Anzeige
Anzeige

E-Commerce

Lebensmittel online kaufen: Große Zukunft oder Nische?

08.09.2015 - Ist der Lebensmittel-Onlinehandel der größte Wachstumstreiber des E-Commerce bis 2025? Oder ist das kürzliche Aufgehen des Bundesverbandes Lebensmittel-Onlinehandel im bevh schon ein Zeichen der Konsolidierung? Studien sagen zwar starkes Wachstum voraus, eine klare Berechnung scheint aber schwierig.

Lebensmittel an die eigene Haustür geliefert bekommen: Was einige vielleicht nur vom Milchmann, "Essen auf Rädern" für Rentner oder von Tiefkühllieferanten wie Eismann oder Bofrost kennen mögen, ist seit einigen Jahren ein fest entwickeltes Geschäftsfeld für alle Zielgruppen. Unternehmen wie Allyouneed (Deutsche Post), Mytime (Bünting), aber auch Supermarktketten wie Rewe und in Teilen Edeka liefern Obst, Gemüse, Dosensuppe und Tiefkühlpizza an die Haustür.

Verschiedene Studien sagen dem Online-Handel mit Lebensmitteln ein starkes Wachstum voraus. Zuletzt hieß es beim Marktforschungsinstitut GfK, dass Lebensmittel und Drogerieartikel bis 2025 das stärkste Wachstum im zunehmenden Online-Handel verzeichnen werden. Aber wie erfolgreich sind die Unternehmen bereits? Denn gerade in Deutschland ist das Geschäft offenbar schwierig, weil die Dichte an stationären Supermärkten sehr hoch ist.

Bundesverband Lebensmittel-Onlinehandel ist im bevh aufgegangen

Erste Unternehmen der Branche sind bereits wieder vom Markt verschwunden, dazu gehört zum Beispiel Froodies. Aber auch Shopwings wurde von Rocket Internet im Juli dieses Jahres wieder eingestellt. Der im Jahr 2012 gegründete Bundesverband für Lebensmittel-Onlinehändler, der BVLO, ist im Mai dieses Jahres im Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) aufgegangen und dort nun als "Forum Lebensmittel" zu finden. Das Forum Lebensmittel wird vertreten durch Jens Drubel (Allyouneedfresh.de) als Vorsitzenden, Benjamin Junge (Citti) als stellvertretenden Vorsitzenden sowie Max Thinius als Sprecher. Ob die Unterordnung im bevh ein Zeichen für eine Stärkung oder eine Schwächung des Lebensmittel-Onlinehandels ist, sei dahingestellt.

Fragmentierter Markt

[f1]Vermutlich war es nicht einfach, einen eigenen Verband aufrechtzuerhalten beziehungsweise zu vergrößern, wenn sich die einzelnen Mitglieder in ihrem Geschäftsmodell sehr voneinander unterscheiden und wenn immer mehr Händler von außen mit neuen Ansätzen auf den Markt drängen. Da gibt es zum einen die klassischen Supermarktketten, die ihr Sortiment neuerdings auch über das Web verschicken oder mit eigenem Lieferdienst austragen. Dann kommen noch Nischenanbieter hinzu, die online nur bestimmte Warengruppen verkaufen (zum Beispiel Fisch oder Wein). Im Juli machte außerdem Amazon wieder Schlagzeilen in Deutschland, weil der Dienst "Amazon Fresh" hierzulande Verteilstationen plane und auch bald, wie bereits in den USA, Lebensmittel verschicken könnte (Zeit.de vom 29. Juli).

Die Fragmentierung des Marktes wird auch in der jüngsten Studie des EHI Retail Instituts deutlich. Für "Lebensmittel E-Commerce 2015" wurden 250 Online-Händler untersucht. Haltbare Produkte sind demnach bei einem Großteil der Lebensmittelhändler (63 Prozent) lieferbar. Die Vorteile lägen auf der Hand: Diese Produkte müssten nicht gekühlt werden und seien länger haltbar als frische Ware. Auch das Sortiment Süßwaren und Snacks liegt mit 59 Prozent weit vorne. Getränke spielen mit nahezu 48 Prozent ebenso eine größere Rolle im Online-Sortiment. Erst danach folgen die frischen Produkte: Käse (35 Prozent), Fleisch und Wurstwaren (33 Prozent), frische Backwaren (24 Prozent), Milchprodukte (23 Prozent) sowie Obst und Gemüse (21 Prozent). Schlusslichter sind frischer Fisch (14 Prozent) und Tiefkühlprodukte (zehn Prozent). Zum Vergleich: In jedem stationären Supermarkt seien diese Warengruppen zu nahezu 100 Prozent abgedeckt. Online-Handel mit Lebensmitteln ist also nicht gleich Online-Handel mit Lebensmitteln, das Sortiment ist oft sehr unterschiedlich.

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Diskussion:

Vorträge zum Thema:

  • Bild: Michael Sahlender
    Michael Sahlender (Mirakl)
    Webinar am 28.02.23, 11:00 Uhr

    Best Practices: Selbst Marktplatz werden - Von Douglas, Home24, Conrad Electronic lernen

    Wie der Sprung zum eigenen Marktplatz gelingt und welche Schritte Sie für den Launch eines eigenen Marktplatzes berücksichtigen müssen, zeigt Ihnen dieses Webinar anhand von Best Practices erfahrener Unternehmen.

Anzeige
Anzeige
Anzeige
www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.versandhausberater.de