Technologie

KMU erkennen Vorteile von KI, zögern aber beim Einsatz

10.10.2023 - Das Thema künstliche Intelligenz (KI) ist in den Köpfen der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) angekommen, wird aber noch nicht umfassend in der Praxis genutzt.

von Susan Rönisch

Laut einer YouGov-Studie im Auftrag des Hosting-Anbieters IONOS   schätzen 62 Prozent der befragten Entscheider in Deutschland ihren Wissensstand zu KI als gut ein. Im europäischen Vergleich liegen die deutschen Unternehmen damit zusammen mit denen in Spanien (62 Prozent) vorn. Lediglich die Befragten in den USA glauben, sich besser auszukennen (71 Prozent). Am schlechtesten ist der Wissensstand bei den Firmen in Großbritannien (51 Prozent).

Etwa 40 Prozent der Befragten setzen KI im Unternehmenskontext schon mindestens ab und zu ein - allerdings nur 14 Prozent häufig. Knapp die Hälfte (45 Prozent) der KMU hat im beruflichen Kontext noch überhaupt keine Erfahrungen mit KI gesammelt. Im internationalen Vergleich zeigt sich ein ähnliches Bild - mit Ausnahme von Großbritannien, das praktisch in allen Punkten das "KI-Schlusslicht" ist.



Skepsis hinsichtlich der Qualität der Inhalte - Angst vor Risiken

Die Qualität der von KI generierten Inhalte wird von den Firmen derzeit kritisch gesehen - nur etwa die Hälfte der Befragten in Deutschland (52 Prozent) bewertet diese als gut. Entsprechend hoch ist die Angst vor den Risiken: Insbesondere die Gefahr von Falschinformationen (79 Prozent), fehlende Qualitätskontrolle der Inhalte (77 Prozent), möglicher Kontrollverlust (74 Prozent) sowie Urheberrechts- und Datenschutz-Aspekte (72 Prozent) bereiten den KMU in Deutschland - aber auch in den anderen Ländern - Sorge.

In allen Ländern fordert eine Mehrheit der Befragten eine staatliche Regulierung von KI. Am stärksten ausgeprägt ist dieser Wunsch bei den Firmen in Großbritannien (81 Prozent), gefolgt von denen in den USA (75 Prozent) - am schwächsten ist der Ruf danach überraschenderweise in Deutschland (65 Prozent).



Nutzungstendenz positiv - konkrete Chancen im Bereich Content-Erstellung

Dass KI in immer mehr Unternehmensbereichen Einzug hält, begrüßt die Mehrheit (55 Prozent) der befragten Unternehmen in Deutschland. Für 64 Prozent kommt die Nutzung von KI grundsätzlich in Frage - insgesamt 41 Prozent möchten KI-Tools auf jeden Fall oder bei moderaten Kosten (<1 Prozent des monatlichen Umsatzes) einsetzen. Etwa ein Viertel (23 Prozent) kann sich nur den Einsatz von kostenlosen Tools vorstellen.

Zu den allgemeinen Vorteilen der KI-Anwendung auf Unternehmensebene zählen laut Umfrage die Vereinfachung und Beschleunigung von Prozessen (57 Prozent), die Entlastung der Mitarbeitenden bei Standardaufgaben (55 Prozent) sowie die Unterstützung bei der Entwicklung von kreativen Ideen (48 Prozent). Konkreten Nutzen versprechen sich die Befragten vor allem bei der Content-Erstellung - zum Beispiel Texte für Mails, Newsletter oder Websites (63 Prozent). Auch bei technischen Einstellungen und Suchmaschinenoptimierung (63 Prozent) oder der Bildrecherche, -auswahl und -erstellung (59 Prozent) wird KI als hilfreich angesehen. Über die Hälfte kann sich sogar vorstellen, das komplette Design ihrer Website (57 Prozent) durch KI erstellen zu lassen.

Für die Studie befragte YouGov im August 2023 insgesamt ca. 4.800 Personen aus Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitenden in Deutschland, Großbritannien, Spanien, Frankreich und den USA.

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Mehr zum Thema:
Diskussion:

Vorträge zum Thema:

  • Bild: Christian Bennefeld
    Christian Bennefeld (Initiative datenschutz-zwecklos.de)

    Klarheit in der KI-Kakophonie: Orientierung für die Zukunft

    In seiner Key Note gibt Christian einen Überblick über den aktuellen Stand der KI-Entwicklung und bietet Orientierung in der Kakophonie aus Algorithmen und Innovationen. Wo stehen wir heute tatsächlich? Was können wir in der Zukunft erwarten?
    Christian ordnet die zentralen Entwicklungen ein und zeigt, welche Trends 2025 wichtig werden. Sind es autonome Agenten, Open-source Modelle oder General Purpose AI-Systeme, die bald unsere Arbeit bestimmen? Was passiert mit der KI-Regulierung und dem Datenschutz? Und worauf müssen wir achten, um auch zukünftig auf der Gewinnerseite zu stehen?

    Der kurzweilige Vortrag gibt überraschende Antworten und lädt zum Nachdenken wie Mitdiskutieren ein.

    Vortrag im Rahmen der Zukunftskonferenz 25. am 03.12.24, 09:30 Uhr

www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.neuhandeln.de