Der Marketing-Marktplatz Sortlist
hat fast 500 Inhaber und Geschäftsführer von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in ganz Europa befragt, wie sich die Pandemie auf ihre Digitalisierung auswirkt. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse:
- Die Mehrheit der KMU-Inhaber und -Geschäftsführer sagt, dass COVID-19 die Digitalisierung ihres Unternehmens nicht beschleunigt hat
- Auch Deutschland verpasst die 50-Prozent-Marke
- Fehlendes Budget wird als Haupthindernis gesehen
- Zufriedenheit mit der staatlichen Unterstützung korreliert mit dem Stand der Digitalisierung
Deutschland: Mehrheit der KMUs sieht keine beschleunigte Digitalisierung
In den europäischen Kernmärkten von Sortlist - Belgien, Frankreich, Spanien und Deutschland - gaben 43,8 Prozent der KMU-Inhaber an, dass die Pandemie ihre Digitalisierung beschleunigt hat, während 30,5 Prozent sagten, dass sie sie verlangsamt hat. Weitere 22,7 Prozent gaben an, dass es überhaupt keine Veränderung gab.
Deutsche KMU blieben knapp unter der 50-Prozent-Schwelle. 47,0 Prozent sahen eine beschleunigte Digitalisierung, während 28,0 Prozent der befragten Geschäftsführer und Inhaber eine Verlangsamung und 23,0 Prozent keine Veränderung registrierten.
Spanien ist das einzige befragte Land, in dem mit 67,0 Prozent eine klare Mehrheit der Geschäftsinhaber angab, dass die COVID-19-Pandemie ihre Digitalisierung tatsächlich beschleunigt hat. Schlusslicht der Umfrage sind die Niederlande, wo nur 29,0 Prozent der KMUs eine beschleunigte Digitalisierung sahen.
Fehlendes Budget und die Rolle der staatlichen Unterstützung
Fehlendes Budget oder ein ausreichender Digitalisierungsgrad vor dem Ausbruch der Krise sind die beiden Hauptgründe, warum etliche KMUs keine Beschleunigung der Integration digitaler Technologien in ihre Geschäftsprozesse gesehen haben. Das gilt auch für Deutschland, wo eine ausreichende Digitalisierung und mangelndes Budget fast gleichauf liegen. Fehlendes Know-how wird nur von 12,7 Prozent der befragten Unternehmen als Grund genannt. Mangelndes Budget ist vor allem in den Niederlanden und in Frankreich eine entscheidende Hürde, obwohl das BIP beider Länder sehr unterschiedlich von der Krise betroffen ist.
Die Umfrage zeigt eine klare Korrelation zwischen der Zufriedenheit von KMU-Inhabern mit öffentlichen Hilfen für digitale Innovationen und ihrer allgemeinen Digitalisierung. Dies bestätigt den wichtigen Einfluss von Regierungen darauf, dass europäischen KMUs mit den Anforderungen des Marktes Schritt halten können. n der Zeit nach der Pandemie könnte dies noch relevanter werden, wenn von Schulden geplagte Regierungen entscheiden müssen, wo sie öffentlichen Ausgaben kürzen und wo nicht.