Das Metaverse und die ihm zugrunde liegenden Technologien veränderten unser Leben und machten auch vor dem Profi-Fußball nicht Halt. Im Rahmen einer Zukunftsstudie der WHU - Otto Beisheim School of Management
liefern 103 Branchenexperten erstmalig einen Ausblick darauf, wie die Blockchain, Künstliche Intelligenz und immersive Technologien den Profi-Fußball und dessen Geschäftsmodelle bis 2030 verändern könnten.
VR-Headsets bringen das Stadionerlebnis ins Wohnzimmer
Aktive Mitbestimmungsrechte, digitale Trikots und Sitzplätze in virtuellen Fußball-Stadien - das Metaverse und die ihm zugrunde liegenden Technologien bieten eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, die zukünftig durch Profi-Fußballclubs kommerziell erschlossen und deren Geschäftsmodelle dementsprechend signifikant verändern werden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen
Zukunftsstudie der WHU
unter der Leitung von Prof. Dr. Sascha L. Schmidt
. Anders als bei umfragebasierten Studien diskutieren bei einer Delphi-Studie ausgewählte Branchenexperten über - hier 12 - vorformulierte Zukunftsprojektionen und beurteilen dabei sowohl deren Eintrittswahrscheinlichkeit, wie wünschbar der Eintritt besagter Projektion wäre und welche Auswirkungen damit einhergehen könnten.
Das Metaverse bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten, doch in vielen Fällen würden diese
"noch nicht in der Praxis angenommen". Selbst ausgewiesene Experten - darunter Manager namhafter Fußballclubs, Funktionäre von Fußballligen und -verbänden, sowie Vertreter von Sendeanstalten und Digitalagenturen - kommen daher oft noch zu unterschiedlichen Einschätzungen. Einigkeit besteht hingegen darüber, dass immersive Hardware wie Augmented-Reality-Headsets oder Virtual Reality (VR) Equipment zukünftig immer stärker in das Unterhaltungsangebot von Fußballclubs integriert werden wird (Eintrittswahrscheinlichkeit 76 Prozent).
Fan-Token vertreiben Exklusivrechte
So sollen Fans mit Hilfe von VR-Brillen zukünftig z. B. auch Fußballspiele live im virtuellen Stadion erleben können, ohne ihr Zuhause verlassen zu müssen. Außerdem gehen die Experten mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass Profi-Fußballclubs ihre Marketingkosten bis 2030 signifikant senken können, weil sie immer stärker auf maßgeschneiderte, KI-gestützte Werbeangebote im Metaverse zurückgreifen werden (75 Prozent). Auch die Interaktion zwischen Club und Fans soll sich durch den Einsatz von Web3-Anwendungen signifikant verbessern (72 Prozent). Denkbar ist hierbei zum Beispiel, dass Fußball-Fans zukünftig vermehrt virtuelle Fan-Tokens kaufen. Über diese könnten sie in der Folge exklusive Zugangsrechte, bevorzugte Behandlung beim Kauf von (VIP-)Tickets oder sogar signifikante Partizipationsrechte eingeräumt bekommen, und damit Entscheidungen ihres Clubs maßgeblich beeinflussen.
Neue C-Stelle in Fußball-Clubs: Head of Metaverse
Schließlich halten es die Experten für möglich, dass Profi-Fußballclubs in der nahen Zukunft die Stelle eines Head of Metaverse schaffen (68 Prozent) oder bereits mehr als fünf Prozent ihres Umsatzes durch virtuelle Waren und Dienstleistungen generieren werden (60 Prozent). Andere Projektionen, darunter der mögliche Einsatz sogenannter Smart Contracts im Rahmen des Kadermanagements (51 Prozent), erscheinen den Experten als vergleichsweise unwahrscheinlich.