20.03.2000 - Werfen Sie doch mal einen Blick in die Welt des realen Shoppens.
Es ist Samstag und Sie bummeln durch das Stadtzentrum. Sie schlendern durch die verstopften Straßen und die Musik der Straßenmusikanten umgibt Sie, während Sie sich die Aushänge in den Schaufenstern anschauen und schließlich ein Kaufhaus betreten. Geht das auch im Internet? Jein, muss hier die Antwort lauten. Zumindest gibt es seit kurzem Produkte auf dem deutschen Markt, die ein 3D-Shopping im Ansatz ermöglichen.
Der Offenburger Software-Provider Softline bietet diese Produkte der US-Firmen Shopfactory und EasyMarket an. Mit beiden Lösungen erkunden Sie virtuelle 3D-Verkaufsräume und betrachten dreidimensionale Modelle der Angebote. Die von ONEtoONE betrachtete Demonstration unter www.shopfactory.com/Runtime/3d sowie das Angebot des real existierenden Versenders www.goetheversand.de aus Weimar lassen das Potenzial dieser Lösungen für die Zukunft erahnen. Zahlen könne er nicht nennen, so Softline-Pressereferent Stefan Blomberg, doch glaube er an den Boom der virtuellen 3D-Verkaufsräume. Ohne schnelle Internet-Verbindung und modernen Multimedia-PC macht das virtuelle Shopping aber kaum Spaß, das Ruckeln beim Gang durch die Räume wird dann zur Normalität.
Interessantes bietet die Ulmer Firma Cyland: Mit den Tools LLuna und TTera, die sich partiell über das Browser-Fenster legen, bewegen Sie sich nicht in einem virtuellen Online-Shop, sondern "sehen" andere Kunden, die sich wie Sie auf derselben Webpräsenz eines Shops "aufhalten". Dies ist aber auch für alle anderen Seiten des Web möglich. Angezeigt werden diese Consumer als Symbole. "Die Leute können und sollen sich wahrnehmen", so Eberhard Dollinger, Vorstand der Cyland AG. Auf den Einkaufsbummel übertragen hat dies den gleichen Effekt wie das belebte Kaufhaus, in dem man mit anderen Kunden am Wühltisch steht.
So unterhalten Sie sich als Online-Kunde mit anderen "anwesenden" Usern über die Produkte des Shops oder können mit ihnen gemeinsam andere Websites aufsuchen. Ebenso kann der Shop-Betreiber mit den Kunden auf die gleiche Art und Weise kommunizieren. Man denke da nur an das reale "Kann ich Ihnen helfen?"Gemütliches Bummeln und Kleider anprobieren ist im Internet (noch) nicht möglich. Könnte man hingegen Produkte als fotorealistische 3D-Modelle darstellen und wären die anderen Kunden nicht nur Symbole, sondern auch animierte Figuren, die sich durch die Verkaufsräume bewegen, so stünde einem erfolgreichen Web-Shopping nichts im Wege. Insofern darf man gespannt sein, wenn - wie angekündigt - die Berliner Firma Echtzeit Mitte diesen Jahres ihr Projekt E-Berlin launcht, wo Sie durch ein virtuelles Berlin bummeln und auf andere - virtuelle - "Menschen" treffen. Ebenso soll es möglich sein, virtuell Berliner Geschäfte zu betreten - es sei denn, Sie möchten nicht auf Ihren ganz realen Samstagseinkauf verzichten. mac
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