Konsumverhalten

Wie die Kauflust die Shopping-Apps beflügelt

19.05.2020 - Die Corona-bedingten Maßnahmen riefen seitens der ECommerce- und Shopping-Apps die Reduzierung der Werbeausgaben hervor. Die Rückläufigkeit der Installationsraten war die darauffolgende Konsequenz. Einer aktuellen Studie zufolge sanken diese bis März 2020 im Wochenvergleich um 12 Prozent und die Anzahl bezahlter Installationen von März bis April gar um 35 Prozent. Nun sorgt ein Zusammenspiel aus Performance bezahlter Kampagnen und einem Wiederaufleben der Kauflust bei den Nutzern für einen Höhenflug.

von Valérie Félicité II Wagner-Amougou

Die Daten aus dem kürzlich veröffentlichten 'App Trends Report' von Adjust   zeigen jetzt, dass die Branche Anfang April wieder Aufwind bekamen. Die Installationsraten und Sessions nahmen deutlich zu und deuten darauf hin, dass die Werbeausgaben für die Nutzer-Akquise wieder steigen. Die App-Branche hat sich angesichts der negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie als außerordentlich widerstandsfähig erwiesen, da die Menschen sich weltweit mehr denn je mit Apps auf ihren Smartphones beschäftigen. Allerdings schnitten E-Commerce und Shopping-Apps im Branchenvergleich weniger gut ab.

Neue Daten von Adjust deuten jetzt darauf hin, dass die Schlüsselwerte sich wieder dem Niveau vor der Pandemie nähern. Dies folgt auf eine branchenübergreifende Erholung der Ausgaben für digitale Werbung im Allgemeinen, die deutlich macht, dass sich die globale Wirtschaft auf einen Aufschwung vorbereitet. App-Unternehmen haben sich derweil bereits verstärkt auf die Wiedergewinnung von Nutzern konzentriert. Vergleicht man die Zahlen der letzten Märzwoche mit denen der letzten Aprilwoche, so weisen Shopping-Apps einen Anstieg von 43 Prozent bei der Anzahl der wiederkehrenden Nutzer auf.

"Die Konsummotivation wird sich nach den Ausgangsbeschränkungen möglicherweise nicht so sehr ändern, wie einige annehmen", glaubt Sven Arn , CEO des globalen Marktforschungs- und Strategie-Unternehmens Happy Thinking People   . "Der Grund dafür: Viele Verbraucher erwarten Verhaltensänderungen von anderen und nicht von sich selbst", erläutert er. "Sie kritisieren, zum Beispiel, den Geschäftsmann, der für ein Meeting nach Singapur fliegt, freuen sich aber selbst auf den Flug in den nächsten Urlaub. Es ist also eine gewisse Rückkehr zu gewohnten Konsumverhalten zu erwarten."

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