17.01.2001 - "Graffiti geht´s nicht schlecht!", versichert Holger Kalvelage, Geschäftsführer und Gesellschafter der Münchner Agentur.
Zwar nicht angenehm, aber keineswegs bedrohlich sei die Kündigung der bisherigen Hamburger Graffiti-Statthalter Holger Kracke (31) und Roland Potthoff (29).
Im Zusammenhang mit diesen Personalien hatte ein Fachblatt geschrieben, Graffiti habe zahlreiche Pitches verloren und Geschäft abgeben müssen. Zwar sei er nach wie vor mit der Profitabilität von Graffiti noch nicht zufrieden und es habe auch schon mal Zahlungsschwierigkeiten gegeben, die allerdings gingen über "eine normale Liquiditätsengpasssituation nicht hinaus", sagt Kalvelage. Neben dem einen oder anderen verlorenen Pitch habe die mittlerweile rund 100 Mitarbeiter starke Agentur eine ganze Menge Neugeschäft vorzuweisen, darunter Payback, RWE Avanza, Jack´s Pizzaservice, Versicherungskammer Bayern und die Online-Personalvermittlung Astena.
Kalvelage rechnet fest mit weiterem Wachstum seiner Agentur. Damit das auch für das Hamburger Büro gilt, muss Kalvelage nun zunächst die dortigen Kunden von der neuen Konstellation überzeugen.
Zur Vorgeschichte: Kracke, Geschäftsleiter Beratung, und Potthoff, Geschäftsleiter Kreation, hatten Graffiti Hamburg 1999 zunächst als Two-Men-Show in Leihbüros der Graffiti-Gesellschafterin Springer & Jacoby gestartet. Heute verzeichnet die Agentur laut Eigenangaben ein Gross Income von rund drei Millionen Mark, beschäftigt circa 20 Mitarbeiter und betreut Kunden wie Deutsche Telekom, T-Mobil oder Reemtsma. Während Kracke die Agentur bereits verlassen hat, steht Potthoff noch bis Mitte des Jahres unter Vertrag, genug Zeit für Kalvelage, Potthoff doch noch zum Bleiben zu bewegen - ob das gelingt, bleibt abzuwarten. Auslöser der Kündigungen dürfte neben der oft bemühten Floskel von den "unterschiedlichen Auffassungen über die Agentur-Ausrichtung" eine Personalentscheidung Kalvelages gewesen sein: Der hat "um einen Schuss mehr Dynamik und Erfahrung" ins Hamburger Büro zu bringen, Nils Endres als Geschäftsführer der Hanseaten eingesetzt. "Das war keine Entscheidung gegen Holger Kracke", sagt Kalvelage.
Endres hat schon bei HM1 jahrelang für die Deutsche Telekom gearbeitet und ist somit ein alter Hase im Umgang mit den Telekommunikationsdienstleistern. Mit der Kündigung von Kracke und Potthoff dürfte Endres Start in Hamburg wohl mühsamer werden als geplant, am Erfolg der Mission zweifelt Kalvelage indes nicht: Er will die Hamburger Dependance künftig personell weiter aufstocken. Von wo aus sich Kracke und Potthoff zurückmelden werden, steht derzeit noch nicht fest. vh
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