Zu diesem Ergebnis kommt eine Ipsos Umfrage im Auftrag von PayPal
, die Trends im Bereich Mobile Commerce untersucht hat. Zudem zeigt die Umfrage zwei große Trends im mobilen Shopping auf: Social Media Kanäle sind vor allem bei jüngeren Nutzern als Einkaufsplattform beliebt. Zugleich stehen Sicherheit und Vertrauen hoch im Kurs.
69 Prozent der befragten Verbraucher haben bereits online per Smartphone eingekauft und bezahlt. 40 Prozent bezahlen mindestens einmal pro Woche mit Smartphone oder Tablet und immerhin fast zwei Drittel (63 Prozent) verwenden mindestens einmal im Monat diese mobile Bezahloption. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen auf Händlerseite wider. Die befragten Unternehmen gaben an, dass 36 Prozent ihrer Onlineverkäufe mobil getätigt werden. Mehr als jeder zweite Mobile Shopper (53 Prozent) hat dabei in den sechs Monaten vor der Befragung Kleidung oder Accessoires mobil eingekauft.
Dabei ist den Unternehmen das Potenzial mobil erzielter Umsätze durchaus bewusst: 65 Prozent der befragten Händler haben ihr Geschäft bereits für mobiles Shopping optimiert. Ihnen stehen 21 Prozent gegenüber, die bislang keine mobile Optimierung ihres Geschäfts vorgenommen haben. 44 Prozent dieser Unternehmen geben an, dass die mobile Optimierung keine Priorität für sie hat. 18 Prozent sind sogar der Meinung, dass ihre Kunden gar nicht per Smartphone oder Tablet einkaufen wollen. Mit Blick auf die Umfrageergebnisse verläuft diese Einschätzung entgegen aktueller Trends auf Verbraucherseite: Unternehmen, deren Onlineshops nicht mobil optimiert sind, lassen Umsatzpotenziale ungenutzt.
Jüngere nutzen verstärkt Social Commerce
Auffällig sind die Unterschiede zwischen den Altersgruppen beim Bezahlen und Shoppen im Internet. Die Generation Z, also die 18- bis 24-Jährigen, nutzt zu 74 Prozent Smartphone oder Tablet zum Onlineshoppen, die Generation Y der 25- bis 36-Jährigen zu 68 Prozent. Die 37- bis 51-Jährigen liegen mit 55 Prozent dahinter, gefolgt von den 52- bis 66-Jährigen mit 48 Prozent und der Altersgruppe ab 67 Jahren mit 31 Prozent. Über alle Altersgruppen hinweg shoppen im Schnitt 57 Prozent der befragten Konsumenten mit mobilen Geräten. Damit liegt Deutschland klar unter dem internationalen Durchschnitt von 71 Prozent.
Generell wird aber auch hierzulande gerne am Smartphone gestöbert, wenn auch seltener als im internationalen Vergleich: In Deutschland suchen 41 Prozent der Befragten mindestens einmal täglich nach Produkten im Internet, international liegt dieser Anteil mit 56 Prozent deutlich höher. Betrachtet man jedoch die Altersgruppe der Generation Y der Mobile Shopper, die bereits zu 50 Prozent täglich nach Produkten sucht, könnte mittel- bis langfristig auch hier eine Verschiebung hin zu Smartphone, Tablet und Co. stattfinden.
Auch beim Einkauf über Social Media Kanäle zeigen sich Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Im Schnitt haben 19 Prozent der befragten Konsumenten in den sechs Monaten vor der Befragung über Social Media Kanäle eingekauft. Etwas höher fällt die Nutzung bei der Generation Z (26 Prozent) und der Generation Y (27 Prozent) aus. Ein Drittel (34 Prozent) derjenigen, die bereits über Social Media gekauft haben, macht dies sogar mindestens einmal wöchentlich. Dennoch gibt es auch Bedenken rund um den sogenannten Social Commerce: Mehr als ein Viertel der befragten Verbraucher (27 Prozent) will ihre Finanzdaten nicht mit ihren Social Media Konten verknüpfen. 25 Prozent sorgen sich um die Sicherheit ihrer persönlichen Daten in den sozialen Medien.
Vertrauen beim mobilen Bezahlen wichtiger Faktor
Sicherheit ist jedoch nicht nur im Social Commerce ein wichtiger Faktor: 48 Prozent der Befragten geben an, dass mangelnde Sicherheit oder fehlendes Vertrauen einen mobilen Einkauf bei einem Unternehmen unwahrscheinlicher machen. 38 Prozent reagieren empfindlich auf Probleme beim Bezahlvorgang. Auch umfangreiche Formulare (36 Prozent) oder langsam ladende Seiten (34 Prozent) halten mögliche Käufer ab. Fast die Hälfte der befragten Verbraucher (47 Prozent) hat bereits einen Kauf per Smartphone oder Tablet abgebrochen. Damit liegt Deutschland gleichauf mit dem internationalen Durchschnitt. Am häufigsten sorgen Gründe wie das Fehlen der bevorzugten Bezahlmethode (29 Prozent), Sicherheitsbedenken (18 Prozent) oder eine mobil nicht funktionierende Seite (17 Prozent) für einen Kaufabbruch. 16 Prozent haben einen Kauf schon einmal abgebrochen, weil der Vorgang zu lange dauerte.