18.02.2020 - Der Handel hat das große Potenzial von künstlicher Intelligenz zweifellos erkannt, für die Einführung KI-gesteuerter Lösungen sind jedoch noch gezielte Investitionen nötig.
von Sebastian Halm
Zu diesem Ergebnis kommt die Studie 'KI im Store' von EHI
und Microsoft
.
Dynamic Pricing und Predictive Analytics sind Kernanwendungsgebiete der KI, werden vom Handel aber unterschiedlich bewertet. Für ersteres bringt schlicht nicht jede Branche die nötigen Voraussetzungen mit. Predictive Analytics hingegen werden in den kommenden Jahren das wichtigste Einsatzgebiet für KI-Anwendungen sein, so zwei ausgewählte Ergebnisse der Befragung. Gefragt sind vor allem smarte Anwendungen, die große sowie diverse Datenmengen in echte Customer Insights übersetzen.
In der KI-gesteuerten Analyse von großen Datenmengen sieht der Handel großes Potenzial. Alle Befragten sehen sich bei Predictive Analytics - also die vorausschauende Analyse insbesondere von Abverkäufen und Bestandsveränderungen und sich daraus ableitende Auswirkungen auf Warenverteilung und -platzierung - durch Investitionen in den vergangenen Jahren bereits vergleichsweise gut aufgestellt. KI-basierten Lösungen werden in diesem Bereich ein weiterhin hohes Entwicklungspotenzial für die kommenden Jahre bescheinigt, denn wesentlich größere und vielfältige Mengen an Daten, die bisher oft unberücksichtigt geblieben sind, können nun für Analysen herangezogen werden. Für Fashion-Händler ist beispielsweise die Warenverteilung oft wichtiger als die vorausschauende Analyse der Abverkäufe, da Großteile des Sortiments nicht nachgeordert werden. Auch in diesem Zusammenhang können KI-basierte Lösungen zur Anwendung kommen. Das alles wird substanzielle Investitionen nach sich ziehen.
Zu Dynamic Pricing besteht ein sehr unterschiedliches Bild bei den Handelsunternehmen. Ein Teil der Unternehmen steht der dynamischen, KI-gesteuerten Preisgestaltung sehr aufgeschlossen gegenüber. Sie sehen es vielmehr als zwingend notwendig, um dem Online-Wettbewerb entgegentreten zu können. Allerdings sind nicht alle Sortimente gleichermaßen für Dynamic Pricing geeignet. Beispielsweise ist im Modehandel die digitale Preisauszeichnung, Voraussetzung für Dynamic Pricing, gar nicht im Einsatz. Ablehnende Meinungen haben einige Verantwortliche auch, weil sie das Risiko abschreckt, Kunden möglicherweise durch untertägige Preisänderungen zu verunsichern oder zu verärgern.
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