Nachhaltige Technologien

Grüne Technologien können die Wettbewerbsfähigkeit steigern

05.10.2022 - Es muss mehr und schneller in grüne Technologie investiert werden. 64 Prozent der Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik sehen eine deutliche Investitionslücke in der deutschen Industrie.

von Sebastian Halm

Gleichzeitig sieht eine relative Mehrheit von 46 Prozent der Befragten die Industrie als den wichtigsten Innovationstreiber bei neuen Technologien. Der Abbau von Bürokratie und die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren werden als die wichtigsten Voraussetzungen für eine nachhaltige Transformation der Wirtschaft gesehen. Das sind einige der Ergebnisse des Industrie 5.0 Reports, den das European Center for Digital Competitiveness   der ESCP Business School Berlin   und Technologiekonzern Voith   in Zusammenarbeit mit dem IfD Allensbach   in diesem Jahr vorstellen. Industrie 5.0 ergänzt das bestehende Modell der Industrie 4.0. Hierbei stehen Technologie und Innovation im Mittelpunkt, um den Übergang zu einer nachhaltigen und auf den Menschen ausgerichteten Wirtschaft zu gestalten. Der Industrie 5.0 Report basiert auf den Ergebnissen einer Umfrage des IfD Allensbach von rund 500 Top-Führungskräften aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in Deutschland (Elite-Panel).

Technischer Fortschritt kann ganz wesentlich dazu beitragen, die Klimabelastungen zu verringern. 87 Prozent der Führungsspitzen aus Wirtschaft und Politik sind hiervon überzeugt, während nur 13 Prozent von einem begrenzten Beitrag ausgehen. Dabei wird grünen Technologien ein erhebliches Potential für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zugeschrieben. 87 Prozent sind überzeugt, dass grüne Technologien große oder sogar sehr große Chancen hierfür bieten.

Insbesondere regenerativen Energien wird ein großes Potential zur Verringerung der Klimabelastung zugeschrieben, gefolgt von grünem Wasserstoff, noch deutlich vor der in der Öffentlichkeit viel diskutierten Elektromobilität. 94 Prozent schreiben regenerativen Energien großes Potential zu, 79 Prozent grünem Wasserstoff und 48 Prozent Elektromobilität.

Bei der Zielsetzung sind sich die Spitzenkräfte aus Wirtschaft und Politik einig: 96 Prozent sind davon überzeugt, dass sich die deutsche Industrie konsequent auf Umwelt- und Klimaschutz ausrichten sollte.

Allerdings gibt es noch Nachholbedarf bei der Industrie. Die Einschätzung der tatsächlichen Ausrichtung auf Umwelt- und Klimaschutz bleibt stark hinter dem für notwendig gehaltenen Niveau zurück. 58 Prozent der Führungsspitzen sind überzeugt, dass Umwelt- und Klimaschutz in der deutschen Industrie bereits zurzeit einen hohen Stellenwert haben, während 40 Prozent nur eine begrenzte Ausrichtung auf diese Ziele erkennen können. Die Ausrichtung des eigenen Unternehmens auf Nachhaltigkeitsziele wird hierbei weitaus positiver bewertet, als dies bei der Industrie insgesamt der Fall ist. So ziehen 84 Prozent der Führungsspitzen aus der Wirtschaft die Bilanz, dass Umwelt- und Klimaschutz in ihrem Unternehmen bereits jetzt einen hohen oder sogar sehr hohen Stellenwert haben.

Es gibt jedoch einen breiten Konsens, dass die deutsche Industrie mehr in grüne Technologien investieren muss. Lediglich ein Drittel der Spitzenkräfte attestiert der deutschen Industrie ausreichende Investitionen in diesem Bereich, während 64 Prozent eine Ausweitung der Investitionen anmahnen.


Industrie wird als Haupttreiber für Innovationen wahrgenommen

Die Industrie wird zurzeit am ehesten als Innovationsmotor gesehen. 46 Prozent der Spitzenkräfte ziehen die Bilanz, dass die wichtigsten technologischen Innovationen zurzeit von der Industrie kommen; 29 Prozent sehen vor allem die Forschungseinrichtungen als Generator von Innovationen, lediglich 16 Prozent die Start-up-Szene.

Auch die Energiewende als Ganzes wird von den Führungsspitzen aus Wirtschaft und Politik eher positiv bewertet. Drei Viertel der Spitzenkräfte sind überzeugt, dass die Umsteuerung auf regenerative Energien überwiegend Chancen mit sich bringt; lediglich jeder Fünfte assoziiert die Energiewende überwiegend mit Risiken. Die überwältigende Mehrheit ist auch überzeugt, dass die Bemühungen um Dekarbonisierung die Unternehmen der deutschen Industrie eher stärken als schwächen werden; lediglich jeder Vierte ist vom Gegenteil überzeugt.

Bürokratie größtes Hindernis für grüne Transformation

Aktuell werden die Energiewende und eine Transformation der deutschen Wirtschaft hauptsächlich durch Bürokratie ausgebremst. 91 Prozent der Führungsspitzen kritisieren die Dauer von Genehmigungsverfahren, drei Viertel sehen ein Haupthindernis in den bestehenden Gesetzen und Vorschriften und den Widerständen von Bürgern und Politik vor Ort. Dagegen halten nur 28 Prozent unzureichende staatliche Investitionen für ein gravierendes Hindernis beim Ausbau regenerativer Energien, ganze 14 Prozent mangelndes Know-how.

Spiegelbildlich findet sich der Abbau von Bürokratie auch an der Spitze der notwendigen Voraussetzungen für die Beschleunigung des Innovationstempos in Deutschland. 75 Prozent der Spitzenkräfte sehen dies als besonders wichtige Voraussetzung, weitere 21 Prozent als ebenfalls noch wichtige Voraussetzung. Auf den nächsten Rängen folgen die Gewinnung junger Menschen für die MINT-Berufe und die Änderung rechtlicher Rahmenbedingungen. 92 Prozent insgesamt halten eine Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen für wichtig, darunter 59 Prozent für besonders wichtig. Die verstärkte Gewinnung von Nachwuchs für die MINT-Berufe halten 91 Prozent für wichtig, 61 Prozent für besonders wichtig.

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