
Beacons selbst sind eher unscheinbar: Mini-Sender von der Größe einer 2-Euro-Münze, die im Ladengeschäft installiert werden. Sie selbst tracken nicht, empfangen nicht einmal Daten. Beacons senden lediglich ihre eigene ID als Signal. Daher auch ihr Name: Leuchtfeuer.
Für die Interaktion mit dem Kunden genügt es noch nicht, Beacons im Laden zu installieren, dazu muss außerdem die Bluetooth-Funktion auf den Smartphones aktiviert sein. War das früher wegen des sehr hohen Energieverbrauchs eher unüblich, so ist jetzt eine Trendwende zu beobachten: Beacons arbeiten mit der batterieschonenden neuen BLE (Bluetooth Low Energy) Technologie; etwa zwei Drittel der Android-Smartphones ist bereits mit BLE ausgestattet, beim iPhone kommt sie ab Version 4s zum Einsatz. Da zugleich Bluetooth-Kopfhörer und -Lautsprecher als auch andere Peripheriegeräte wie z.B. Smart Watches immer mehr Verbreitung finden, haben auch immer mehr Nutzer Bluetooth durchgehend aktiviert.
Die zweite Voraussetzung ist, dass der Adressat zuvor eine entsprechende App des jeweiligen Anbieters auf dem Smartphone installiert. Diese App kommuniziert mit einem zentralen System. Die Beacons in der Nähe senden parallel dazu ihre ID, sodass der Kunde lokalisiert werden kann. Dabei unterscheidet man je nach Reichweite immediate - unmittelbare Nähe, bis auf einige Zentimeter, near - im Radius von einigen Metern oder far - weiter als zehn Meter entfernt. Abgestimmt auf diese lokale Eingrenzung werden dann passende Aktionen oder Nachrichten aktiviert und auf das Smartphone gesendet. Eine alternative Technologie zu den hier beschriebenen iBeacons bietet Google seit 2015 mit Eddystone. Diese nutzt ebenfalls BLE, jedoch statt Apps einen generischen Ansatz. Dabei wird zusätzlich zu den Standortdaten (UID) auch eine Webadresse (URL) mit den entsprechenden Informationen gesendet. Diese wird dem Nutzer direkt im Webbrowser angezeigt. Dazu muss keine spezielle App, sondern lediglich Chrome als Webbrowser auf dem Smartphone installiert sein.
Damit sich die Nutzung von Beacons lohnt, muss demnach eine ausreichend hohe Userbasis vorhanden sein, bei der diese technischen Voraussetzungen - Smartphone mit aktivierter BLE Funktion und installierte App - auch gegeben sind.
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